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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Himmel war noch immer klar, färbte sich aber grau und wurde von rosa- und orangefarbenen Streifen durchzogen. Mich fröstelte plötzlich, und ich schlang meine Arme fest um meine Brust; meine Jacke hatte ich im Auto gelassen. Ein Van fuhr an mir vorbei, dann war die Straße leer.
    Schlagartig verdüsterte es sich noch mehr, und als ich mich verärgert nach der aufdringlichen Wolke umschaute, durchfuhr mich ein Schreck: In sechs oder sieben Metern Entfernung folgten mir lautlos zwei Männer.
    Sie gehörten zu der Gruppe, der ich vor der Ecke begegnet war, doch der Dunkelhaarige, der mich angesprochen hatte, war nicht dabei. Ich drehte mich weg und lief schneller. Wieder durchfuhr mich ein Frösteln, doch dieses Mal hatte es nichts mit dem Wetter zu tun. Meine Handtasche trug ich um den Körper geschlungen, wie man es machen soll, damit sie einem niemand wegreißen kann. Ich wusste genau, wo sich mein Pfefferspray befand – in meiner Reisetasche unter dem Bett, wo es schon seit meiner Ankunft in Forks lag. Ich hatte nicht viel Geld dabei, nur einen Zwanziger und ein paar Eindollarscheine, und ich dachte kurz daran, »versehentlich« meine Tasche fallen zu lassen und weiterzugehen. Doch eine leise und ängstliche innere Stimme mahnte mich, dass diese Männer vielleicht schlimmere Absichten hatten als Raub.
    Ich lauschte mit aller Kraft auf ihre Schritte, die im Vergleich zu ihrem polternden, lärmenden Auftreten zuvor viel zu leise waren. Es klang nicht so, als ob sie beschleunigten oder näher kamen. Immer schön durchatmen, sagte ich mir – du weißt ja gar nicht, ob sie dir folgen. Ich lief weiterhin, so schnell ich konnte, ohne tatsächlich zu rennen, und richtete meine Aufmerksamkeit auf eine Straße, die wenige Meter vor mir nach links einbog. Ich konnte die Männer hören, sie blieben auf Abstand. Ein blaues Auto kam aus der Seitenstraße und beschleunigte in die Richtung, aus der ich kam. Einen Moment lang dachte ich daran, auf die Straße zu springen, um es anzuhalten, doch ich zögerte, war mir nicht sicher genug, ob ich wirklich verfolgt wurde – und dann war es zu spät.
    Ich erreichte die Seitenstraße, bog hinein, sah aber, dass es lediglich eine Sackgasse war, die an der Rückseite eines Gebäudes endete. Schnell machte ich kehrt, überquerte die Gasse und lief weiter die Straße entlang. Sie endete an der nächsten Ecke; dort stand ein Stoppschild. Ich konzentrierte mich auf die leisen Schritte hinter mir und überlegte fieberhaft, ob ich rennen sollte oder nicht. Es klang aber, als blieben die Männer zurück, und ich wusste, dass sie im Ernstfall sowieso schneller wären. Außerdem war ich mir sicher, dass ich straucheln und der Länge nach hinschlagen würde, wenn ich versuchte noch schneller zu laufen. Das Geräusch ihrer Schritte klang jetzt definitiv weiter entfernt. Ich riskierte einen kurzen Blick über meine Schulter und sah erleichtert, dass sie etwa fünfzehn Meter hinter mir waren. Doch beide schauten mich an.
    Ein kleines Stück vor mir war die Straßenecke, aber es schien eine Ewigkeit zu dauern, dort hinzukommen. Ich behielt mein Tempo bei, und die Männer in meinem Rücken fielen mit jedem Schritt etwas weiter zurück. Vielleicht war ihnen bewusst geworden, dass sie mich erschreckt hatten, und es tat ihnen leid. Ich sah, dass vorne auf der Querstraße zwei Autos in Richtung Norden vorbeifuhren, und atmete auf. Wenn ich erst mal diese einsame Straße verlassen hätte, würden mir wieder mehr Menschen begegnen. Mit einem dankbaren Seufzen bog ich schwungvoll um die Ecke.
    Und blieb stolpernd stehen.
    Die Straße war beidseitig von Mauern gesäumt – blanken Wänden, ohne Türen und ohne Fenster. Weiter hinten, vielleicht zwei Kreuzungen entfernt, konnte ich Straßenlaternen, Autos und andere Fußgänger sehen, aber sie waren zu weit weg. Denn vor mir, etwa auf halbem Weg zur nächsten Seitenstraße, standen die beiden anderen Männer. Sie lehnten an der Wand des Gebäudes auf meiner Straßenseite und sahen mit hämischer Freude zu, wie ich starr vor Schreck auf dem Gehweg stand. Man war mir nicht gefolgt, das wurde mir jetzt klar.
    Man hatte mich getrieben.
    Meine Erstarrung währte nur eine Sekunde, aber es fühlte sich sehr viel länger an. Dann wandte ich mich ab und stürzte auf die andere Straßenseite. Ich hatte das beklemmende Gefühl, dass es vergeblich war. Die Schritte hinter mir wurden jetzt lauter.
    »Na endlich!« Die Stimme des stämmigen, dunkelhaarigen Mannes klang

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