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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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acht Stunden. Bei der Vorstellung drehte sich mir der Magen um, und ich zog mich hoch und beugte mich über die Toilette.
    Wieder schlief ich auf dem Handtuch ein, aber als ich aufwachte, lag ich im Bett und draußen vor meinem Fenster war es hell. Ich erinnerte mich nicht daran, aufgestanden zu sein; Charlie musste mich in mein Zimmer getragen haben – er hatte mir auch ein Glas Wasser auf den Nachttisch gestellt. Ich hatte höllischen Durst und stürzte das Wasser herunter, obwohl es abgestanden schmeckte.
    Langsam stand ich auf und versuchte, die Übelkeit nicht wieder aufkommen zu lassen. Ich war schwach auf den Beinen und hatte einen scheußlichen Geschmack im Mund, aber mein Magen hatte sich erholt. Ich schaute auf die Uhr.
    Die vierundzwanzig Stunden waren um.
    Ich ließ es ruhig angehen und aß nur Salzkräcker zum Frühstück. Charlie war erleichtert, dass es mir besserging.
    Sobald ich mir sicher war, dass ich den Tag nicht wieder auf dem Badezimmerfußboden verbringen musste, griff ich zum Telefon und rief Jacob an.
    Er ging ans Telefon, aber als ich seine Stimme hörte, wusste ich, dass er es noch nicht überstanden hatte.
    »Hallo?« Seine Stimme versagte.
    »Ach, Jake.« Ich seufzte mitfühlend. »Du klingst ja grauenhaft.«
    »Mir geht es auch grauenhaft«, flüsterte er.
    »Es tut mir so leid, dass ich dich ins Kino geschleppt hab. So ein Mist.«
    »Ich bin froh, dass ich mitgekommen bin.« Seine Stimme war immer noch ein Flüstern. »Mach dir keine Vorwürfe. Du kannst nichts dafür.«
    »Dir geht es bestimmt bald besser«, sagte ich zuversichtlich. »Als ich heute Morgen aufgewacht bin, war ich wieder fit.«
    »Warst du krank?«, fragte er matt.
    »Ja, ich hatte dasselbe. Aber jetzt geht es mir wieder gut.«
    »Das ist schön.« Seine Stimme war leblos.
    »In ein paar Stunden hast du es überstanden«, sagte ich aufmunternd.
    Seine Antwort war fast unhörbar. »Ich glaube nicht, dass ich dasselbe habe.«
    »Hast du nicht die Magen-Darm-Grippe?«, fragte ich verwirrt.
    »Nein. Das ist was anderes.«
    »Was hast du denn?«
    »Etwas Schlimmes«, flüsterte er. »Mir tut alles weh.«
    Der Schmerz in seiner Stimme war fast greifbar.
    »Was kann ich tun, Jake? Kann ich dir irgendwas bringen?«
    »Nein. Du kannst nicht herkommen.« Das kam ganz unvermittelt. Es erinnerte mich an Billy vorgestern Abend.
    »Wenn es was Ansteckendes ist, kann ich es so oder so kriegen. Wir waren ja zusammen«, sagte ich.
    Er überging meine Bemerkung. »Ich rufe dich an, wenn ich kann. Ich sag dir Bescheid, wenn du wieder kommen kannst.«
    »Jacob …«
    »Ich muss jetzt Schluss machen«, sagte er. Er schien es plötzlich eilig zu haben.
    »Melde dich, wenn es dir bessergeht.«
    »Okay«, sagte er, und eine seltsame Bitterkeit lag in seiner Stimme.
    Einen Augenblick schwieg er. Ich wartete darauf, dass er tschüss sagte, aber er wartete auch.
    »Bis bald«, sagte ich schließlich.
    »Warte, bis ich dich anrufe«, sagte er wieder.
    »Okay … tschüss, Jacob.«
    »Bella.« Er flüsterte meinen Namen, dann legte er auf.

Z urück auf der Lichtung
    Jacob ließ nichts von sich hören.
    Als ich das erste Mal anrief, ging Billy dran und sagte, Jacob liege immer noch im Bett. Ich wurde misstrauisch und fragte, ob Billy mit ihm beim Arzt gewesen sei. Billy sagte ja, aber aus irgendeinem unbestimmten Grund glaubte ich ihm nicht richtig. An den folgenden beiden Tagen rief ich mehrmals täglich an, aber es ging nie jemand ans Telefon.
    Am Samstag beschloss ich, ihn zu besuchen, ob wir verabredet waren oder nicht. Aber das kleine rote Haus war verlassen. Ich bekam einen Schreck – ging es Jacob so schlecht, dass er ins Krankenhaus musste? Auf dem Heimweg fuhr ich beim Krankenhaus vorbei, aber die Schwester an der Anmeldung sagte, weder Jacob noch Billy seien dort gewesen.
    Als Charlie von der Arbeit nach Hause kam, bat ich ihn, sofort Harry Clearwater anzurufen. Ängstlich wartete ich, während Charlie mit seinem alten Freund plauderte; das Gespräch schien sich endlos zu ziehen, ohne dass Jacob auch nur erwähnt wurde. Offenbar war Harry selbst im Krankenhaus gewesen … irgendwelche Herzuntersuchungen. Charlie zog die Stirn in Falten, aber Harry machte Scherze und spielte es herunter, bis Charlie wieder lachte. Erst dann erkundigte er sich nach Jacob, und jetzt war ich am falschen Ende der Leitung, denn Charlie machte nur immer »hmmm« und »ach so«. Ich trommelte mit den Fingern auf die Arbeitsplatte neben ihm, bis er seine Hand

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