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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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jetzt war alles wieder da, und ich konnte nicht vergessen, so sehr ich es auch versuchte.
    Ich hatte mich gerade auf meinem Sitz im zweiten Flugzeug eingerichtet und wollte eben mein Handy abstellen, als es klingelte.
    »Morgen, Darling«, sagte eine vertraute Stimme mit einem schleppenden Südstaatenakzent.
    Ich setzte mich auf. »Hey, du. Ich hab gehört, wir gehen nach Alaska.«
    »Machen wir. Freust du dich drauf?«
    »Ich hab dem Marschbefehl nicht widersprochen, so viel ist mal sicher. Jetzt müssen wir bloß noch den geschäftlichen Teil hinter uns bringen, dann können wir die Gegend nutzen. Meilen über Meilen unerforschte Wildnis. Das müsste eigentlich einen Ausgleich liefern für zwei Wochen mit kurzen, mistigen Wandlungen ganz allein.«
    »Dafür willst du mich also dabeihaben? Als Partner beim Rennen?«
    »Natürlich, für was denn sonst?«
    »Ich kann mir da ein paar Dinge vorstellen.« Clays schleppender Ton wurde zu einem leisen Grollen, das mich zusammenschaudern ließ. »Wenn du sie noch irgendwie in deinem übervollen Trainingsplan unterbringen kannst.«
    »Ich bin mir sicher, das geht. Vor dem Rennen. Nach dem Rennen. Zu jedem anderen Zeitpunkt, zu dem wir eine Minute übrig haben …«
    Er lachte. »Du vermisst mich ja wirklich.«
    »Tu ich.«
    Ein Augenblick des Schweigens. »Moment mal. Ich glaube, mit der Verbindung stimmt irgendwas nicht. Ich hätte gerade eben schwören können, du hättest zugegeben …«
    »Ich vermisse dich. Fürchterlich. Ich kann es nicht abwarten, bis ich dich zu sehen kriege.«
    »Die haben schon angefangen, den Alkohol zu servieren, stimmt’s?«
    »Ha, ha. Mach nur so weiter, und ich sag’s nie wieder.«
    »Die Frage ist, ob du es überhaupt sagen würdest, wenn ich da wäre.«
    »Nein, denn wenn du hier wärst, würde ich auf deinem Schoß sitzen und mich fragen, ob wir irgendwie in den Waschraum reinkommen.«
    »Schäker«, knurrte er.
    Mein Kopf fuhr hoch. Ich hätte schwören können, dass ich das Knurren gehört hatte … und nicht nur übers Handy. Ich suchte den Mittelgang ab, sah aber nur ein paar Passagiere, die noch hereinkamen, und keiner davon war Clay. Keine vertrauten blonden Locken, die irgendwo oberhalb einer Lehne zu sehen gewesen wären.
    »Elena?«
    »Sorry.« Ich verdrängte die Enttäuschung. »Wann kommt dein Flug also an?«
    »Gegen acht.«
    »Dann warte ich im Terminal auf dich.«
    Die Flugbegleiter begannen, ihre Runden zu machen. Wir verabschiedeten uns, und ich stellte das Handy ab. Als ich mich in meinem Sitz zurücklehnte, kämpfte ich gegen das anhaltende Gefühl der Enttäuschung an. Es war so gut gewesen, seine Stimme zu hören; ich hatte sogar die langsam über mich hinweggehende Woge der Ruhe gespürt, die er mit sich bringt, wann immer er den Raum betritt – ein tiefsitzender Instinkt, der mir mitteilt, dass ich mich jetzt entspannen kann, weil mein Gefährte in der Nähe ist.
    Als ich meine Tasche unter den Sitz schob, verspürte ich das Gefühl wieder, und dazu fing ich einen Geruch auf, der mir so vertraut war wie mein eigener. Ich drehte mich um und sah Clay über der Lehne meines Sessels aufragen.
    »Ich kann dich einfach nicht täuschen, was?«, fragte er.
    Ich packte ihn vorn am Hemd und zerrte ihn fast über die Lehne, als ich ihn näher zog, um ihn zu küssen.
    »Ich muss ganz entschieden öfter verreisen«, bemerkte er, als ich ihn wieder losließ.
    »Kommt überhaupt nicht in Frage, außer es ist ein Ausflug für zwei.«
    »Einverstanden.«
    Er kam nach vorn und setzte sich neben mich. Es hätte mich eigentlich nachdenklich machen sollen, dass Jeremy erst darauf bestanden hatte, meine Flüge zu buchen, und dann behauptete, er habe nur noch einen Platz in der ersten Klasse bekommen. Clay hasst die Economyklasse – er erträgt es einfach nicht, so eng mit Fremden zusammengesperrt zu sein.
    »Ich glaube, irgendwas von Auf-meinem-Schoß-sitzen gehört zu haben …«, begann er.
    Ich schoss nur so hinüber und küsste ihn, bevor er den Satz zu Ende bringen konnte. Seine Augen wurden weit, bevor er sich hinreichend von der Überraschung erholt hatte, um den Kuss zu erwidern.
    Zu sagen, dass öffentliche Demonstrationen von Zuneigung meine Sache nicht sind, wäre untertrieben. Im Lauf der Jahre habe ich mir allerdings angewöhnt, mir weniger Gedanken darüber zu machen, was Fremde von mir denken, und Clay hat vergleichbare Fortschritte dabei gemacht, sich mehr Gedanken darüber zu machen … oder doch zumindest

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