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Bissige Spiele (German Edition)

Bissige Spiele (German Edition)

Titel: Bissige Spiele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nena Siara
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in mich verliebt. Nicht mehr und nicht weniger. Und ohne mir darauf etwas einzubilden, konnte ich das wenigstens verstehen. Sie war nicht die Erste, und schließlich hatte ich mich die ganze Zeit über gefragt, wieso ausgerechnet sie nicht völlig von mir angetan war. Sara war jedoch erst ab dem Moment an mir interessiert, als sie von meiner Identität erfuhr.
    Und eins und eins zusammenzählen konnte wohl jeder.
    Vampirnärrin + Vampir = Vampirliebe! Punkt!
    Und dann war ja noch die Sache mit ihrer jahrelangen Trauer um ihre Mutter. Ihr Herz war einsam und ausgehungert. Sie war so erkaltet, dass sie beschlossen hatte, sich nie wieder jemandem hinzugeben, um nicht doch noch einmal verletzt zu werden.
    Vielleicht war es ja genau so einfach. Vielleicht!
    Möglicherweise aber auch nicht.
    Genau so gut konnte es auch anders sein. Wenn Sara es vermutete oder gar wusste, dass ein Vampir ihre Mutter getötet hatte, dann verstand ich ihre Gefühle für mich in keiner Weise. Absurd war es,
die
Kreatur zu lieben, deren Verwandte sozusagen für den Tod der Mutter verantwortlich waren. Dafür konnte man kein Verständnis haben. Auch als Vampirnärrin nicht!
    So verrückt konnte auch Sara nicht sein.
    Und doch, schien sie es mit mir ernst zu meinen und ich war im Moment derjenige, der sich nicht sicher war, ob er weitermachen konnte, denn die Diskussion um den Tod von Saras Mutter war der Dreh und Angelpunkt. Ich musste sie hinter mich bringen, damit wir uns beide sicher waren, ob wir das hier wollten.
    Schön war es, eine Reaktion in meiner Brust zu spüren. Mein Herz pochte wie zu Lebzeiten, aufgeregt und hektisch, wie bei einem Lampenfieber und meine Freude darüber war unermesslich. Sie besänftigte meine Sorge und meine Angst vor der Wahrheit und ich hatte plötzlich nicht nur den Mut dazu, mich ihr zu stellen, sondern auch den ungeheuren Wunsch Klarheit zu schaffen.
    „Sara?“
    Auch wenn ich Autofahren nicht als Ablenkung sah, wollte ich doch Sara während des Gesprächs in die Augen sehen und ihr die Gelegenheit geben, nicht nervös zu werden.
    „Wo wollen wir eine Rast machen? Wir müssen über etwas Elementares sprechen!“
    „Ich glaube auch, David. Mir ist egal, wo du anhältst. Du findest schon den richtigen Platz dafür.“
    Sie hatte Recht. Eine geraume Weile verging, in der ich weiterhin auf der Autobahn blieb und die Abfahrtsschilder begutachtete. Beinahe, als würde ich Sara die Frage aller Fragen stellen, fühlte sich dieser Momente an: „Willst du meine Frau werden?“ Und vielleicht hatte das, was vor uns lag auch irgendwie etwas mit der Frage zu tun, denn die Antwort oder vielmehr das Ergebnis unserer Unterhaltung würde schließlich genau darauf abzielen. Auf ein Leben miteinander oder ohne einander.
    Wahrscheinlich war dies auch der Grund, warum ich mich entschied, an einem Schild, auf der eine Ruine abgebildet war, die Autobahn zu verlassen und in diese Richtung zu fahren. Eine Kirchenruine war genau der richtige Ort, eine solche Entscheidung zu treffen. Eine Entscheidung, die unsere Zukunft ebnete.
    Sara schien derselben Auffassung zu sein, denn sie gab ein Raunen in dem Moment des Abbiegens von sich, das für mich eindeutig war.
    Am Rande der Ruine, verließen wir den Wagen und gingen gemeinsam den steinigen Weg entlang, der zu ihr hinaufführte. Hier und dort war der Weg beinahe unpässlich und es glich einer kleinen Kletteraktion, die allerdings wie es beim Klettern eben war, mit einem überragenden Ausblick belohnt wurde.
    Die Mauern waren wirklich alt und heruntergekommen. Verzierungen keltischer Art in Gestein und Mauerwerk untermalten den mystischen und ernsten Eindruck und versetzten den Ort in eine düstere Stimmung. Moose und Farne hatten das Gestein genutzt, um sich auszubreiten und das Alter der Ruine zu unterstreichen. Halbhohe Türme und Nischen ließen auf einen Ort schließen, der zwar abgelegen, aber dennoch seine berechtigte Funktion hatte. Wahrscheinlich hatte hier eine kleine Herrschaft gelebt, die nicht den größten Einfluss auf die Nachbargebiete nahm. Eigenverantwortlich und unabhängig!
    Doch im Gegensatz zur kargen Raumverteilung der Überreste verlieh der einmalige Ausblick dem Ambiente ein Gefühl der Hoffnung und Zuversicht, die ich sicherlich benötigte, um aus dieser Sache hier heil heraus zu kommen.
    Ohne uns gegenseitig abgesprochen zu haben, wählten wir eine noch intakte ebenfalls von Pflanzen bewachsene halbhohe Mauer als Sitzplatz aus, von der wir sowohl die Ruine

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