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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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hätte, hättest du mir auch eine Abfuhr erteilt?«, erkundigte er sich, immer noch vor sich hin lachend.
    »Wahrscheinlich nicht«, gab ich zu. »Aber später hätte ich dann wegen Krankheit oder einem verstauchten Fuß abgesagt.«
    Er war verdutzt. »Warum denn das?«
    Betrübt schüttelte ich den Kopf. »Okay, du hast mich nie in Sport gesehen, aber ich hätte gedacht, dass du weißt, was ich meine.«
    »Was denn – etwa die Tatsache, dass du nicht über eine gerade und feste Oberfläche laufen kannst, ohne zu stolpern?«
    »Was sonst?«
    »Das wäre kein Problem.« Er war sich seiner Sache sehr sicher. »Beim Tanzen kommt alles darauf an, wie geführt wird.« Er sah, dass ich protestieren wollte, und schnitt mir das Wort ab. »Aber was denn nun – willst du unbedingt nach Seattle fahren, oder wärst du auch einverstanden, wenn wir etwas anderes machen?«
    Solange es um »uns« ging, war mir alles andere egal.
    »Ich bin offen für Vorschläge«, räumte ich ein. »Aber ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
    Sein Blick war argwöhnisch, wie immer, wenn er nicht wusste, worauf ich hinauswollte. »Ja?«
    »Kann ich fahren?«
    Er runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Hauptsächlich deshalb, weil mich Charlie, als ich ihm erzählte, dass ich nach Seattle will, ausdrücklich gefragt hat, ob ich alleine fahre, und zu dem Zeitpunkt nahm ich das an. Wenn er mich noch mal fragt, werde ich sicher nicht lügen, aber ich vermute, dass er mich nicht noch mal fragen wird. Und wenn ich jetzt meinen Transporter zu Hause stehenlasse, beschwöre ich das Thema nur unnötigerweise herauf. Abgesehen davon macht mir deine Fahrweise Angst.«
    Er verdrehte die Augen. »Von allem, was dir an mir Angst machen könnte, sorgst du dich ausgerechnet um meine Fahrweise.« Empört schüttelte er den Kopf, doch dann wurde sein Blick wieder ernst. »Willst du denn deinem Vater nicht sagen, dass du den Tag mit mir verbringst?« In seiner Stimme lag ein Unterton, den ich nicht verstand.
    »Bei Charlie ist weniger grundsätzlich mehr.« Dessen war ich mir ganz sicher. »Wo fahren wir denn überhaupt hin?«
    »Es wird schönes Wetter sein, ich werde mich also von der Öffentlichkeit fernhalten … und du kannst mit mir kommen, wenn du magst.« Auch dieses Mal ließ er mir die Wahl.
    »Heißt das, du zeigst mir, was du meinst, mit der Sonne?«, fragte ich, begeistert von der Aussicht, eine weitere Unbekannte aufzudecken.
    »Ja.« Er lächelte, dann hielt er inne. »Wenn du allerdings nicht mit mir … allein sein willst, wäre es mir trotzdem lieber, du würdest nicht ohne Begleitung nach Seattle fahren. Wenn ich daran denke, was dir in einer Stadt dieser Größe zustoßen könnte, läuft es mir kalt den Rücken runter.«
    Ich war entrüstet. »Phoenix hat allein schon dreimal so viele Einwohner wie Seattle, und was die Größe angeht …«
    »Aber anscheinend«, unterbrach er mich, »waren deine Tage in Phoenix noch nicht gezählt. Deshalb wär’s mir lieber, du bist in meiner Nähe.« Und dann traf mich wieder einer seiner glühenden Blicke.
    Ich hatte dem nichts entgegenzusetzen, weder seinem Blick noch der Motivation dahinter – und eigentlich war es auch gar nicht meine Absicht. »Wie es der Zufall will, bin ich gar nicht abgeneigt, mit dir allein zu sein.«
    »Ich weiß«, seufzte er grübelnd. »Trotzdem solltest du Charlie Bescheid sagen.«
    »Warum um Himmels willen sollte ich das tun?«
    Mit einem Mal war sein Blick grimmig. »Um mir einen kleinen Anreiz zu geben, dich heil zurückzubringen.«
    Ich schluckte. Doch ich brauchte nur einen Moment des Nachdenkens, um mir sicher zu sein. »Ich glaube, ich lass es drauf ankommen.«
    Aufgebracht blies er seine Backen auf und schaute zur Seite.
    »Lass uns über was anderes reden«, schlug ich vor.
    »Worüber willst du denn reden?«, fragte er, weiterhin verärgert.
    Ich wollte mich davon überzeugen, dass uns niemand hören konnte, und schaute mich um. Mein Blick wanderte durch den Saal und begegnete dem seiner Schwester Alice – sie starrte mich an. Die Blicke der anderen drei waren auf Edward gerichtet. Sofort schaute ich zu ihm zurück und fragte das Erste, was mir in den Sinn kam.
    »Warum seid ihr eigentlich am Wochenende zum … Jagen in die Goat Rocks Wilderness gefahren? Charlie meinte, das sei keine gute Gegend, wegen der vielen Bären.«
    Er schaute mich an, als hätte ich etwas sehr Offensichtliches nicht mitbekommen.
    »Bären?« Ich schnappte nach Luft, und er grinste. »Und

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