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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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sicher. »Soll ich dich nach der Schule abholen?«, bot sie an.
    »Gern.«
    Jessica schenkte mir die Andeutung eines freundlichen Lächelns und ging. Mein Lächeln kam etwas verspätet, aber sie hatte es wohl noch gesehen.
    Der Rest des Tages ging schnell vorbei. Ich war mit den Gedanken schon beim bevorstehenden Abend. Aus Erfahrung wusste ich, dass ich mit ein paar gemurmelten Antworten an den passenden Stellen davonkommen würde, wenn Jessica erst mal ins Erzählen kam. Bestimmt musste ich kaum etwas zur Unterhaltung beitragen.
    Manchmal war es verwirrend, dass meine Tage jetzt immer in einem dichten Nebel versanken. Ich wunderte mich, als ich plötzlich in meinem Zimmer war; an die Heimfahrt und daran, dass ich die Haustür aufgeschlossen hatte, konnte ich mich gar nicht richtig erinnern. Aber das spielte keine Rolle. Das Zeitgefühl zu verlieren war das Einzige, was ich noch vom Leben erwartete.
    Als ich mich zum Kleiderschrank wandte, überließ ich mich gern dem Nebel. An manchen Orten war das taube Gefühl wichtiger als an anderen. Ich registrierte kaum, was ich sah, als ich die Tür zur Seite schob und im linken Schrankfach, unter den Klamotten, die ich nie trug, der Müllsack zu erkennen war.
    Ich schaute nicht hinunter zu dem schwarzen Müllsack, in dem mein Geburtstagsgeschenk war, sah nicht die Stereoanlage, die sich darin abzeichnete; dachte nicht daran, wie blutig meine Fingernägel gewesen waren, nachdem ich die Anlage aus dem Armaturenbrett gezerrt hatte …
    Ich riss die alte Handtasche, die ich kaum benutzte, vom Haken und machte den Kleiderschrank wieder zu.
    In dem Moment hörte ich ein Auto hupen. Schnell nahm ich mein Portemonnaie aus der Schultasche und steckte es in die Handtasche. Ich beeilte mich, als könnte ich den Abend dadurch schneller hinter mich bringen.
    Bevor ich zur Tür ging, schaute ich im Flur noch schnell in den Spiegel, versuchte ein Lächeln auf mein Gesicht zu legen und es festzuhalten.
    »Schön, dass du mitkommst«, sagte ich zu Jess, als ich einstieg. Es sollte dankbar klingen. Ich hatte schon lange nicht mehr darüber nachgedacht, was ich zu irgendwem außer Charlie sagte. Mit Jess war es schwieriger. Ich war mir nicht sicher, was für Gefühle ich ihr vorspielen musste.
    »Ist doch klar. Und, wie bist du darauf gekommen?«, fragte Jess, als wir die Straße runterfuhren.
    »Worauf?«
    »Wieso hast du dich auf einmal dazu entschlossen … auszugehen?« Es hörte sich so an, als hätte sie ursprünglich etwas anderes fragen wollen.
    Ich zuckte die Schultern. »Ich brauchte einfach mal Abwechslung.«
    In dem Moment erkannte ich den Song im Radio und wechselte unwillkürlich den Sender. »Darf ich?«, fragte ich.
    »Klar, nur zu.«
    Ich ging die Sender durch, bis ich etwas Harmloses gefunden hatte. Verstohlen schaute ich zu Jess.
    Sie guckte argwöhnisch. »Seit wann hörst du denn Rap?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Schon eine Weile.«
    »Findest du das gut?«, fragte sie zweifelnd.
    »Klar.«
    Es wäre zu anstrengend gewesen, mich mit Jessica zu unterhalten und gleichzeitig die Musik auszublenden. Ich nickte mit dem Kopf und hoffte, dass ich im Takt war.
    »Na dann …« Ungläubig starrte sie zur Windschutzscheibe hinaus.
    »Und wie geht’s Mike und dir so?«, fragte ich schnell.
    »Du siehst ihn öfter als ich.«
    Falsche Frage, damit würde ich sie nicht wie erhofft zum Erzählen bringen.
    »Bei der Arbeit kommen wir kaum zum Reden«, murmelte ich, dann startete ich einen neuen Versuch. »Warst du in letzter Zeit mit irgendwem aus?«
    »Eigentlich nicht. Ich geh manchmal mit Conner aus. Und vor zwei Wochen einmal mit Eric.« Sie verdrehte die Augen und ich witterte eine lange Geschichte. Schnell packte ich die Gelegenheit beim Schopf.
    »Etwa Eric Yorkie ? Wer hat wen gefragt?«
    Sie stöhnte theatralisch. »Er mich natürlich! Ich wusste nicht, wie ich nein sagen sollte, ohne ihn zu sehr vor den Kopf zu stoßen.«
    »Wohin seid ihr gegangen?«, fragte ich schnell. Sie würde das für Neugierde halten. »Erzähl schon.«
    Sie legte mit ihrer Geschichte los und ich konnte mich etwas entspannter in meinem Sitz zurücklehnen. Ich hörte genau zu und brachte an den passenden Stellen mitfühlendes Gemurmel oder entsetztes Stöhnen an. Als sie damit fertig war, machte sie, ohne dass ich sie drängen musste, mit Conner weiter.
    Der Film lief gleich zweimal an dem Abend und Jessica schlug vor, in die frühe Vorstellung zu gehen und danach etwas zu essen. Ich war mit allem

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