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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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plötzlich wurden die Plätze knapp. Ich konnte es so einrichten, dass Jess vorne zwischen mir und Mike saß. Er hätte es ein wenig freundlicher aufnehmen können, aber wenigstens wirkte sie beschwichtigt.
    Es waren nur fünfzehn Meilen von Forks nach La Push; ein großer Teil der Strecke wurde von wunderschönen, dichten grünen Wäldern gesäumt, und zweimal schlängelte sich der breite Quillayute River unter uns hindurch. Ich war froh, außen zu sitzen. Wir hatten die Fenster heruntergekurbelt – mit neun Passagieren im Suburban wurde einem etwas klaustrophobisch zu Mute –, und ich versuchte so viel Sonnenlicht wie möglich abzubekommen.
    In meinen Ferien in Forks war ich mit Charlie oft an den Stränden von La Push gewesen, die lange Sichel von First Beach war mir also vertraut. Trotzdem – der Anblick war immer wieder atemberaubend. Selbst an einem sonnigen Tag wie diesem war das Wasser dunkelgrau, die Wellen hatten weiße Kämme und wogten schwer gegen die raue, steinige Küste. Inseln erhoben sich steil und kantig aus dem stahlfarbenen Wasser, hinauf zu zerklüfteten Kuppen, auf denen hoch aufragende, schroffe Tannen standen. Nur ein kleiner Streifen Strand unmittelbar am Wasser war sandig, weiter oben bestand er aus Millionen großer, glatter Steine, die von fern gleichförmig grau wirkten, aus der Nähe jedoch jeden denkbaren Farbton aufwiesen: Terrakottabraun, Meeresgrün, Lavendelblau, Blaugrau, Blassgolden. Die Flutmarke wurde von riesigen Gerippen aus Treibholz gesäumt, das die salzigen Wellen ausgebleicht hatten; manche türmten sich am Rande des Waldstreifens auf, andere lagen vereinzelt gerade außerhalb der Reichweite des Wassers.
    Von den Wellen her kam kühl und salzig ein kräftiger Wind. Pelikane trieben auf der Dünung, über ihnen zogen Möwen und vereinzelt auch Adler ihre Kreise. Die Wolken türmten sich weiter am Horizont auf und drohten den Himmel jeden Augenblick zuzuziehen, doch fürs Erste schien die Sonne weiterhin tapfer aus ihrem blauen Rund.
    Wir bahnten uns einen Weg hinunter zum Strand; Mike ging vorneweg und führte uns zu einem Rondell aus Treibholzstämmen, das offenbar schon für andere Partys dieser Art genutzt worden war. Es gab eine Feuerstelle voller schwarzer Asche. Eric und der Junge, von dem ich glaubte, dass er Ben hieß, sammelten Treibholzäste von den trockneren Haufen am Rand des Waldes ein und stellten sie im Handumdrehen kegelförmig über den verkohlten Resten zusammen.
    »Hast du schon mal ein Treibholzfeuer gesehen?«, fragte mich Mike. Ich saß auf einer der knochenfarbenen, hölzernen Bänke, umgeben von den anderen Mädchen, die ihre Köpfe zusammensteckten und angeregt schnatterten. Mike hockte am Feuer und zündete ein kleineres Holzstück an.
    »Nein«, sagte ich, während er das brennende Scheit behutsam gegen die aufgestellten Äste lehnte.
    »Es wird dir gefallen – pass mal auf die Farben auf.« Er entzündete einen weiteren kleinen Ast und legte ihn an den ersten. Schnell züngelten die Flammen am trockenen Holz empor.
    »Das ist ja blau!«, sagte ich überrascht.
    »Wegen dem Salz. Hübsch, oder?« Er zündete noch ein Stück an, platzierte es so, dass die restlichen Stämme Feuer fingen, und setzte sich zu mir. Zum Glück saß Jess auf seiner anderen Seite – sie drehte sich zu ihm und redete auf ihn ein. Ich versenkte mich in den Anblick der blauen und grünen Flammen, die knisternd zum Himmel züngelten.
    Nach einer halben Stunde hatten einige der Jungs genug vom Herumsitzen und wollten zu den Gezeitenbecken wandern, die sich in der Nähe befanden. Ich war hin- und hergerissen. Einerseits liebte ich diese Meerwasserteiche. Sie hatten mich schon als Kind fasziniert und gehörten zu den wenigen Dingen, auf die ich mich freute, wenn ich nach Forks fuhr. Andererseits war ich regelmäßig in einen von ihnen hineingeplumpst – kein Problem, wenn man sieben Jahre alt und mit seinem Vater unterwegs ist. Außerdem musste ich an Edwards Bitte denken, nicht ins Meer zu fallen.
    Lauren nahm mir die Entscheidung ab. Sie hatte keine Lust auf einen Fußmarsch und auch eindeutig die falschen Schuhe dafür an. Außer Jessica und mir wollten alle Mädchen am Strand bleiben. Ich wartete, bis sich Tyler und Eric bereit erklärt hatten, ihnen Gesellschaft zu leisten, dann stand ich auf und schloss mich der Exkursion an. Mike schenkte mir ein strahlendes Lächeln.
    Der Weg führte durch den Wald; wir mussten nicht sehr weit laufen, trotzdem vermisste

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