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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Sie erklärten sich beide bereit, mir Gesellschaft zu leisten, doch ich redete ihnen zu, sich eine nette Stunde am Wasser zu machen – sie hatten ja keine Ahnung, wie versunken ich sein konnte, wenn ich von Büchern umgeben war; mir war es sowieso lieber, dabei allein zu sein. Sie gingen fröhlich plaudernd zum Auto, und ich machte mich in die Richtung auf, die Jessica mir gewiesen hatte.
    Der Buchladen war leicht zu finden, aber er war nicht das, wonach ich suchte. Das Schaufenster war voller Kristalle, Traumfänger und Bücher über spirituelle Heilung. Durch das Glas sah ich eine vielleicht fünfzigjährige Frau mit langen grauen Haaren, die ihr offen über den Rücken herabfielen, und einem Kleid direkt aus den Sechzigern. Sie stand hinter ihrem Ladentisch und lächelte einladend. Ich ging gar nicht erst hinein – auf das Gespräch konnte ich getrost verzichten; es musste ja irgendwo noch einen normalen Buchladen geben.
    Ich schlenderte durch die Straßen, die sich mit Feierabendverkehr füllten, und hoffte, dass ich in Richtung Zentrum unterwegs war. Ich achtete kaum darauf, wo ich mich befand; ich hatte genug damit zu tun, gegen meine Verzweiflung anzukämpfen und möglichst nicht an ihn zu denken oder daran, was Angela gesagt hatte. Doch am schwersten war es, meine Hoffnungen für Samstag herunterzuschrauben – ich hatte schreckliche Angst vor einer Enttäuschung. Und dann blickte ich auf und sah einen silberfarbenen Volvo am Straßenrand stehen, und alles kam mit Gewalt zurück. Blöder, unzuverlässiger Vampir, dachte ich.
    Ich stapfte weiter in südlicher Richtung, auf ein paar vielversprechende Glasfassaden zu. Doch als ich dort ankam, stand ich vor einer Reparaturwerkstatt und einem leerstehenden Gebäude. Es war immer noch zu früh, um das Restaurant zu suchen, und ich musste mich auf jeden Fall wieder fangen, bevor ich Jess und Angela traf. Ich fuhr mir ein paarmal mit den Fingern durch die Haare und atmete tief durch, dann bog ich um die Ecke.
    An der nächsten Straße, die ich überquerte, wurde mir klar, dass ich in die falsche Richtung ging. Die wenigen Fußgänger, die mir noch begegneten, liefen nach Norden, und die meisten Gebäude hier sahen aus wie Lagerhäuser. Ich wollte nicht denselben Weg zurücklaufen, deshalb entschloss ich mich, an der nächsten Ecke nach Osten abzubiegen und dann ein paar Straßen weiter einen Bogen zurück in Richtung Strandpromenade zu schlagen. Vielleicht hatte ich ja auf einer anderen Straße mehr Glück.
    Vier Männer kamen um die Ecke, auf die ich zulief. Für Büroarbeiter auf dem Heimweg waren sie zu zwanglos gekleidet, für Touristen dagegen zu schmuddelig. Als sie näher kamen, sah ich, dass sie nicht viel älter waren als ich. Sie blödelten herum, lachten laut und mit rauen Stimmen und boxten sich gegenseitig auf die Oberarme. Ich wich so weit wie möglich an den Rand des Bürgersteiges aus, um ihnen Platz zu lassen, ging schneller und blickte an ihnen vorbei auf die Kreuzung.
    »Hey, wie geht’s?«, rief einer von ihnen im Vorbeigehen. Er konnte nur mich meinen – sonst war niemand in der Nähe. Automatisch blickte ich auf. Zwei von ihnen waren stehen geblieben, die beiden anderen wurden langsamer. Mir am nächsten stand ein kräftig gebauter, dunkelhaariger Mann Anfang zwanzig – dem Anschein nach war er es, der mich angesprochen hatte. Er trug ein offenes Flanellhemd über einem schmutzigen T-Shirt, dazu abgeschnittene Jeans und Sandalen. Er machte eine Bewegung auf mich zu.
    »Hallo«, murmelte ich reflexartig. Dann schaute ich schnell weg und ging eilig auf die Ecke zu. Ich hörte, wie sie hinter mir in schallendes Gelächter ausbrachen.
    »Hey, warte doch mal!«, rief einer hinter mir her, doch ich bog mit gesenktem Kopf – und einem erleichterten Seufzen – um die Ecke. Aus der Entfernung hörte ich noch immer ihr Lachen.
    Ich befand mich auf einem Gehweg, der an der Rückseite von düster aussehenden Lagerhäusern vorbeiführte; sie hatten große Schiebetüren zum Entladen von Lastwagen, die für die Nacht mit Vorhängeschlössern gesichert waren. Auf der anderen Straßenseite gab es gar keinen Gehweg, nur einen Stacheldrahtzaun, der irgendein Lager für Maschinenteile absperrte. Ich war weit entfernt von dem Port Angeles, das für Touristen wie mich bestimmt war. Es wurde langsam dunkel – die Wolken waren zurückgekehrt, türmten sich am westlichen Horizont auf und sorgten für einen verfrühten Sonnenuntergang. Der östliche

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