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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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drehte sich um, damit kein Blut auf den Druck tropfte. Wie sollte sie es ihm sagen? Sollte sie auf die erste Skizze deuten, auf der sie wie der Tod persönlich aussah, und dann auf seine schmale Brust?
    »Das Erste, was ich gesehen habe, war Ihre Lebensaura. Sie ist schwarz. Deshalb wollte ich nicht, dass Sie mir Ihr Blut geben, Okata. Sie werden bald sterben.«
    »Okay«, würde er sagen. »Danke schön«, würde er sagen, mit seinem wiedergefundenen Lächeln.

19
Die Chroniken der Abby Normal:
Oh, Tagmensch, so sollst
du mich verraten?
    Es zerreißt mir das Herz in der Brust, denn ich sehe mich mit dem Umstand konfrontiert, dass mein mangahaariger Wissenschaftler möglicherweise ein gewissenloser Affenarsch ist, der meine Unschuld besudelt hat, um mich danach einfach abzuschieben. Das ist schon mal richtig scheiße.
    Okay, also, wie schon in der Bibel steht: »Große Macht birgt große Verantwortung«, was ich total gelernt habe, weil ich es mit meinem Vampirtalent übertrieben hatte, als ich vor Fus Augen durch das verrammelte Fenster hechten wollte. Ich so: »Uff!« Dann bin ich in Ohnmacht gefallen, wenn auch eher wie mit einer Gehirnerschütterung, nicht wie ein Vampir. Und während ich ohnmächtig war, haben mir Fu und Jared Blut gegeben, was mich geheilt hat, und als ich im Schlafzimmer wieder zu mir kam, bin ich schnurstracks rüber ins Wohnzimmer, die Krallen ausgefahren, um Fleisch zu fetzen und Arsch zu treten.
    Ich voll so: »Rooaarrrrrr!«
    Und wen sehe ich da? Flood, den Vampir, meinen jüngst entflohenen Meister, der mich in diesem Outfit noch nie gesehen hat, schon gar nicht als Vamp.
    Und ich voll so: »Rrrrrooaarrr!«, in der Hoffnung, dass man meine Zähne sieht.

    Und er so: »Hi, Abby.«
    Und ich voll so: »Rrrrrooaaarrrr! Fürchte mich!«
    Und er so: »Das machen Vampire nicht. Vampire sagen nicht: Rrrrooaarrrr .«
    Und ich so: »Tun sie wohl! Ich dokumeniere damit voll meine animalische Kraft und Wildheit.«
    Und er so: »Nein, tust du nicht. Du sagst nur Rrrrooaarrrr. Das machen Vampire nicht.«
    » Könnten sie aber«, sage ich zu meiner Verteidigung.
    Und Jared so: »Ich glaube nicht, dass sie es machen, Abby.«
    Und ich so: »Na, und wie wäre es, wenn ich dich zu Staub lutsche und ins Katzenklo streue, Jared? Wäre das vielleicht typisch Vampir?«
    Und er voll so: »’kay. Tut mir leid. Rrrroooaaarr ist total typisch Vampir.«
    Also sah ich Flood nur mitleidig an, nachdem ich ihn auf dem Schlachtfeld gedemütigt hatte. Doch im sanften Monster offenbart sich Menschlichkeit, und ich so: »Manche von uns machen es. Also, aufgemerkt! Ich bin Nossssss-feratu. Wie du, nur, na ja, modisch nicht so zurückgeblieben. Apropos, wieso siehst du aus wie ’ne Schaufensterpuppe von Banana Republic?« Flood war irgendwie immer einer von diesen Jeans- nund-Flanell-Typen gewesen, als steckte er im Neunziger-Grunge fest, aber jetzt trug er irgendwie voll so Leinen und Wildleder.
    Und Flood so: »Vor ein paar Stunden bin ich noch nackt durch die Straßen gelaufen.«
    Und ich so: »Mein Pech.«
    Und er so: »Abby, wir müssen los. Ich muss Jody finden, und ich brauche deine Hilfe.«

    Und dann kommt Fu in die Küche, nachdem er irgendwie was Wissenschaftliches gemacht hat, und meint so: »Abby, ich kann dich zurückverwandeln. Ich kann euch beide zurückverwandeln. Tommys Serum steht ja auch schon länger für ihn bereit.«
    Und ich so: »Du bist très süß, wenn du dich bedroht fühlst.« Und ich hüpf zu ihm rüber und küsse ihn so inniglich, dass ein paar von seinen Wirbeln knacken. Und dann will ich ihm eine scheuern, damit er mich nicht für ein Flittchen hält, aber Tommy geht dazwischen.
    Und er so: »Abby, damit musst du aufhören. Du könntest ihn umbringen.«
    Ich so: »Echt?«
    Er nickt voll. Und Fu sagt lautlos: »Danke«, als hätte ich kein Vampirgehör und wüsste nicht, dass er sich nur anstellt. Also drehe ich mich zu Fu um und mache: »Rrrooaarrrr.«
    Ist mir egal, was Tommy sagt. Fu hat vor Angst gezittert.
    Und Tommy so: »Lass uns gehen, Abby!« Als hätte Fu kein Wort gesagt.
    Und ich schnapp mir meine Kuriertasche und fang an, mein Notebook samt Ladegerät einzupacken, aber Flood meint voll so: »Lass das hier!«
    Und ich so: »Wie soll ich meine Ängste, meine finsteren Ideen und dergleichen zum Ausdruck bringen?«
    Und Flood so: »Ich dachte, wir ziehen los und saugen ein paar Leuten das Blut aus.«
    Und ich so: »Okay, aber mein Notebook nehme ich trotzdem mit. Ich muss meinen

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