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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Jacob hieß, und der Älteste, der als ihr Wortführer aufgetreten war.
    Ein paar Minuten nachdem Angela mit zu den Gezeitenbecken aufgebrochen war, schlenderte Jacob zu mir rüber und setzte sich auf ihren Platz. Er sah aus wie vierzehn, vielleicht auch fünfzehn, und hatte lange Haare, die im Nacken von einem Gummiband zusammengehalten wurden. Seine Haut war schön – glatt und rostbraun; die Augen waren dunkel und saßen oberhalb der hohen Backenknochen tief in ihren Höhlen. Seine Kinnpartie hatte ihre kindlichen Rundungen noch nicht völlig abgestreift. Insgesamt ein sehr hübsches Gesicht. Dann allerdings machte er mit seiner ersten Frage den ganzen positiven Eindruck mit einem Schlag zunichte.
    »Du bist Isabella Swan, oder?«
    Es war, als ginge der erste Schultag noch einmal von vorne los.
    »Bella«, seufzte ich.
    »Ich bin Jacob Black«, sagte er und reichte mir freundschaftlich seine Hand. »Dein Transporter hat vorher meinem Dad gehört.«
    »Oh«, sagte ich erleichtert und schüttelte seine schmale Hand. »Du bist Billys Sohn. Wahrscheinlich sollte ich mich an dich erinnern.«
    »Nein, ich bin der Jüngste in der Familie – du erinnerst dich wahrscheinlich eher an meine älteren Schwestern.«
    »Rachel und Rebecca!« Plötzlich war die Erinnerung wieder da. Charlie und Billy hatten uns drei bei meinen Besuchen in Forks oft zusammengebracht, damit wir uns nicht langweilten und sie in Ruhe angeln konnten. Wir waren aber zu schüchtern, um uns richtig anzufreunden. Und als ich dann elf war, hatte ich oft genug schlechte Stimmung verbreitet – und das war das Ende der Angelausflüge.
    »Sind sie auch hier?« Ich schaute zu den Mädchen unten am Wasser hinüber und fragte mich, ob ich sie erkennen würde.
    »Nein.« Jacob schüttelte den Kopf. »Rachel hat ein Stipendium von der Washington State bekommen, und Rebecca hat einen samoanischen Surfer geheiratet und lebt jetzt auf Hawaii.«
    »Verheiratet. Wow.« Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Zwillinge waren gerade mal ein gutes Jahr älter als ich.
    »Und, gefällt dir der Transporter?«, fragte er.
    »Ich find ihn großartig. Er läuft super.«
    »Schon, aber er ist echt langsam«, erwiderte er lachend. »Ich war heilfroh, als Charlie ihn gekauft hat. Mein Dad hat mir nämlich nicht erlaubt, an einem anderen Auto zu basteln, solange eins vor der Tür stand, an dem es seiner Meinung nach rein gar nichts auszusetzen gab.«
    »So langsam ist er nun auch nicht«, warf ich ein.
    »Hast du schon mal versucht, schneller als sechzig Meilen pro Stunde zu fahren?«
    »Das nicht«, gab ich zu.
    »Ist auch besser so.« Er grinste.
    Ich musste auch grinsen. »Er ist prima bei Unfällen«, verteidigte ich den Transporter.
    »Das auf jeden Fall – ich glaub, selbst ein Panzer könnte ihn nicht plattmachen«, stimmte er lachend zu.
    »Und du baust selber Autos zusammen?«, fragte ich beeindruckt.
    »Wenn ich Zeit habe. Und die nötigen Ersatzteile. Du weißt nicht zufällig, wo ich einen Hauptbremszylinder für einen 86 er VW Käfer kriegen kann?«, fügte er spaßeshalber hinzu. Er hatte eine angenehm raue Stimme.
    »Tut mir leid«, sagte ich lachend, »in letzter Zeit hab ich keinen gesehen, aber ich halt die Augen offen.« Als ob ich wüsste, wie so etwas aussah. Es war unheimlich leicht, sich mit ihm zu unterhalten.
    Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln und musterte mich auf diese bewundernde Art, die mir langsam vertraut wurde. Ich war nicht die Einzige, der das auffiel.
    »Du kennst Bella, Jacob?«, fragte Lauren – in einem, wie ich fand, überheblichen Tonfall – von der anderen Seite des Feuers.
    »Eigentlich kennen wir uns, seit ich geboren wurde«, erwiderte er gutgelaunt und lächelte mich erneut an.
    »Wie schön.« Sie klang, als ob sie das alles andere als schön fand, und kniff ihre blassen, trüben Augen zusammen.
    »Bella«, fuhr sie fort und beobachtete aufmerksam mein Gesicht. »Tyler und ich dachten gerade, dass es eigentlich schade ist, dass niemand von den Cullens heute dabei ist. Warum ist eigentlich keiner auf die Idee gekommen, sie einzuladen?«, fragte sie, doch es klang verlogen.
    »Du meinst die Familie von Dr. Carlisle Cullen?«, fragte – sehr zu Laurens Verdruss – der ältere Junge, noch bevor ich etwas erwidern konnte. Er war fast schon erwachsen, und seine Stimme war sehr tief.
    »Ja, kennst du sie?«, fragte sie herablassend und wandte sich ihm halb zu.
    Er ignorierte ihre Frage. »Die Cullens kommen nicht

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