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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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hatten die Stadt verlassen.
    »Bella?«, fragte er mit angespannter, mühsam kontrollierter Stimme.
    »Ja?« Meine Stimme war immer noch kratzig. Ich versuchte mich geräuschlos zu räuspern.
    »Ist alles okay mit dir ?« Noch immer schaute er mich nicht an, doch die Wut stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Ja«, krächzte ich leise.
    »Lenk mich bitte ab«, forderte er.
    »Wie bitte – was?«
    Gereizt atmete er aus.
    »Du sollst irgendwas Unwichtiges plappern, bis ich mich wieder beruhigt hab«, erklärte er, schloss die Augen und drückte mit Daumen und Zeigefinger gegen seinen Nasenrücken.
    »Äh« – ich durchforstete mein Hirn nach irgendwelchen Nichtigkeiten. »Ich werd wohl morgen früh vor der Schule Tyler Crowley überfahren müssen?«
    Seine Augen blieben geschlossen, doch in seinem Mundwinkel zuckte es.
    »Warum?«
    Also plapperte ich los. »Er rennt rum und erzählt allen, dass er mit mir zum Jahresabschlussball geht – entweder er ist wahnsinnig, oder er versucht immer noch, Wiedergutmachung zu leisten, weil er mich fast totgefahren hätte letzten … na ja, du weißt ja, wann, jedenfalls scheint er zu denken, dass der Abschlussball irgendwie die korrekte Art ist, das zu tun. Deshalb dachte ich mir, wenn ich ihn auch fast totfahre, sind wir quitt, und er kann damit aufhören, Buße zu tun. Ich habe wirklich keine Lust auf irgendwelche Rivalitäten, und wenn er mich in Ruhe lässt, hört Lauren vielleicht auch auf, Gift zu sprühen. Kann allerdings sein, dass ich Schrott aus seinem Sentra machen muss. Ohne Auto kann er schließlich auch niemanden zum Ball ausführen, richtig?«
    »Stimmt, ich hab auch schon davon gehört.« Er klang ein wenig ruhiger.
    »Du?« , fragte ich ungläubig, und mein Ärger von vorhin flammte noch einmal auf. »Wenn er vom Hals abwärts gelähmt ist, kann er auch nicht zum Ball gehen«, präzisierte ich meinen Plan.
    Edward seufzte, und dann öffnete er endlich seine Augen.
    »Geht’s dir besser?«
    »Nicht so richtig.«
    Ich wartete, aber mehr sagte er nicht. Er lehnte seinen Kopf gegen den Sitz und blickte zur Decke des Autos hoch. Seine Miene war starr.
    »Was ist los?« Ich flüsterte.
    »Gelegentlich fällt es mir sehr schwer, mich zu beherrschen, Bella.« Er flüsterte ebenfalls, und dann, als er seinen Kopf drehte und aus dem Fenster schaute, verengten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen. »Aber es wäre ganz sicher keine gute Idee, jetzt umzudrehen und diese Typen zur Strecke zu bringen. Diese widerlichen …« Er beendete den Satz nicht, sondern schaute weg und rang erneut mit seiner Wut. »Zumindest«, fuhr er fort, »ist es das, wovon ich mich zu überzeugen versuche.«
    »Oh.« Ein unzulängliches Wort, aber mir fiel kein besseres ein.
    Wieder saßen wir schweigend da. Ich blickte auf die Uhr im Armaturenbrett. Es war nach halb sieben.
    »Jessica und Angela werden sich Sorgen machen«, sagte ich leise. »Ich war mit ihnen verabredet.«
    Ohne ein weiteres Wort ließ er den Motor an, wendete geschickt und raste zurück in Richtung Stadt. Wenig später fuhren wir schon – immer noch viel zu schnell – im Licht der Straßenlaternen und umkurvten die Spazierfahrer an der Bucht wie Slalomstangen. Er parkte am Straßenrand, in einer Lücke, die mir viel zu schmal für den Volvo erschien, in die er aber hineinglitt, ohne ein einziges Mal korrigieren zu müssen. Ich schaute aus dem Fenster auf die Lichter von La Bella Italia und sah Jess und Angela, die gerade herauskamen und in großer Eile davonliefen.
    »Woher wusstest du denn, wo …?«, setzte ich an, doch dann schüttelte ich nur den Kopf. Ich hörte seine Tür aufgehen, drehte mich um und sah ihn aussteigen.
    »Was hast du vor?«, fragte ich.
    »Ich lade dich zum Essen ein«, erwiderte er mit einem schwachen Lächeln, doch sein Blick war leer. Er stand bereits auf der Straße und schlug die Autotür zu, während ich noch an meinem Gurt herumfummelte. Als ich es geschafft hatte, ebenfalls auszusteigen, stand er schon ungeduldig auf dem Bürgersteig.
    Ich wollte etwas sagen, doch er war schneller. »Würdest du bitte Jessica und Angela aufhalten, bevor ich sie auch noch suchen muss? Ich glaub nicht, dass ich mich ein zweites Mal beherrschen könnte, wenn ich deine Freunde von vorhin wiedersehen würde.«
    Der drohende Ton seiner Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken.
    »Jess! Angela!«, schrie ich und winkte, als sie sich umdrehten. Sie hasteten auf mich zu, und ich sah, wie sich die

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