Biss sagt mehr als tausend Worte
Blog schreiben. Schließlich habe ich Abonnenten.« Hab ich echt. Also, einen Abonnenten.
Und er so: »Du wirst dein Notebook verlieren, wenn wir uns in Nebel verwandeln müssen.«
Und ich so: »Du weißt doch gar nicht, wie das geht.«
Und er voll so: »Mittlerweile schon.«
Und ich so: »Bring es mir bei! Ich war nie auf einer alten Vampirschule so wie du.«
Und er so: »Ich bin neunzehn. Ich war auf einer ganz normalen Schule. In Indiana.«
Und Fu so: »Erst neunzehn? Du darfst noch nicht mal Alkohol trinken?«
Und Jared so: »Sei still! Er ist ihr dunkler Lord. Unser dunkler Lord.«
Und Fu so: »Schön. Geht ruhig. Passt auf euch auf. Schickt mir ’ne SMS. Ich bleib hier und versuch, die Welt zu retten.«
Und Tommy so: »Ich will nur die Frau retten, die ich liebe, denn sie bedeutet mir mehr als alles andere auf der Welt.«
Und ich so — nix. Hab Tommy nur angestarrt. Aber in dem Moment hätte ich ihn sogar auf einem Nagelbrett vernascht.
Und draußen vor dem Liebesnest, das — technisch gesehen – nicht mehr Fus und meines ist, seit die rechtmäßigen Besitzer keine Statuen mehr sind, meine ich so: »Wo fangen wir an?«
Und Flood voll so: »Wir fangen damit an, dass wir uns ein sichereres Plätzchen suchen, wo wir tagsüber schlafen können.«
Und ich so: »Das Liebesnest! Fu und Jared könnten unsere Lakaien sein!«
Aber er: »Letztes Mal bin ich in einer Statue aufgewacht,
und als du zuletzt da oben warst, hat dir dein Liebesninja Blut gegeben, das mit einem Schlafmittel versetzt war.«
Ich so: »Ach, was.«
Und er so: »Allerdings.«
Und ich voll so: »Fu, du beschissener kleiner Kauz! Darf ich raufgehen und ihm eine klatschen?«
Und Tommy so: »Er wollte dich zurückverwandeln. Um dich zu retten.«
Aber ich so: »Ohne mich zu fragen? Das hätte er wohl gern. Sobald wir die Gräfin gefunden haben, komme ich über ihn. Tränen werden fließen.«
Und Flood so: »Du gehst auch keiner Konfrontation aus dem Weg, oder?«
Und ich so: »Im Grunde bin ich eher schüchtern, aber wenn man wie ’ne Irre rumschreit und wild um sich schießt, verliert keiner mehr ein Wort über den Pickel an deiner Stirn.« Was total stimmt.
»Okeydokey«, meint Flood, der Vampir. »Wir suchen ganz oben und ganz unten. Unten ist wahrscheinlich am sichersten. Wir könnten uns in einem der U-Bahn-Tunnel eine sichere Nische suchen, aber dann sind wir zu weit weg vom Norden der Stadt, weil da keine U-Bahn fährt. Hoch oben wird es schwieriger, ein sicheres Versteck zu finden, aber wir haben auch mehr Auswahl, und es ist nicht so auffällig, falls Rivera und Cavuto nach uns suchen sollten. Auf den Dächern gibt es reichlich Verschläge und Zählerhäuschen.«
Ich so: »Schlafen wir zusammen?«
Und Flood so: »Nein, aber wir sind gemeinsam tot.«
Und ich denke: Wie romantisch, sage aber: »Hoch sollen wir leben!«
Und Tommy voll so: »Ich glaube, das ist die beste Idee. Jody hat im North End gewohnt, genau wie ich. Gut vorstellbar, dass sie da irgendwo ist. Wir müssen in eines von den höheren Häusern und auf den umliegenden Dächern einen Verschlag oder irgendwas suchen. Das Klettern dürfte kein Problem sein. Man merkt, ob drinnen jemand ist, indem man nach Wärmequellen Ausschau hält. Du weißt, dass du jetzt Wärme sehen kannst, oder?«
Und ich so: »Ich war mir nicht sicher. Entweder das, oder alle Glühbirnen strahlen in den Himmel. Aber woher weißt du das alles?«
Und Tommy so: »Keine Ahnung.«
Und ich so: »Wenn wir einen Taubenschlag finden, haben wir zum Aufwachen gleich was zu knabbern.« Ich weiß: vorlaut. Ich muss mich des Vorlauten enthalten. Unbedingt.
Und etwa eine Stunde später haben wir unser bezauberndes Dachgrab auf einem Haus im Bankenviertel gefunden, und Flood und ich laufen die Powell Street hinauf zur California und dem Fairmont Hotel, wo die Gräfin zuletzt gesehen wurde. Wir sind hellwach und eins mit der Nacht. Es gibt zwei Städte in der Stadt. Das war mir bisher gar nicht klar. Es gibt eine Drinnenstadt, die Stadt des Tages, mit Menschen in Apartments und Büros und Restaurants, und die haben nicht den leisesten Schimmer von der Draußenstadt. Und es gibt die Draußenstadtmenschen, die immerfort auf der Straße sind und jeden Baum und jeden Winkel kennen und wo es gefährlich ist und wo nur unheimlich. Die Draußenstadtmenschen leben irgendwie auf einer anderen Existenzebene, als könnten sie die Drinnenstadtmenschen
gar nicht sehen. Für einen Vampir jedoch
Weitere Kostenlose Bücher