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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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lächeln. Chris Parker war einer der Namen, die Reese verwendete.
    Als ich jedoch den Ausgang erreichte, war der Wartebereich leer und das Flugzeug bereits voll. Reese stand an der Theke und war dabei, der Angestellten seine Bordkarte und seinen Ausweis zu zeigen. Sie ließ sich Zeit mit der Prüfung der Papiere, und er versuchte nach Kräften, ruhig zu bleiben, während er von einem Fuß auf den anderen trat und sich ständig umsah.
    Ich schob mich durch eine Menschenmenge, die die Monitore mit den Abflugzeiten studierte, und legte an Tempo zu. Die Angestellte sagte etwas zu Reese. Hatte sie ihre Zweifel wegen des falschen Passes? Er sah ein bisschen merkwürdig aus, oder nicht? Viel besser, Reese noch eine Minute dort zu behalten, jemanden zu holen, der sich den Pass näher ansah …
    Sie lächelte ihn an und gab ihm Pass und Bordkarte zurück. Reese verschwand in den langen Gang, der zu seinem Flugzeug führte. Ich ging noch schneller, aber als ich mich der Theke näherte, war er verschwunden.
    Wohin verschwunden?
    Ich warf einen Blick auf den Bildschirm hinter der Flughafenangestellten. Er schien bei Flugnummer und Abflugzeit eingefroren zu sein, also erkundigte ich mich, wohin das Flugzeug ging.
    »Anchorage.« Sie blendete mich fast mit ihrem Lächeln. »Anchorage, Alaska.«

3 Multitasking
    U nd das war dann wohl das Ende meiner Bemühungen«, sagte ich zu Jeremy, während ich es mir auf einem Sitz im Foyer bequem machte. »So gern ich diesen Jungen warnen möchte, ich fliege deswegen nicht nach Alaska. Hoffen wir mal, dass Liam und Ramon das genauso sehen.«
    »Ich bin mir sicher, sie tun’s.«
    Ich hatte mit dem üblichen dunklen, beruhigenden Timbre gerechnet, aber stattdessen meinte ich aus den Worten ein leichtes Zögern herauszuhören.
    »Du glaubst, sie werden ihn bis nach Alaska verfolgen?«, fragte ich.
    »Nein, ich bin mir ziemlich sicher, sie werden nicht. Aber ein Ausflug nach Anchorage wäre möglicherweise gar keine üble Idee, wenn es euch nicht zu viel wird, dir und Clay.«
    »Alles, was du willst. Was ist los in Alas…?« Ich unterbrach mich. »Diese Geschichten über Todesfälle durch Wölfe, stimmt’s?«
    Eine meiner rudelspezifischen Pflichten ist es, über alles auf dem Laufenden zu bleiben, das nach möglicher Werwolfaktivität aussieht. Jeremy übernimmt dabei die Zeitungen, ich das Internet. Dieser Fall war in beiden Medien aufgetaucht.
    In der Umgebung von Anchorage waren zwei Männer allem Anschein nach von Wölfen umgebracht worden. Als Neuigkeit war dies interessant, weil Wölfe trotz ihres Rufs als gefährliche wilde Tiere keine Menschen töten. In Nordamerika hat es in den vergangenen hundert Jahren keinen belegten Vorfall gegeben, bei dem gesunde wilde Wölfe Menschen getötet hätten. Dementsprechend wurden die Leute nervös, wenn es doch zu passieren schien. Und wir wurden in solchen Fällen sogar sehr nervös, denn es gab etwas, das sehr viel häufiger vorkam als Wolfsattacken – Werwolfsattacken.
    Zwei solcher Berichte reichten noch nicht aus, damit das Rudel hingefahren und der Sache nachgegangen wäre. Doch es hatte in jüngster Zeit außerdem Berichte über ebenfalls sehr ungewöhnliche wölfische Aktivitäten gegeben, Geschichten von Wölfen, die Hunde angegriffen hatten, und von Menschen, die Wölfe in der Nähe der Stadt beobachtet hatten. Wenn die Wölfe rings um Anchorage ihre Scheu vor Menschen verloren, dann klang es nicht mehr so unwahrscheinlich, dass sie möglicherweise tatsächlich für die beiden Toten verantwortlich sein könnten.
    Wenn ich allerdings noch einen anderen Grund hatte, nach Alaska zu gehen …
    »Ich kann es mir mal ansehen, wenn ich sowieso nach Reese suche«, sagte ich.
    »Ich schicke dir Clay hinterher.« Eine Pause. »Da ist außerdem noch was. Dennis hätte mich letzte Woche eigentlich anrufen sollen. Er wollte über irgendwas reden, das ihm offenbar wichtig war.«
    »Und hat es nicht getan?«
    »Nein, und er reagiert auch nicht auf meine Anrufe.«
    Dennis Stillwell und sein Sohn Joey waren ehemalige Rudelwerwölfe, die ins westliche Kanada gegangen waren, als die Auseinandersetzung zwischen Jeremy und seinem Vater um den Rang des Alpha wirklich üble Züge anzunehmen begann. Sie waren später nach Alaska gezogen. Das war jetzt dreißig Jahre her, es war längst Vergangenheit gewesen, als ich selbst zum Rudel gestoßen war, aber Jeremy und Dennis hatten den Kontakt aufrechterhalten, und Dennis’ Schweigen machte Jeremy vermutlich

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