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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Vorverlegte Sommerzeit bringt den Leuten hier nicht viel.«
    »Kann ich mir denken.«
    Ich konnte die Stadt unter mir erkennen; sie lag in einem Tal, auf drei Seiten von verschneiten Bergen und auf der vierten vom Meer umgeben. Und jenseits all dieser Lichter der Zivilisation? Viele Meilen Wildnis.
    Ich lächelte. »Unerforschtes Gebiet.«
    »Die beste Sorte davon.« Clay kam näher; seine Hand lag auf meinem Oberschenkel, als er sich vorbeugte und zum Fenster hinaussah. »Noch zu dunkel, um sich an die Arbeit zu machen, diese Todesfälle zu überprüfen oder nach Dennis zu suchen. Wir werden irgendeine andere Beschäftigung finden müssen.«
    »Wir könnten ins Hotel fahren und ein bisschen schlafen …«
    Er schnaubte.
    »Sex oder rennen gehen?«, fragte ich.
    »Muss ich mir eins davon aussuchen?«
    Ich grinste. »Niemals.«

4 Spielzeit
    I m Terminalgebäude angekommen, mussten wir uns zuerst nach Reese umsehen, nur für den Fall, dass sein Flug Verspätung gehabt oder er beschlossen hatte, lieber noch eine Weile hier herumzuhängen, als für eine weitere Nacht eine Unterkunft zu bezahlen. Wir überprüften folglich alle versteckten, schwer einzusehenden Ecken, in denen er sich verkrochen haben könnte. Allerdings sind solche Orte in Flughäfen in der Ära nach dem elften September zunehmend schwer zu finden.
    »Himmeldonnerwetter«, murmelte Clay, nachdem sich herausgestellt hatte, dass auch unser dritter derartiger Fund von einer Kamera überwacht wurde. »Wo zum Teufel soll sich ein Mutt hier eigentlich noch verkriechen können?«
    Bevor er Gelegenheit hatte, in den Gang davonzustürmen, der zu den Leihwagenfirmen führte, erwischte ich ihn am Arm und zeigte auf ein Schild weiter vorn, das vor laufenden Bauarbeiten warnte.
    »Wurde auch Zeit«, knurrte er.
    Er flankte über die Barriere, schob eine hängende Abdeckplane zur Seite und verschwand. Ich wartete auf Hinweise darauf, dass die Luft dort hinten nicht rein war – Schreie, Gebrüll, Flüche –, und folgte ihm dann. Als ich Clay eingeholt hatte, stand er neben einem Stapel Gipskartonplatten, den Kopf in den Nacken gelegt und die Nase gereckt, und versuchte die Geräusche oder Gerüche von Arbeitern aufzufangen.
    Ich wandte mich einem Nebengang zu. Er war kurz und endete an einer verschlossenen Tür. Ich schätzte gerade ab, wie klug oder unklug es war, das Schloss aufzubrechen, als Clay mit langen Schritten hinterherkam. Er packte mich um die Hüften, drehte mich zu sich herum und presste seinen Mund auf meinen.
    Er küsste mich hart. Schürfende Lippen. Zupackende Hände. Ins Fleisch gegrabene Finger. Sein Geruch füllte meine Nase, dick und berauschend wie Haschischrauch. Wirbelnde Gedanken. Brüllender Körper. Hände, die sein Hemd nach oben zerrten; Finger, die seine Flanken packten. Haut an Haut, berühren, streicheln, die Verbindung herstellen, die ich so sehr vermisst hatte.
    Ein Knurren, das zitternd aus seiner Brust nach oben drang und als ein langes leises Stöhnen herauskam. Finger in meinem Haar. Drehen. Zerren. Härtere Küsse. Schürfende Zähne, schmeckende Zungen.
    Seine Hände rutschten zu meiner Taille hinunter. Ein Knopf sprang auf. Ein Reißverschluss sirrte. Der kalte Luftschwall auf heißer Haut. Das rauhe Kratzen nach unten geschobener Jeans. Warme Finger, die sich in meinen Slip schoben. Zogen. Stoff, der im Weg war, gezogen, gedehnt wurde. Ein Knurren. Ein Reißen. Ein Auflachen.
    Hände an meinen Oberschenkeln, die sie auseinanderschoben, als bräuchte ich noch eine Aufforderung. Rücken zur Wand, Winden, Spreizen, Beine über Hüften. Komm schon, komm schon! Dann …
    O Gott, ja. Himmel, ich hab dich vermisst. Himmel, ich liebe dich. Ja, bitte, ja …
    Clay drückte mich gegen die Wand, knabberte an meinem Hals, als ich zitterte und keuchte.
    »Bestzeit?«, fragte er.
    »Unsere? Wahrscheinlich nicht.«
    Er lachte leise und küsste weiter, atmete tief ein, teilte mir mit, wie gut ich roch, wie sehr er mich vermisst hatte, wie sehr er mich liebte, bis das ferne Zuschlagen einer Tür uns auseinanderfahren ließ.
    »Keine Spur von Reese hier«, stellte ich fest, als ich die Jeans wieder anzog.
    »Du kannst Jeremy sagen, wir haben in allen Ecken und Winkeln nachgesehen. Und jetzt haben wir Zeit zum Rennen.«

    Zuerst mussten wir uns jedoch um unser Gepäck kümmern und das Mietauto abholen. So ungern Clay auch mit Menschen zu tun hatte, ich schickte ihn das Auto besorgen – Clay und von Menschenmengen umringte Kofferbänder

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