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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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überstehen.
    Ich hatte Angst, dass meine Fährte verwehen könnte, doch Edward versicherte mir, dass sie für die Neugeborenen deutlich genug sein würde.
    »Was kann ich tun?«, sagte er fast flehend.
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    Draußen im Schnee winselte Jacob unglücklich.
    »H-h-hau ab«, befahl ich ihm wieder.
    »Er macht sich nur Sorgen um dich«, übersetzte Edward. »Ihm geht es gut. Sein Körper ist für dieses Wetter geschaffen.«
    »E-e-e-e-e-e.« Ich wollte sagen, er solle trotzdem verschwinden, aber ich bekam die Worte nicht heraus. Ich biss mir beim Versuch fast die Zunge ab. Wenigstens konnte Jacob den Schnee gut aushalten, sogar noch besser als die anderen in seinem Rudel – er hatte ja sein langes dickes Zottelfell. Ich fragte mich, warum das wohl so war.
    Jacob winselte, ein fast unerträglich hoher Klagelaut.
    »Was soll ich denn machen?«, knurrte Edward. Er war so in Sorge, dass er alle Höflichkeitsregeln fahrenließ. »Soll ich sie etwa durch diesen Sturm tragen? Du machst dich hier ja auch nicht gerade nützlich. Besorg ihr doch einen Heizlüfter!«
    »Mir g-g-geht es g-g-gut«, protestierte ich. Edwards Stöhnen und dem unterdrückten Knurren vor dem Zelt nach zu urteilen, hatte ich die beiden nicht überzeugt. Der Wind schüttelte das Zelt hin und her und ich zitterte mit.
    Plötzlich wurde das Heulen des Windes von einem Schrei zerrissen, und ich musste mir die Ohren zuhalten. Edwards Miene verfinsterte sich.
    »Das war ganz und gar unnötig«, murmelte er. »Und es ist die schlechteste Idee, die ich je gehört habe!«, rief er laut.
    »Besser als alles, was du bisher vorgeschlagen hast«, antwortete Jacob, und ich erschrak, als ich seine menschliche Stimme hörte. »Besorg ihr einen Heizlüfter!«, grummelte er. »Bin ich ein Bernhardiner?«
    Dann hörte ich, wie der Reißverschluss des Zelteingangs mit einer schnellen Bewegung geöffnet wurde.
    Jacob schlüpfte durch die kleinstmögliche Öffnung. Er brachte arktische Luft mit herein, ein paar Schneeflocken fielen auf den Zeltboden. Ich zitterte so sehr, dass das ganze Zelt wackelte.
    »Das gefällt mir nicht«, zischte Edward, als Jake den Reißverschluss wieder zuzog. »Gib ihr einfach die Jacke und verschwinde.«
    Meine Augen hatten sich jetzt so weit an die Dunkelheit gewöhnt, dass ich Umrisse erkennen konnte – Jacob hatte die Jacke dabei, die in einem Baum neben dem Zelt gehangen hatte.
    Ich wollte fragen, wovon sie redeten, aber ich brachte nur »w-w-w-w« heraus. Vor lauter Zittern konnte ich nicht mal mehr stottern.
    »Der Parka ist für morgen – er ist zu ausgekühlt, um sie zu wärmen. Er ist eisig.« Er warf ihn neben den Eingang. »Du hast gesagt, sie braucht einen Heizlüfter – und hier bin ich.« Jacob breitete die Arme so weit aus, wie es in dem kleinen Zelt möglich war. Wie immer, wenn er als Wolf herumgelaufen war, trug er nur das Allernötigste am Leib – eine Jogginghose, kein T-Shirt, keine Schuhe.
    »J-J-J-Jake, dann f-f-frierst du d-d-doch«, wehrte ich ab.
    »Ich doch nicht«, sagte er unbekümmert. »Meine Temperatur liegt bei kuscheligen 42 Grad. Ich kann dich in null Komma nichts zum Schwitzen bringen.«
    Edward knurrte, aber Jacob würdigte ihn keines Blickes. Stattdessen krabbelte er zu mir und begann meinen Schlafsack zu öffnen.
    Plötzlich fasste Edward ihn hart an der Schulter und zog ihn zurück, eine schneeweiße Hand auf dunkler Haut. Jacob biss die Zähne zusammen, blähte die Nasenlöcher, sein Körper schrak vor der kalten Berührung zurück. Die langen Muskeln seiner Arme begannen automatisch zu zucken.
    »Nimm deine Flosse da weg«, knurrte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Lass deine Pfoten von ihr«, gab Edward zurück.
    »B-b-b-bitte k-k-keinen Streit«, bat ich. Wieder schüttelte es mich vor Kälte. Ich klapperte so heftig mit den Zähnen, dass ich dachte, sie müssten zerbrechen.
    »Bestimmt wird sie es dir danken, wenn ihre Zehen blau werden und abfallen«, sagte Jacob.
    Edward zögerte, dann zog er die Hand zurück und setzte sich wieder in seine Ecke.
    Es klang tonlos und drohend, als er sagte: »Nimm dich in Acht.«
    Jacob kicherte.
    »Rutsch mal ein Stück, Bella«, sagte er und öffnete den Schlafsack noch weiter.
    Ich starrte ihn empört an. Kein Wunder, dass Edward so reagiert hatte.
    »N-n-n-n«, versuchte ich zu protestieren.
    »Stell dich nicht so an«, sagte er aufgebracht. »Liegt dir nichts an deinen Zehen?«
    Er quetschte sich zu mir in den Schlafsack

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