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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Vampirhassern? Wozu sollte so ein Klub jetzt noch gut sein, wo doch sowieso keine Vampire mehr in Forks wohnten? Warum sollte Jacob die Geschichten über die Cullens plötzlich glauben, obwohl sie doch längst verschwunden waren und nie wiederkommen würden?
    Es dauerte zu lange, bis mir eine passende Antwort einfiel. »Sag nicht, dass du jetzt auf einmal an diesen abergläubischen Quatsch glaubst, den Billy erzählt«, sagte ich in dem schwachen Versuch, die Sache ins Lächerliche zu ziehen.
    »Er weiß mehr, als ich ihm zugetraut hatte.«
    »Im Ernst, Jacob.«
    Er starrte mich prüfend an.
    »Lassen wir den Aberglauben mal beiseite«, sagte ich schnell. »Mir ist immer noch nicht so ganz klar, was du den … Cullens« – ich zuckte zusammen – »vorwirfst. Sie sind vor über einem halben Jahr weggezogen. Wie kannst du ihnen die Schuld an dem geben, was Sam jetzt tut?«
    »Sam tut nichts, Bella. Und ich weiß, dass sie weg sind. Aber manchmal … sind die Dinge schon in Bewegung gesetzt, und dann ist es zu spät.«
    »Was ist in Bewegung gesetzt? Wofür ist es zu spät? Was wirfst du ihnen vor?«
    Er sprang mir förmlich ins Gesicht, die Augen sprühend vor Zorn. »Dass es sie gibt«, zischte er.
    Ich war überrascht und verwirrt, als ich plötzlich Edwards Stimme in einer Situation hörte, in der ich gar keine Angst hatte.
    »Sei still, Bella. Provozier ihn nicht«, warnte Edward mich.
    Seit Edwards Name die Mauern durchbrochen hatte, hinter denen ich ihn sorgfältig vergraben hatte, konnte ich ihn nicht mehr einsperren. Jetzt tat es nicht weh – nicht während der kostbaren Sekunden, da ich seine Stimme hörte.
    Jacob stand zornrauchend vor mir, bebend vor Wut.
    Ich begriff nicht, warum die Halluzination auf einmal aufgetaucht war. Jacob war fuchsteufelswild, aber er war immer noch Jacob. Weit und breit keine Gefahr in Sicht.
    »Lass ihm Zeit, sich zu beruhigen«, beharrte Edwards Stimme.
    Ich schüttelte verständnislos den Kopf. »Du bist albern«, sagte ich zu beiden.
    »Also gut«, sagte Jacob und atmete tief ein. »Ich will darüber nicht mit dir streiten. Es spielt sowieso keine Rolle mehr, das Kind ist schon in den Brunnen gefallen.«
    »Wieso das denn?«
    Er zuckte nicht mit der Wimper, als ich ihm die Worte ins Gesicht schrie.
    »Komm, wir gehen zurück. Es gibt nichts mehr zu sagen.«
    Ich starrte ihn mit offenem Mund an. »Was soll das heißen! Du hast doch noch überhaupt nichts gesagt!«
    Er ging an mir vorbei, zurück zum Haus.
    »Heute ist mir Quil über den Weg gelaufen«, rief ich ihm nach.
    Er verharrte mitten im Schritt, drehte sich jedoch nicht um.
    »Erinnerst du dich noch an deinen Freund Quil? Er hat wahnsinnige Panik.«
    Jacob fuhr herum und sah mich an. Er sah gequält aus. »Quil«, sagte er nur.
    »Der macht sich auch Sorgen um dich. Er ist ganz außer sich.«
    Mit verzweifeltem Blick starrte Jacob an mir vorbei.
    Ich stachelte ihn noch weiter an. »Er hat Angst, dass er als Nächster dran ist.«
    Jacob suchte Halt an einem Baum, sein Gesicht wurde eigenartig grün unter der rostbraunen Haut. »Er ist nicht der Nächste«, sagte Jacob leise zu sich selbst. »Das kann nicht sein. Jetzt ist es vorbei. Das darf einfach nicht sein. Warum? Warum?« Er schlug mit der Faust gegen den Baum. Es war kein großer Baum, er war schlank gewachsen und überragte Jacob nur ein bisschen. Trotzdem war ich verblüfft, als der Stamm unter Jacobs Schlägen nachgab und mit einem lauten Krachen umfiel.
    Jacob starrte erst erschrocken, dann in blankem Entsetzen auf die Bruchstelle.
    »Ich muss jetzt gehen.« Er wirbelte herum und ging so schnell davon, dass ich joggen musste, um mit ihm Schritt zu halten.
    »Zurück zu Sam!«
    »So kann man es sehen«, sagte er, so hörte es sich jedenfalls an. Er sprach leise und mit abgewandtem Gesicht.
    Ich lief ihm bis zu meinem Transporter hinterher. »Warte!«, rief ich, als er zum Haus lief.
    Er drehte sich um, und ich sah, dass seine Hände wieder zitterten.
    »Fahr nach Hause, Bella. Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.«
    Diese lächerliche, belanglose Kränkung hatte eine unglaubliche Wirkung. Wieder traten mir Tränen in die Augen. »Machst du … mit mir Schluss?« Es waren die falschen Worte, aber ich wusste nicht, wie ich es besser ausdrücken sollte. Schließlich war das, was Jake und mich miteinander verband, mehr als jede Schulhofromanze. Viel stärker.
    Er stieß ein bitteres Lachen aus. »Wohl kaum. Wenn es so wäre, würde ich sagen: Lass uns

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