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Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Bitte nicht füttern: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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geplant wieder nach Hause zurückkehren würde – dass die Heimreise allerdings ein bisschen länger dauern würde, weil sie sich auf dem Weg noch ein paar andere Länder ansehen wollte.
    Sie hoffte, dieser kleine Perspektivwechsel würde ihnen das Einverständnis entlocken. Denn natürlich war es schwer, die jüngste Tochter von zu Hause aus in die große weite Welt zu verabschieden – aber sie würde ja gewissermaßen nach Hause reisen. Wenn auch auf Umwegen.
    Da auf dem Weingut in Spanien so viel zu tun war und die Familie es sich nicht leisten konnte, so zahlreich der Arbeit fernzubleiben, sollte ihr Aufenthalt in Cornwall kurz sein. Donnerstag hin, Freitag alles vorbereiten, Samstag die Hochzeit, Sonntag wieder zurück. Beau und Pip sollten dann zu einem späteren Zeitpunkt die Familie Rivera besuchen.
    Doch Linda hatte für mehr als nur zwei Tage gepackt.
    Und weil kein Koffer mehr übrig gewesen war, stutzte auch niemand, als Linda ihre Sachen in einem Rucksack unterbrachte. Und es fiel niemandem auf, dass sie außer den feinen Sachen für die Hochzeit auch Wanderschuhe, drei Bikinis, vier Paar Jeans, sieben T-Shirts, Unterwäsche für zwei Wochen und ihren iPad hineingestopft hatte.
    Sie waren alle viel zu aufgeregt, weil der älteste Spross Balthazar endlich heiratete!
    Und zwar morgen.
    Linda riss sich von dem atemberaubenden Blick los.
    Sie konnte Beau rufen hören.
    Die gesamte Familie Rivera war auf ausdrückliche Einladung in dem wunderbaren Anwesen untergekommen, in dem auch Judy, die Mutter der Braut, mit ihrem Mann Raphael (der im Übrigen Lindas Cousin war) wohnte. Und dann gab es noch Pips Tante Susan und die drei Schwestern von Pip.
    Die Hütte war also ziemlich voll, aber die wenigen Stunden, die sie bereits da waren, hatten sie sich alle prächtig verstanden.
    Trotz der unchristlichen Ankunftszeit waren am heutigen Morgen alle zeitig aufgestanden, weil so viel vorzubereiten war! Alles rannte durcheinander und wollte möglichst schnell möglichst viel erledigen – was damit endete, dass so gut wie nichts erledigt wurde.
    Kaum war Linda von ihrem morgendlichen Spaziergang zurück, öffnete der Himmel seine Schleusen, was den Vorbereitungsarbeiten natürlich auch nicht förderlich war.
    »Das ist bloß ein Schauer!«, verkündete Pip, als sie das auf der Terrasse angerichtete Frühstück in aller Eile wieder nach drinnen schafften, wo aber aufgrund der vielen Hochzeitsutensilien kaum Platz war. »Das ist ganz normal im April.«
    »Typisch englisches Wetter.« Beau verdrehte die Augen und erntete dafür einen strengen Blick von Pip.
    »Tut mir leid. Typisch kornisches Wetter. Ich vergesse immer wieder, dass wir hier nicht in England sind.«
    »Ach, nein?«
    »Nicht, wenn du die Einheimischen in Cornwall fragst.« Er zwinkerte und klaute sich ein frisch gebuttertes Stück Toast vom Teller seiner zukünftigen Frau, die das mit einem Klaps auf seine Hand und einem Lächeln quittierte. »Das muss ich leider unterwegs essen. Ich muss nach Quinn, den Wein abholen.«
    »Wein?« Abrial klang echauffiert. »Reichen die zwölf Kisten, die dein Vater dir geschickt hat, denn nicht?«
    »Ganz ruhig, Mamá. Was ich da abhole, ist Champagner. Wenn wir Champagner produzieren würden, würden wir natürlich den trinken, da wir das aber nicht tun, muss ich welchen kaufen. In Quinn. Möchte irgendjemand mitkommen?«
    »Ich!« Linda sprang auf. »Und ich sitze vorne!« Sie zwinkerte Inez zu.
    »Gerne.« Inez strahlte sie an. »Ich bleibe nämlich hier und helfe mit den Blumen.«
    »Wir kümmern uns heute Vormittag um die Blumengestecke«, erklärte Pips Schwester Flora selig. »Willst du nicht hierbleiben und mitmachen?«
    Wie sie das fragte, klang es, als würde Linda wirklich etwas verpassen.
    »Ach, was Blumen angeht, hast du mit Inez und Catalina schon die richtigen Kandidatinnen aus unserer Familie ... Ich eigne mich mehr für Botengänge ...«
    In der Tat bevorzugte Linda auf dem heimischen Weingut stets die etwas robusteren Tätigkeiten. Sie mistete die Ställe aus, versorgte die Pferde und fuhr mit dem Traktor über die Ländereien. Was aber nicht hieß, dass sie ein burschikoser Typ war, der nichts für die »hübschen« und »prickelnden« Seiten des Lebens übrig hatte. Ihre Mutter und ihre Schwestern interessierten sich nur einfach mehr für die »typisch weiblichen« Dinge als sie.
    Sie selbst war immer neugierig und konnte ihren Forscherdrang kaum bändigen, wenn ihr etwas Spannendes vor die Nase

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