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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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und seiner linken Wange frei.
    Er ignorierte die Frage. »Ich dachte, ich bringe dich um! Ich war zu schnell und kam falsch auf das Eis …« Er zuckte zusammen, als eine Schwester ihm das Gesicht abzutupfen begann.
    »Mach dir um mich keine Sorgen; wie du siehst, hast du mich verfehlt.«
    »Wie bist du so schnell ausgewichen? Du warst direkt vor mir, und dann warst du auf einmal weg …«
    »Ähm … Edward hat mich beiseitegezogen.«
    Er war verdutzt. »Wer?«
    »Edward Cullen – er stand neben mir.« Ich war schon immer eine erbärmliche Lügnerin gewesen; es klang nicht mal annähernd überzeugend.
    »Cullen? Den hab ich gar nicht gesehen … Wow, ich nehm an, das ging einfach alles zu schnell. Geht’s ihm gut?«
    »Ich glaub schon. Er muss hier irgendwo sein.«
    Ich wusste, dass ich nicht verrückt war. Was war passiert? Es gab keine Erklärung für das, was ich gesehen hatte.
    Dann rollten sie mich in meinem Bett davon, um meinen Kopf zu röntgen. Ich sagte ihnen, dass mir nichts fehlt, und ich behielt Recht. Nicht einmal eine Gehirnerschütterung. Ich wollte wissen, ob ich gehen durfte, aber die Schwester meinte, ich müsste erst mit dem Doktor reden. Ich hing also in der Notaufnahme fest und wartete, während Tyler sich pausenlos entschuldigte und versprach, es wiedergutzumachen. Ich konnte noch so oft beteuern, dass es mir gutging, er hörte nicht auf, sich Vorwürfe zu machen. Irgendwann schloss ich die Augen und ignorierte ihn. Er murmelte weiter reumütig vor sich hin.
    »Schläft sie?«, fragte eine musikalische Stimme. Schlagartig öffnete ich meine Augen.
    Am Fußende meines Bettes stand Edward und grinste. Ich schaute ihn wütend an, was gar nicht so einfach war – ihn anzuschmachten, hätte eher meinem Gefühl entsprochen.
    »Hey, Edward, tut mir wirklich leid –«, setzte Tyler an.
    Edward hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen.
    »Nichts passiert«, sagte er und ließ seine strahlenden Zähne aufblitzen. Dann setzte er sich, mir zugewandt, auf den Rand von Tylers Bett und grinste erneut.
    »Also, wie lautet der Richterspruch?«, fragte er mich.
    »Mir fehlt nicht das Geringste, aber sie lassen mich nicht gehen«, klagte ich. »Wieso bist du nicht an eine Bahre geschnallt wie alle anderen Beteiligten?«
    »Alles eine Frage von Beziehungen«, antwortete er. »Aber keine Sorge, ich bin gekommen, um dich hier rauszuholen.«
    Dann kam ein Arzt um die Ecke gebogen, und mir blieb der Mund offen stehen: Er war jung, er war blond … und schöner als jeder Filmstar, den ich kannte. Er war allerdings auch blass, sah übernächtigt aus und hatte Augenringe. Charlies Beschreibung nach konnte es nur Edwards Vater sein.
    »Also, Miss Swan«, sagte Dr. Cullen mit einer bemerkenswert angenehmen Stimme, »wie fühlen Sie sich?«
    »Mir geht’s gut«, sagte ich und hoffte, dass ich diese Frage nicht noch einmal beantworten musste.
    Er ging zum Röntgenschirm am Kopfende meines Bettes und schaltete ihn an.
    »Die Aufnahmen sehen gut aus«, sagte er. »Tut Ihr Kopf weh? Edward sagt, Sie seien ziemlich hart aufgeschlagen.«
    »Meinem Kopf geht’s auch gut«, wiederholte ich seufzend und warf Edward einen bösen Blick zu.
    Dr. Cullens kühle Finger glitten prüfend über meinen Schädel. Er merkte, dass ich zusammenzuckte.
    »Empfindlich?«, fragte er.
    »Nicht sehr.« Da hatte ich schon Schlimmeres erlebt.
    Ich hörte ein unterdrücktes Lachen, schaute hinüber und sah Edwards gönnerhaftes Lächeln. Meine Augen verengten sich.
    »Gut. Ihr Vater wartet draußen, Sie können jetzt mit ihm nach Hause fahren. Aber kommen Sie wieder her, wenn Ihnen schwindlig wird oder wenn Sie irgendwelche Probleme beim Sehen bekommen.«
    Ich stellte mir Charlie beim Versuch vor, mich zu umsorgen. »Kann ich nicht wieder in die Schule?«, fragte ich.
    »Vielleicht sollten Sie es für heute ruhig angehen lassen.«
    Ich warf einen Blick auf Edward. »Darf er in die Schule?«
    »Irgendjemand muss schließlich die Nachricht überbringen, dass wir überlebt haben«, sagte Edward süffisant.
    »Um ehrlich zu sein«, korrigierte Dr. Cullen, »sieht es so aus, als säße der größte Teil der Schule im Wartezimmer.«
    »Auch das noch«, stöhnte ich und verbarg mein Gesicht in den Händen.
    Dr. Cullen zog seine Augenbrauen nach oben. »Möchten Sie lieber noch bleiben?«
    »Nein, nein!«, beteuerte ich, schwang meine Beine über die Bettkante und sprang schwungvoll zu Boden. Zu schwungvoll – ich schwankte, und Dr. Cullen musste mich

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