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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Zeigefinger.
    »Lass mich bitte nachdenken«, verlangte ich. Seine Miene hellte sich auf, jetzt, da er wusste, dass ich vorhatte zu antworten. Ich ließ meine Hand auf den Tisch sinken und presste sie gegen die andere, so dass meine Ballen aneinanderlagen. Ich betrachtete meine Hände, verschränkte meine Finger, löste sie wieder voneinander – und schließlich sprach ich auch.
    »Also, abgesehen von den offenkundigen Gründen ist es manchmal …« Ich zögerte. »Ich bin mir nicht sicher – ich kann keine Gedanken lesen. Aber manchmal ist es, als würdest du versuchen, dich von mir zu verabschieden, obwohl du scheinbar etwas anderes sagst.« Besser konnte ich das quälende Gefühl nicht beschreiben, das seine Worte bisweilen in mir auslösten.
    »Gut erkannt«, flüsterte er. Und mit seiner Bestätigung meiner Ängste war es sofort wieder da, dieses Gefühl. »Aber genau das ist der Grund, warum du dich irrst«, begann er zu erklären, doch dann stockte er und kniff seine Augen zusammen. »Aber von welchen ›offenkundigen Gründen‹ redest du eigentlich?«
    »Guck mich doch an«, sagte ich – unnötigerweise, denn das tat er bereits. »Ich bin absolut durchschnittlich. Na ja, abgesehen von den negativen Besonderheiten wie dem Talent, ständig in Todesgefahr zu geraten, und einer Ungeschicklichkeit, die an körperliche Behinderung grenzt. Und dann guck dich an.« Ich machte mit meiner Hand eine Bewegung, die ihn und seine ganze verwirrende Perfektion einschloss.
    Seine Brauen zogen sich verärgert zusammen, dann glättete sich seine Stirn und in seine Augen trat ein wissender Blick. »Du kannst dich selber nicht sonderlich gut einschätzen, weißt du das? Ich gebe zu, dass du vollkommen Recht hast, was die negativen Besonderheiten angeht.« Er lachte verschmitzt vor sich hin. »Doch im Gegensatz zu mir hast du nicht mitbekommen, was jedem männlichen Wesen an dieser Schule durch den Kopf ging, als du zum ersten Mal hier aufgetaucht bist.«
    Ich blinzelte erstaunt. »Kann ich mir nicht vorstellen …«, murmelte ich vor mich hin.
    »Glaub mir, nur dieses eine Mal – du bist das exakte Gegenteil von durchschnittlich.«
    Meine Verlegenheit war viel größer als meine Freude über den Blick, den er mir in diesem Moment schenkte. Ich beeilte mich, ihn an mein eigentliches Argument zu erinnern.
    »Ich bin es aber nicht, die sich verabschiedet«, wandte ich ein.
    »Verstehst du nicht? Genau das ist es doch, was mir Recht gibt. Du bedeutest mir mehr, denn wenn ich so etwas tun kann …« Er schüttelte seinen Kopf, als würde er mit dem Gedanken ringen. »Wenn es das Richtige ist, mich zurückzuziehen, und ich mache das, um dich nicht zu verletzen – dann heißt das, dass mir deine Sicherheit wichtiger ist als meine Wünsche.«
    Ich funkelte ihn an. »Und du meinst nicht, ich würde dasselbe tun?«
    »Du würdest nie in eine solche Lage kommen.«
    Jäh wechselte seine unberechenbare Stimmung ein weiteres Mal; ein bezwingendes Lächeln verwandelte seine Gesichtszüge. »Andererseits – allmählich kommt es mir so vor, als erforderte deine Sicherheit meine Anwesenheit rund um die Uhr.«
    »Heute hat noch niemand probiert, mich um die Ecke zu bringen«, erinnerte ich ihn, dankbar für das leichter verdauliche Thema. Ich wollte nicht, dass er noch länger vom Abschied redete. Wenn es sein musste, dachte ich, könnte ich mich wahrscheinlich auch absichtlich in Gefahr begeben, um seine Nähe zu erzwingen … Ich begrub die Idee, bevor seine schnellen Augen sie von meinem Gesicht ablesen konnten – sie würde mich definitiv in Schwierigkeiten bringen.
    »Aber dennoch«, ergänzte er.
    »Aber dennoch«, stimmte ich zu; normalerweise hätte ich es abgestritten, aber im Moment war es mir nur recht, wenn er mit Katastrophen rechnete.
    »Ich hab da noch eine Frage.« Seine Miene war weiterhin unbeschwert.
    »Na los.«
    »Musst du wirklich nach Seattle am Samstag, oder brauchtest du nur eine Ausrede für deine ganzen Verehrer?«
    Bei der Erinnerung verzog ich das Gesicht. »Ganz ehrlich, die Sache mit Tyler nehme ich dir immer noch übel«, warnte ich ihn. »Es ist deine Schuld, dass er jetzt denkt, ich würde mit ihm zum Jahresabschlussball gehen.«
    »Ach, er hätte schon noch ohne mich eine Möglichkeit gefunden, dich zu fragen – und ich wollte so gern dein Gesicht sehen«, erwiderte er lachend. Und sein Lachen war viel zu zauberhaft, als dass ich ernsthaft wütend auf ihn sein konnte. »Wenn ich dich gefragt

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