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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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dich wohler in meiner Nähe.«
    »Ich bin aber nicht nervös, ich bin genervt. Das ist ein Unterschied.«
    Er starrte mich eine Weile an, verlangsamte seinen Schritt, und der belustigte Ausdruck verschwand aus seinem Gesicht. Seine Augen wurden schmal und dunkel in den Schatten seiner Brauen. Sein Atem, der so gleichmäßig gegangen war, während er gerannt war, ging jetzt hastig. Langsam neigte er das Gesicht zu meinem.
    Ich starrte unerschrocken zurück, ich wusste genau, was er vorhatte.
    »Denk an dein Gesicht«, sagte ich warnend.
    Er lachte laut und lief wieder los. »Heute Nacht will ich nicht gerade mit deinem Vampir kämpfen – jede andere Nacht gern. Aber wir werden morgen beide gebraucht, und ich will ja nicht, dass die Cullens auf einen verzichten müssen.«
    Wie eine Welle überspülte mich die Scham, und ich merkte, wie mein Gesicht sich verzerrte.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte er, ohne zu verstehen. »Du glaubst, er würde mich fertigmachen.«
    Ich konnte nichts sagen. Ich hatte dafür gesorgt, dass sie auf einen verzichten mussten. Und wenn nun jemand verletzt wurde, nur weil ich so feige war? Aber wenn ich tapfer wäre und Edward … ich konnte es noch nicht mal zu Ende denken.
    »Bella, was hast du?« Das großspurige Grinsen verschwand aus seinem Gesicht, und mein Jacob trat zum Vorschein, als hätte man ihm eine Maske weggerissen. »Falls ich dich beleidigt habe, dann war es nur Spaß, das weißt du. Ich wollte nicht … hey, was ist denn? Nicht weinen, Bella«, bat er.
    Ich versuchte mich zusammenzureißen. »Ich weine nicht.«
    »Was hab ich denn gesagt?«
    »Es ist nichts, was du gesagt hast. Es liegt nur an mir. Ich habe etwas … Schlimmes gemacht.«
    Er starrte mich verwirrt an.
    »Edward wird morgen nicht kämpfen«, flüsterte ich. »Ich habe ihn gezwungen, bei mir zu bleiben. Ich bin ein riesengroßer Feigling.«
    Er runzelte die Stirn. »Meinst du, es geht etwas schief? Dass sie dich hier finden? Weißt du mehr als ich?«
    »Nein, nein. Davor habe ich keine Angst. Ich kann nur … Ich kann ihn einfach nicht gehen lassen. Wenn er nicht zurückkommen würde …« Ich schauderte und schloss die Augen, um den Gedanken zu verscheuchen.
    Jacob schwieg.
    Mit geschlossenen Augen flüsterte ich: »Wenn jemand verletzt wird, bin ich daran schuld. Und selbst wenn nicht … ich war schrecklich. Ich musste so sein, damit er bei mir bleibt. Er wird es mir nicht vorhalten, aber ich werde immer wissen, wozu ich fähig bin.« Es ging mir ein kleines bisschen besser, als ich es mir von der Seele reden konnte. Auch wenn ich es nur Jacob anvertrauen konnte.
    Er schnaubte. Langsam machte ich die Augen auf, und ich war traurig, als ich sah, dass sich sein Gesicht in die harte Maske verwandelt hatte.
    »Ich fasse es nicht, dass er sich von dir um den Kampf bringen lässt. Um nichts auf der Welt würde ich darauf verzichten.«
    Ich seufzte. »Ich weiß.«
    »Das hat aber nichts zu bedeuten«, beeilte er sich zu sagen. »Das heißt nicht, dass er dich mehr liebt als ich.«
    »Aber du würdest nicht bei mir bleiben, selbst wenn ich dich darum bitten würde.«
    Er verzog ganz kurz den Mund, und ich dachte schon, er würde es abstreiten. Wir kannten beide die Wahrheit. »Aber nur weil ich dich besser kenne«, sagte er schließlich. »Es wird alles völlig reibungslos über die Bühne gehen. Selbst wenn du mich fragen würdest und ich nein sagen würde, wärst du hinterher nicht sauer auf mich.«
    »Wenn es wirklich reibungslos geht, hast du wahrscheinlich Recht. Dann wäre ich nicht sauer. Aber die ganze Zeit, während du weg bist, werde ich krank sein vor Sorge.«
    »Wieso?«, fragte er schroff. »Was kümmert es dich, ob mir was zustößt?«
    »Sag das nicht. Du weißt genau, wie viel du mir bedeutest. Es tut mir leid, dass ich deine Gefühle nicht auf dieselbe Weise erwidern kann, aber so ist es nun mal. Du bist mein bester Freund. Jedenfalls warst du das mal. Und manchmal bist du es immer noch … wenn du du selbst bist.«
    Er lächelte das alte Lächeln, das ich so mochte. »Ich bin immer dein Freund«, versprach er. »Selbst wenn ich … mich nicht so gut benehme, wie ich sollte. Innen drin bin ich immer noch der Alte.«
    »Ich weiß. Weshalb sollte ich den ganzen Mist von dir sonst ertragen?«
    Wir lachten beide, dann wurde sein Blick traurig. »Wann wirst du bloß endlich herausfinden, dass du auch in mich verliebt bist?«
    »Musst du unbedingt den Augenblick zerstören?«
    »Ich sage nicht,

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