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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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Vampirdasein verdammt noch mal zu schätzen hatte.
    Ja! Das war es! Das war der Sinn, den Maureen gemeint hatte!
    Dies musste alles geschehen, damit ich meine Natur anerkennen sollte, damit ich gerne ein Vampir war.
    Und wenn ich so recht darüber nachdachte, war es gar nicht so verkehrt. Ich durfte nicht undankbar sein!
    Besonders in den letzten Jahrhunderten hatte ich vieles gelernt und erlebt. Nichts schien begrenzt zu sein! Die Welt hatte immer mit offenen Armen vor mir gelegen und ich hatte mich dagegen gesträubt, sie auszukosten. Stattdessen war ich Jahr um Jahr frustriert und depressiv durch diese eine Stadt geirrt. Von London wegbewegt? Nein! Darin sah ich keinen Sinn! Idiotisch!
    Hugh und Sara konnten sich von mir aus ein schönes Leben gestalten, ich wusste jetzt wozu mir dies alles widerfahren war. Nun begann mein wirkliches Leben als Vampir! Schlagartig drehte ich mit einem lauten Quietschen der Reifen Maureens Wagen.

    Als ich bei ihr ankam, war mir, als wüsste sie bereits über alles Bescheid. Ob die beiden anderen bei ihr gewesen waren oder sie es sehen konnte, konnte ich nicht erahnen. Es war mir auch egal. Die Entscheidung war getroffen und nichts konnte sie rückgängig machen. Wozu auch!
    Maureen sagte kein Wort aber ihren mitleidigen Blick empfand ich als unpassend. Anscheinend war sie sich meiner Erkenntnis nicht bewusst.
    Einer Erkenntnis, die noch weiter ging, als ich es vermutet hatte, denn es gab nicht nur das Bewusstsein, endlich meine Natur genießen zu können, vielmehr fand ich durch meine Zusammenkunft mit Sara eine Möglichkeit eben genau das zu tun. Meine Fähigkeiten als Vampir einzusetzen und zu genießen. Wenn Sara meine Bisse genoss und deshalb Hugh vorzog, um dieses Gefühl für die Ewigkeit zu bekommen, dann genossen es möglicherweise auch andere Frauen. Es konnte spannend werden, Frauen auf diese Art zu verführen, und ich wollte keinen Augenblick mehr damit warten.
    Meine Mutter musste meine Abreise genehmigen, und sie tat es anstandslos.
    Wohin ich wollte, wusste ich noch nicht, aber in jedem Fall aus England raus. Die Welt stand mir offen und sicher half es mir, zunächst mein Glück mit Frauen anderer Nationen zu versuchen.
    Spanien war sicher ein heißes, lohnendes Blut - Pflaster!
    Die Reise war holprig und lang, für Vampire zu lang! Aber als ich aus dem Flugzeug stieg und die Wärme in mich einsog, die trotz der eingebrochenen Nacht noch zu spüren war, fühlte ich mich erstaunlich belebt, soweit man dies als Vampir sagen konnte. Die laue Nacht wärmte meinen kalten Körper. Wie mussten sich die spanischen Vampire fühlen?
    Hier, wo die Sonne fast immer schien, waren sie stets gezwungen, in der Nacht aktiv zu sein. Wahrscheinlich konnte hier kein einziger Vampir tagsüber irgendwo arbeiten. Seltsame Gegebenheiten, über die ich mir zuvor nie Gedanken gemacht hatte. Aber jetzt und hier sah ich unsere Welt aus einem anderen Licht und war Hugh und Sara beinahe noch dankbarer als zuvor.
    Als ich das Flughafengebäude betrat, musste ich schlagartig anfangen zu lachen. Wo immer ich auch hinsah, konnte ich Vampire hinter den Tresen, an den Schaltern und sonst wo erkennen.
    Nachtschicht am Flughafen! Natürlich! Reisende, die ankamen und doch niemals wirklich eintrafen!
    Eine hervorragende kleine Organisation!
    Furchtlos ging ich auf einen der Nachtaktiven zu, der an einer Bar zu arbeiten schien, ein getarntes Lauern auf Beute. Die Bar war ruhig und relativ leer, gute Voraussetzung, einige Fragen zu stellen. Sprachbarrieren waren uns Vampiren unbekannt. Kaum waren wir zu Vampiren mutiert, war es, als hätten wir mit der Verwandlung sämtliche Sprachen erlernt, die es auf der Welt zu hören gab.
    Anfangs hatte ich mich darüber sehr geärgert. DAS hätte man schließlich auch zu Lebzeiten gebrauchen können!
    „Gibt es hier ein Jazzlokal?“
    Wenn ich schon irgendwo arbeiten wollte, dann so, wie ich mein Talent befriedigen konnte und wie ich mir vorstellte, leicht an eine Beute zu gelangen.
    „Senesitas! In der Casa Muerte!“
    Der junge Vampir hatte nicht die typische Konservenaugenfarbe, die Honig glich, sondern wunderschöne blaue Augen, die von einem violetten Ring um die Iris herum gesäumt wurden. Sein Blick war derart interessant und hypnotisch, sicher war es für ihn ein Leichtes, seine Beute in die Falle zu locken. Die schmale Statur ließen zarte Wölbungen unter seinem strahlend weißen Hemd erkennen und seine pechschwarzen gegelten Haare untermalten seinen

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