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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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auffangen. Er sah besorgt aus.
    »Mir geht’s gut«, versicherte ich ihm ein weiteres Mal. Er musste ja nicht unbedingt wissen, dass meine Balanceprobleme nichts mit meinem Kopf zu tun hatten.
    »Nehmen Sie ein paar Tylenol gegen die Schmerzen«, empfahl er mir, während er mich stützte.
    »So schlimm ist es nicht«, beharrte ich.
    »Es scheint, als hätten Sie großes Glück gehabt«, sagte Dr. Cullen. Lächelnd setzte er eine schwungvolle Unterschrift auf meine Krankenakte.
    »Ich hatte Glück, dass er zufällig neben mir stand«, sagte ich und blickte Edward scharf an.
    »Oh – ja, stimmt«, sagte Dr. Cullen, der auf einmal sehr beschäftigt mit seinen Unterlagen war. Dann wandte er sich ab und ging zu Tylers Bett. Eine plötzliche Intuition sagte mir, dass er Bescheid wusste.
    »Sie dagegen werden noch ein wenig bei uns bleiben müssen, fürchte ich«, sagte er zu Tyler und begann mit der Untersuchung seiner Schnittwunden.
    Als Dr. Cullen uns den Rücken zugewandt hatte, ging ich zu Edward.
    »Kann ich kurz mit dir sprechen?«, zischte ich leise. Er trat einen Schritt zurück und presste seine Kiefer aufeinander.
    »Dein Vater wartet auf dich«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    Ich warf einen Blick auf Dr. Cullen und Tyler.
    »Ich möchte unter vier Augen mit dir sprechen, wenn du nichts dagegen hast«, sagte ich hartnäckig.
    Er schaute mich wütend an, dann machte er kehrt und entfernte sich mit schnellen Schritten; ich musste fast rennen, um ihm zu folgen. Sobald wir in einen kurzen Gang eingebogen waren, drehte er sich zu mir herum.
    »Was willst du?«, fragte er genervt. Sein Blick war kalt.
    Seine Unfreundlichkeit schüchterte mich so sehr ein, dass meine Worte weniger scharf klangen, als ich es beabsichtigt hatte. »Du bist mir eine Erklärung schuldig«, erinnerte ich ihn.
    »Ich hab dir das Leben gerettet – ich bin dir gar nichts schuldig.«
    Seine Gereiztheit ließ mich zurückzucken. »Du hast es versprochen.«
    »Bella, du hast dir den Kopf gestoßen, du weißt nicht, was du redest«, sagte er mit schneidender Stimme.
    Zorn packte mich und ich funkelte ihn trotzig an. »Mit meinem Kopf ist alles okay.«
    Er hielt meinem Blick stand. »Was willst du von mir, Bella?«
    »Ich will die Wahrheit wissen«, sagte ich. »Ich will wissen, warum ich für dich lüge.«
    »Was ist denn deiner Meinung nach passiert?«, fauchte er.
    Und dann sprudelte es aus mir heraus.
    »Ich weiß nur, dass du nicht in meiner Nähe warst – und Tyler hat dich auch nicht gesehen, also erzähl mir gefälligst nicht, dass mein Kopf was abbekommen hat. Der Van hätte uns beide getötet – hat er aber nicht, und dann hatte er plötzlich Dellen, wo deine Hände waren – und das andere Auto auch, aber du bist überhaupt nicht verletzt – und der Van hätte eigentlich meine Beine zerquetschen müssen, aber du hast ihn hochgehalten …« Als ich merkte, wie verrückt das klang, konnte ich nicht weiterreden. Ich war so wütend, dass mir Tränen in die Augen stiegen; ich biss die Zähne zusammen, um sie zurückzuhalten.
    Er schaute mich ungläubig an, doch sein Gesicht war angespannt, eine Maske der Abwehr.
    »Du bist also der Meinung, ich hätte einen Van angehoben?« Seinem Tonfall nach zu urteilen, zweifelte er an meiner geistigen Gesundheit, doch das steigerte nur meinen Argwohn. Es klang wie ein auswendig gelernter Drehbuchsatz aus dem Mund eines talentierten Schauspielers.
    Ich nickte nur, die Zähne zusammengebissen.
    »Das wird dir niemand glauben, das ist dir klar, oder?« In seiner Stimme schwang jetzt Spott mit.
    »Ich hab nicht vor, es irgendjemandem zu sagen.« Ich sprach langsam und deutlich, bemüht, meine Wut im Zaum zu halten.
    Ein Ausdruck der Verwunderung glitt über sein Gesicht. »Warum ist es dann so wichtig?«
    »Es ist mir wichtig«, beharrte ich. »Ich lüge nicht gerne, und wenn ich es tue, will ich einen guten Grund dafür haben.«
    »Kannst du mir nicht einfach danken und die Sache vergessen?«
    »Danke.« Ich wartete, innerlich schäumend vor Wut.
    »Du lässt nicht locker, oder?«
    »Nein.«
    »Dann hoffe ich, dass du mit Enttäuschungen umgehen kannst.«
    Wir funkelten uns böse an. Und dann war ich es, die das Schweigen brach. Ich musste mich zusammenreißen – es war schwer, seinem zornigen, herrlichen Gesicht zu widerstehen. Ebenso gut hätte ich mich auf ein Blickduell mit einem Racheengel einlassen können.
    »Warum hast du dir überhaupt die Mühe gemacht?«, fragte ich mit

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