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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Freunde bleiben. Aber nicht mal das kann ich sagen.«
    »Jacob … warum? Erlaubt Sam dir nicht, andere Freunde zu haben? Bitte, Jake. Du hast es versprochen. Ich brauche dich!« Die endlose Leere meines Lebens, ehe Jacob ihm wieder so etwas wie einen Sinn gegeben hatte, stand mir plötzlich bevor.
    »Es tut mir leid, Bella.« Jacob betonte jedes einzelne Wort und sprach mit einer kalten Stimme, die nicht zu ihm zu gehören schien.
    Ich konnte nicht glauben, dass es das war, was Jacob sagen wollte. In seinem wütenden Blick schien sich noch etwas zu verbergen, aber was, das konnte ich nicht verstehen.
    Vielleicht hatte das Ganze gar nichts mit Sam zu tun. Und vielleicht auch nicht mit den Cullens. Vielleicht versuchte er nur, sich aus einer hoffnungslosen Situation zu befreien. Vielleicht sollte ich es einfach dabei bewenden lassen, wenn es für ihn das Beste war. Ja, bestimmt war das richtig.
    Doch ich hörte mich flüstern.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht … dass ich vorher nicht … ich würde meine Gefühle für dich gern ändern, Jacob.« In meiner Verzweiflung dehnte ich die Wahrheit so weit, dass sie beinahe die Form einer Lüge annahm. »Vielleicht … vielleicht können sich meine Gefühle noch ändern«, flüsterte ich. »Vielleicht, wenn du mir etwas Zeit lässt … aber lass mich jetzt bitte nicht im Stich, Jake. Das halte ich nicht aus.«
    Von einer Sekunde auf die andere sah er nicht mehr wütend aus, sondern gequält. Er streckte eine zitternde Hand nach mir aus.
    »Nein. Bitte, Bella, so darfst du nicht denken. Mach dir keine Vorwürfe, du kannst nichts dafür. Das hier ist nur meine Sache. Ich schwöre dir, dass es nichts mit dir zu tun hat.«
    »Es liegt nicht an dir, es liegt an mir«, flüsterte ich. »Das ist ja mal was ganz Neues.«
    »Ich meine es ernst, Bella. Ich bin nicht …« Er rang mit sich, seine Stimme wurde noch heiserer, als er versuchte, seine Gefühle in den Griff zu bekommen. Sein Blick war voller Schmerz. »Ich bin nicht mehr gut genug, um dein Freund zu sein oder sonst irgendwas. Ich bin nicht mehr derselbe wie früher, ich tauge nichts.«
    »Was?« Ich starrte ihn an, verwirrt und entsetzt. »Was redest du denn da? Du bist viel besser als ich, Jake. Du bist gut! Wer behauptet was anderes? Sam? Das ist eine gemeine Lüge, Jacob! So was darf er nicht sagen!« Jetzt schrie ich wieder.
    Jacobs Gesicht wurde hart und ausdruckslos. »Mir braucht keiner irgendwas zu sagen. Ich weiß, was ich bin.«
    »Du bist mein Freund, das bist du! Jake – tu das nicht!«
    Er wich wieder zurück.
    »Es tut mir leid, Bella«, sagte er wieder, und diesmal war es ein kaum hörbares Gemurmel. Er drehte sich um und rannte fast ins Haus.
    Ich konnte mich nicht von der Stelle rühren. Ich starrte zu dem kleinen Haus, das zu klein schien, um vier großen Jungen und zwei noch größeren Männern Platz zu bieten. Drinnen tat sich nichts. Die Vorhänge bewegten sich nicht, keine Stimmen oder anderen Geräusche waren zu hören. Leer starrte es mich an.
    Ein Sprühregen setzte ein, der mir auf der Haut stach. Ich konnte den Blick nicht vom Haus wenden. Jacob würde wieder herauskommen. Er musste einfach kommen.
    Der Regen wurde stärker und der Wind auch. Die Tropfen kamen jetzt nicht mehr von oben, sie peitschten aus westlicher Richtung. Ich roch das Salz des Ozeans. Die Haare schlugen mir ins Gesicht, blieben auf der nassen Haut kleben und verfingen sich in meinen Wimpern. Ich wartete.
    Schließlich ging die Tür auf und ich trat erleichtert einen Schritt vor.
    Billy kam mit seinem Rollstuhl an die Tür. Hinter ihm sah ich niemanden.
    »Bella, Charlie hat gerade angerufen. Ich hab ihm gesagt, dass du auf dem Heimweg bist.« Er sah mich mitleidig an.
    Dieses Mitleid gab den Ausschlag. Ich erwiderte nichts. Ich drehte mich nur wie ferngesteuert um und stieg in meinen Transporter. Ich hatte die Fenster offen gelassen, die Sitze waren durchgeweicht. Es war mir egal. Ich war sowieso schon klatschnass.
    Nicht so schlimm wie damals! Nicht so schlimm wie damals!, versuchten meine Gedanken mich zu trösten. Es stimmte. So schlimm war es nicht. Es war nicht das Ende der Welt, nicht schon wieder. Es war nur das Ende des friedlichen Lebens, das mir geblieben war. Mehr nicht.
    Nicht so schlimm wie damals , stimmte ich zu und dachte: Aber schlimm genug .
    Ich dachte, Jacob wäre dabei gewesen, das Loch in meinem Innern zu heilen – oder es wenigstens zu verschließen, so dass es nicht mehr so wehtat. Aber ich hatte

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