Bissige Spiele (German Edition)
einziges Leben lang eure Gefühle zueinander genießen könnt, wenn du David verwandelt hast?“ Hugh hatte sich an Sara gewandt und ich hätte erneut kotzen können.
„Besser eins als keins!“, antwortete sie und ich bemerkte eine Veränderung in ihrem Ton. Der schnippische Unterton, den Sara so bravourös beherrschte, war verschwunden, stattdessen klang sie besänftigt und gar freundlich. Das gefiel mir noch weniger, und die Tatsache, dass er über alles Bescheid wusste, empfand ich seltsam. Woher konnte er nur diese Informationen haben? Hatte er vielleicht mit Maureen gesprochen?
„Habt ihr eigentlich schon auf mich gewartet?“ Sara sah mich fragend an und stammelte ein wenig vor sich hin.
„Irgendwie schon. Wir wussten ja nicht…“
„…wo ich bin?“, beendete er die Frage.
Sara nickte.
„Und jetzt wollt ihr etwas von mir, richtig?“
„Genau!“ Sara schien ihre direkte und trockene Art zurück gewonnen zu haben.
„Wirst du es uns geben?“, fragte ich ebenso unverfroren.
„Hast du es ihr gesagt?“ Seine Worte klangen wie ein Mahnmal. Angstschweiß hätte unter menschlichen Umständen meinen gesamten Körper überflutet, doch ich war so kalt wie eh und je, und ebenso irritiert.
„Wie?“
„Weiß Sara von mir?“ Seine Stimme war beinahe säuselnd. Ich hasste ihn.
In den Augenwinkeln erkannte ich fragende Blicke in Saras Gesicht, die an mich gerichtet waren. Ich wusste nicht, wie ich sie beantworten sollte. Wie in einer Falle saß ich da! Und Hugh hatte sie mir gestellt, das war mir jetzt klar.
Verstehen konnte ich es allerdings nicht! Das ergab keinen Sinn! Hugh war der exzentrischte Vampir, den ich kannte. Wieso sollte ausgerechnet er den Wunsch haben ein Mensch zu werden?
Weiterhin äußerst aufmerksam beobachtete jede seiner Bewegungen und nahm mir vor, jedes seiner Worte gründlich zu analysieren.
„Nein!“, antwortete ich nüchtern.
„Und wann hattest du vor...?“
„Jetzt!“, unterbrach ich ihn.
„Also, dann?“, forderte er mich auf.
„Schluss damit! Was ist hier eigentlich los? Wovon faselt ihr? Könnt ihr mir das verraten?“ Sara klang unwirsch und sie hatte allen Grund dazu.
„Nun, David möchte dir etwas sagen!“ Seine Schadenfreude zu verbergen gelang Hugh nur minimal. Wahrscheinlich bemerkte Sara sie nicht. Aber ich!
„Dann lass hören!“ Sara war sauer! Mit Recht!
Ich tat so, als ob ich tief einatmete und begann mit meiner Beichte. Zumindest fühlte es sich so an.
„Maureen wollte uns sagen, wer Hugh verwandeln kann. Erinnerst du dich?“, fing ich harmlos an. Soweit das unter diesen Umständen möglich war.
Sie nickte. „Natürlich! Unser Ass im Ärmel!“
Hugh lachte. Mir war danach nicht zumute.
„Du kannst es!“, sagte ich, und ich spürte, wie meine Stimme fast versagte.
„Das ist doch völliger Unsinn! Schließlich muss ich ihn doch lieben, oder? Das ist die Grundbedingung! Aber das tue ich nicht! Ich liebe dich, David!“ Sie klang so sicher und ich wünschte um alles auf der Welt, ihre Worte entsprachen der Wahrheit.
„Bist du dir da sicher?“ Erneut säuselte Hugh ihr entgegen, und nicht nur das. Sein Körper war ein wenig näher gerückt und beugte sich nun zu Sara. Mein Fauchen war noch einmal durch den Pub zu hören. Auch dieses Mal drehten sich die Gäste um. Aber das war mir egal. Wenn es notwendig war, dann hätte ich hier auch ein kleines Massaker veranstalten können. Definitiv war hier ein Gast mit A negativ dabei. Ich konnte ihn bereits bei meiner Ankunft riechen. Ein schmieriger kleiner Mann mit einer karierten Weste. Schottisch und lecker!
„Natürlich!“ Unverständlich schüttelte Sara den Kopf.
Hugh streckte immer noch lächelnd seine Hand nach ihr aus. Ich kochte vor Wut und wusste nicht, was ich tun sollte, doch bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, hatte er blitzschnell nach ihrer Hand gegriffen und sie an seine Brust geführt.
Sara erschrak.
„Fühlst du das? Mein Herz schlägt!“ Sein Lächeln machte mich wahnsinnig und die neuen Tatsachen auch.
„Es muss bedeuten, dass du mich auch liebst!“
„Das ist unmöglich!“ Obwohl Sara versucht hatte, überzeugt zu klingen, bemerkte ich einen zweifelnden Unterton, der auch Hugh nicht verborgen blieb.
„Es scheint so, und doch ist es anders. Vielleicht bist du dir dessen nicht bewusst!“ Ich kam mir wie ein Zuschauer vor, der nichts zu sagen hatte, und letzten Endes blieb mir auch nichts übrig, als abzuwarten, wie die Sache
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