Bitte nicht berühren (German Edition)

den Psychologen kontaktieren? Wenn der Vater, die Mutter und das Kind in seine Praxis kämen, wäre das von Vorteil und würde schneller gehen“
    „Ich werde dafür sorgen. Wann soll ich sie schicken?“, frage ich und muss mir ein Lächeln unterdrücken.
    „Ich schreibe Ihnen eine Sms mit der Uhrzeit und Adresse. Gute Arbeit, Nora. Wann steigen Sie eigentlich wieder ein? Ihr Job ist eigentlich erledigt“
    „Äh... das... ich warte, bis nach dem Urteil. Ich möchte voll verfügbar sein, ich würde gerne das Ergebnis kennen“
    „Okay. Ach und... Nora?“
    „Ja?“, neugierig sehe ich aus dem Fenster.
    „Die Chancen von Mr. Logan würden sich steigern, hätte er eine feste Partnerin...“, ich höre den Unterton in seiner Stimme, ignoriere ihn aber.
    „Und... das heißt?“, frage ich langsam.
    „Miss Malory... Nora... ich mag ein altes Eisen sein, meine Frau unzählige Male betrogen haben und schon lange nicht mehr wissen, wie sich ein guter Ehemann verhält, aber... ich kenne den Blick einer Frau, wenn sie frisch verliebt ist. Und ich habe schon lange die Hoffnung aufgegeben, ihn in Ihren Augen zu sehen. Bis ich den Fall über Mr. Logan’s Sohn mit Ihnen besprochen habe...“
    „Was... Mr. Clark, ich...“, stammle ich und weiß nicht, was ich sagen soll.
    „Keine Sorge, Nora, das hatten wir oft. Und nicht immer aus Liebe, oft nur wegen dem Geld. Aber Sie sind nicht so. Also, hier ist ein kleiner Hinweis: wäre Mr. Logan mit einer ausgebildeten Erzieherin zusammen, stiegen seine Chancen erheblich, noch mehr, als mit einer unqualifizierten Partnerin“
    „Aber... das...“
    „Ja, Sie müssten Ihren Job dann aufgeben, fürchte ich. Ihnen würde Unprofessionalität vorgeworfen. Aber würden sie vorher kündigen, ehe Sie den Gerichtssaal betreten, spräche nichts dagegen, es würde Ihre Ehrlichkeit und Verlässlichkeit unterstreichen. Sie sind eine der Besten, die ich habe, Nora und ich gebe Sie ungern auf. Aber... glauben Sie mir, ich habe diesen Fehler früher gemacht und gezögert“, Mr. Clark hört sich verbittert an und ich runzle die Stirn.
    „Ihre Frau ist nicht Ihre große Liebe?“
    „Nein. Nur die zweite. Ich habe meinen Job meiner Freundin vorgezogen, bis sie gegangen ist. War ihr gutes Recht... aber naja. Wie gesagt: überlegen Sie es sich. Nur eine kleine Randbemerkung...“
    „Danke, Mr. Clark“
    „Da nicht für. Haben Sie einen schönen Abend“
    „Und sie auch“, ich lege auf und starre auf das Handy in meiner Hand.
    Das ist... verstörend.
    Ich, ohne meinen Beruf?
    Es würde mein komplettes Lebensziel über den Haufen werfen, ich wollte doch immer nichts weiter, als so vielen Kindern wie möglich zu helfen.
    Aber River ist doch jetzt geholfen... wenn ich hier bleibe, dann...
    „Nora, alles klar?“, Alex kommt ins Wohnzimmer und ich nicke, atme kurz durch.
    „Natürlich. Hast du mit deinem Anwalt telefoniert?“
    „Ja, er kontaktiert das Gericht... das wird was werden...“, murmelt er und ich nicke lächelnd.
    Das kannst du laut sagen.
     
    Am nächsten Tag bekomme ich die Sms, bereits morgen sollen die drei beim Psychologen antanzen.
    „Meinst du, wir können Gillian auch noch zu einem Psychologen überreden?“, fragt Alex skeptisch.
    „Sie hat keine Wahl. Da du die Agentur, in der ich arbeite, benachrichtigt hast, sie ihre Einverständniserklärung abgegeben hat, ist sie verpflichtet, den Termin wahrzunehmen. Andernfalls können sie ihr River sofort wegnehmen“, erkläre ich lächelnd und auf Alex’s Lippen bildet sich ein teuflisches Grinsen.
    „Dann... sollte ich es ihr vielleicht ausreden...“
    „Oh nein, wir spielen fair, mein Lieber! Komm gar nicht erst auf solche Gedanken!“, ermahne ich ihn lachend und Alex grinst mich unschuldig an.
    „Okay... aber du telefonierst mit ihr!“
    „Alex, das kann ich nicht machen! Das musst schon du tun!“
    „Dann... fahren wir hin?“
    „Ich kann nicht jedes Mal dabei sein, Alex, das... sie hegt doch einen Verdacht!“, naja im Prinzip wäre das sowieso egal, falls ich mich dazu entscheiden sollte, offiziell mit Alex zusammen zu sein und meine Karriere an den Nagel zu hängen.
    Aber ich schätze, das sollte ich erst für mich selbst entscheiden und es dann Alex sagen.
    Von dem Hinweis erzählen...
    „Na gut... schade“, er zieht eine Hundeschnute und ich muss lachen, seufze dann schwer.
    „Okay, okay, ich komme ja schon mit! Menschenskinder...“, rege ich mich gespielt auf und Alex grinst, nimmt sich gleich das