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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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dass du ihn nicht liebst. Ich bin ja nicht blöd. Aber man kann auch mehr als eine Person lieben, Bella. Das habe ich selbst schon gesehen.«
    »Ich bin aber kein durchgeknallter Werwolf, Jacob.«
    Er zog die Nase kraus, und ich wollte mich schon für die letzte Bemerkung entschuldigen, aber er wechselte das Thema.
    »Jetzt ist es nicht mehr weit, ich kann ihn schon riechen.«
    Ich seufzte erleichtert.
    Er deutete es falsch. »Ich würde gern langsamer gehen, aber du möchtest bestimmt einen Unterschlupf haben, bevor das da runterkommt.«
    Wir schauten beide zum Himmel.
    Eine dicke schwarzviolette Wolkenwand kam schnell von Westen her und verdüsterte den Wald unter sich.
    »Wahnsinn«, murmelte ich. »Beeil dich lieber, Jake, damit du wieder zu Hause bist, bevor das hierherkommt.«
    »Ich gehe nicht wieder nach Hause.«
    Ich funkelte ihn an. »Du zeltest doch nicht etwa mit uns?«
    »Nicht direkt – nicht in dem Sinn, dass ich zu euch ins Zelt schlüpfe oder so. Da nehm ich doch lieber den Sturm in Kauf als den Gestank. Aber bestimmt will dein Blutsauger mit dem Rudel Kontakt halten, um sich abzustimmen, und das werde ich gütigerweise übernehmen.«
    »Ich dachte, das wäre Seths Job.«
    »Er löst mich morgen ab, wenn der Kampf losgeht.«
    Der Gedanke daran ließ mich für einen Moment verstummen. Ich sah ihn an, und plötzlich war ich wieder fast verrückt vor Sorge.
    »Es gibt wohl keine Möglichkeit, dich zum Bleiben zu bewegen, jetzt, wo du schon mal da bist?«, sagte ich. »Wenn ich dich wirklich bitten würde? Oder die lebenslange Knechtschaft wieder eintauschen würde?«
    »Verlockend, aber ich muss leider ablehnen. Obwohl es interessant sein könnte, dich bitten zu sehen. Du kannst es gern mal versuchen.«
    »Gibt es wirklich absolut nichts, was ich sagen könnte?«
    »Nein. Es sei denn, du könntest mir einen besseren Kampf versprechen. Außerdem bestimmt Sam, wo es langgeht, nicht ich.«
    Das erinnerte mich an etwas.
    »Edward hat mir neulich etwas erzählt … über dich.«
    Er schnaubte vor Wut. »Dann ist es bestimmt gelogen.«
    »Ach ja? Dann bist du also nicht der stellvertretende Anführer des Rudels?«
    Er blinzelte, er sah perplex aus. »Ach. Das.«
    »Wieso hast du mir das nie erzählt?«
    »Warum sollte ich? Es ist nicht weiter wichtig.«
    »Ich weiß nicht. Warum nicht? Ist doch interessant. Wie läuft das denn? Wie kommt es, dass Sam das Alphatier ist und du … das Betatier?«
    Er lachte über den Ausdruck. »Sam war der Erste, und er ist der Älteste. Es ist ganz logisch, dass er das Kommando übernommen hat.«
    Ich runzelte die Stirn. »Aber müsste dann nicht Jared der Zweite sein, oder Paul? Sie haben sich doch als Nächste verwandelt.«
    »Also … das ist schwer zu erklären«, sagte Jacob ausweichend.
    »Versuch es.«
    Er seufzte. »Es hat mehr mit der Abstammung zu tun, verstehst du? Eine altmodische Sache. Sollte eigentlich keine Rolle spielen, wer mein Urgroßvater war, oder?«
    Da fiel mir etwas ein, was Jacob mir vor langer Zeit erzählt hatte, bevor wir etwas über Werwölfe gewusst hatten.
    »Hast du nicht mal gesagt, Ephraim Black war der letzte Häuptling der Quileute?«
    »Ja, stimmt. Weil er das Alphatier war. Wusstest du schon, dass Sam jetzt genau genommen der Häuptling des ganzen Stammes ist?« Er lachte. »Diese verrückten Traditionen.«
    Ich dachte einen Augenblick darüber nach und versuchte die Teile zusammenzufügen. »Aber du hast doch auch gesagt, dass die Leute auf deinen Vater mehr hören als auf jeden anderen im Rat, weil er Ephraims Enkel ist.«
    »Ja, und?«
    »Na ja, wenn es mit der Abstammung zu tun hat … müsstest du dann nicht der Häuptling sein?«
    Jacob gab keine Antwort. Er starrte in den jetzt dunkleren Wald, als müsste er sich plötzlich darauf konzentrieren, wo es langging.
    »Jake?«
    »Nein. Das ist Sams Aufgabe.« Sein Blick war immer noch auf unseren Weg geheftet.
    »Warum? Sein Urgroßvater war Levi Uley, oder? War Levi auch ein Alphatier?«
    »Es gibt nur ein Alphatier«, antwortete er mechanisch.
    »Was war Levi dann?«
    »Eine Art Betatier, nehme ich an.« Er prustete. »So wie ich.«
    »Das ist aber unlogisch.«
    »Ist doch egal.«
    »Ich will es aber verstehen.«
    Schließlich schaute Jacob auf, sah meinen verwirrten Blick und seufzte. »Ja. Ich sollte eigentlich das Alphatier sein.«
    Ich zog die Augenbrauen zusammen. »Aber Sam wollte seine Position nicht aufgeben?«
    »Im Gegenteil. Ich wollte nicht an seine Stelle

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