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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ganz überrascht.
    »Hallo?«
    »Oh, hey, das Telefon geht wieder! Hi, Billy. Hier ist Bella. Ich wollte nur fragen, wie es Jacob geht. Kann man ihn schon besuchen? Ich dachte, ich könnte vielleicht vorbeikommen …«
    »Tut mir leid, Bella«, unterbrach Billy mich, und ich fragte mich, ob er nebenbei Fernsehen guckte, er wirkte so unkonzentriert. »Er ist nicht da.«
    »Ach so.« Ich brauchte einen Moment. »Dann geht es ihm also besser?«
    »Ja.« Billy zögerte ein kleines bisschen zu lange. »Es hat sich rausgestellt, dass es doch nicht das pfeiffersche Drüsenfieber war. Irgendein anderer Virus.«
    »Aha. Und … wo ist er?«
    »Er ist mit ein paar Freunden unterwegs nach Port Angeles – ich glaube, sie wollen später noch ins Kino gehen oder so. Er ist den ganzen Tag unterwegs.«
    »Na, da bin ich aber erleichtert. Ich hatte mir solche Sorgen gemacht. Wie schön, dass er schon wieder ausgehen kann.« Mein Geplapper kam mir selbst total gekünstelt vor.
    Es ging Jacob besser, aber nicht so gut, dass er mich anrufen konnte. Stattdessen war er mit Freunden ausgegangen. Ich hockte zu Hause und vermisste ihn von Stunde zu Stunde mehr. Ich war einsam, besorgt, gelangweilt, verlassen – und jetzt war ich außerdem verzweifelt, als ich einsehen musste, dass ihm die Woche, in der wir uns nicht sehen konnten, offenbar ganz und gar nichts ausgemacht hatte.
    »Wolltest du irgendwas Bestimmtes?«, fragte Billy höflich.
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Also, ich werd ihm ausrichten, dass du angerufen hast«, versprach Billy. »Tschüss, Bella.«
    »Tschüss«, sagte ich, aber da hatte er schon aufgelegt.
    Einen Augenblick stand ich reglos mit dem Telefon in der Hand da.
    Offenbar hatte Jacob es sich doch anders überlegt, ganz wie ich befürchtet hatte. Er schien meinen Rat zu befolgen und seine Zeit nicht länger mit einem Mädchen zu vergeuden, das seine Gefühle nicht erwiderte. Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich.
    »Ist irgendwas?«, fragte Charlie, als er die Treppe runterkam.
    »Nein, nein«, log ich und legte auf. »Billy hat gesagt, Jacob geht es besser. Es war doch nicht das pfeiffersche Drüsenfieber. Ein Glück.«
    »Kommt er her oder fährst du hin?«, fragte Charlie zerstreut, während er den Kühlschrank durchforstete.
    »Weder noch«, gestand ich. »Er ist mit anderen Freunden unterwegs.«
    Mein Ton ließ ihn jetzt doch aufhorchen. Er sah mich plötzlich beunruhigt an, seine Hände, in denen er eine Packung mit Käsescheiben hielt, erstarrten.
    »Ist es nicht noch ein bisschen früh fürs Mittagessen?«, fragte ich so locker wie möglich, um ihn abzulenken.
    »Nein, ich packe mir nur was ein, was ich mit zum Fluss nehmen kann.«
    »Ach so, gehst du angeln?«
    »Na ja, Harry hat angerufen … und es regnet nicht …« Während er sprach, legte er verschiedene Lebensmittel auf den Tisch. Auf einmal blickte er wieder auf, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. »Wär’s dir vielleicht lieber, wenn ich hierbleibe, jetzt, wo Jake keine Zeit hat?«
    »Ist schon in Ordnung, Dad«, sagte ich und versuchte gleichgültig zu klingen. »Bei schönem Wetter beißen die Fische doch besser.«
    Er starrte mich unschlüssig an. Ich wusste, dass er sich Sorgen machte und Angst hatte, mich allein zu lassen, falls ich wieder anfangen sollte, »Trübsal zu blasen«.
    »Nein, wirklich, Dad, ich glaub, ich rufe Jessica an«, schwindelte ich schnell. Lieber allein sein, als ständig von ihm beobachtet zu werden. »Wir schreiben eine Matheklausur, für die wir lernen müssen. Da könnte ich ihre Hilfe gebrauchen.« Der letzte Satz stimmte. Aber ich würde wohl ohne ihre Hilfe auskommen müssen.
    »Das ist eine gute Idee. Du warst so viel mit Jacob zusammen, deine anderen Freunde denken bestimmt schon, du hast sie vergessen.«
    Ich lächelte und nickte, als ob ich etwas darauf gäbe, was meine anderen Freunde dachten.
    Charlie wollte sich zum Gehen wenden, aber dann drehte er sich mit besorgter Miene noch mal zu mir um. »He, ihr lernt doch hier oder bei Jess, nicht?«
    »Klar, wo sonst?«
    »Na ja, ich möchte nur, dass du dich vom Wald fernhältst, vergiss das bitte nicht.«
    In meiner Verwirrung brauchte ich einen Moment, bis ich schaltete. »Schon wieder Ärger mit den Bären?«
    Charlie nickte und runzelte gleichzeitig die Stirn. »Ein Wanderer wird vermisst – die Ranger fanden sein Lager heute Morgen verlassen vor, von ihm selbst keine Spur. Da waren Spuren von richtig großen Tieren … die können

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