Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bitte Zweimal Wolke 7

Bitte Zweimal Wolke 7

Titel: Bitte Zweimal Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Wilke
Vom Netzwerk:
wohl sein wird, mit ihm schwerelos unter Wasser zu schweben? Durch meine halb geschlossenen Lider sehe ich uns vor mir. Arm in Arm lassen wir uns unter Wasser treiben. Meine langen blonden Haare schwimmen um meinen Kopf wie ein Strahlenkranz.
Zosch!
Lange blonde Haare? Wo kommendenn die langen blonden Haare her? Was wollte mein Unterbewusstsein mir mit diesem Traum sagen? Dass Stefan auf Blond steht? Das wäre eine Katastrophe! Schließlich habe ich rote Haare. Ich brauche eine Traumdeutung. Dringend! Und ich weiß auch schon, wer die beste Traumdeuterin weit und breit ist. Entschlossen greife ich zum Handy und wähle Kims Nummer. Bitte, bitte, geh ran. Vor lauter Nervosität halte ich es auf meinem Bett nicht mehr aus und laufe mit dem Telefon am Ohr in meinem Zimmer auf und ab.
    Es klingelt. Einmal. Zweimal. Dreimal. Nimm ab, Kim. Bitte nimm endlich ab. Es klackt.
    »Hallo, Kim, du musst mir nur ganz schnell was sagen. Was bedeutet es, wenn Stefan in meinem Traum eine blonde Frau im Arm hält? Kim?« Ich höre irgendein Zischen. Und jetzt das Klappern von Töpfen. »Kim? Bist du dran?«
    Jemand kichert in mein Ohr. Verflucht. Wer ist das? Wo zur Hölle steckt Kim? Ich werfe einen kurzen Blick auf mein Display. Verwählt habe ich mich nicht, das ist Kims Nummer.
    »Hallo? Wer ist denn da bitte? Kim? Bist du das?«
    Es kichert wieder, und nein, das Kichern gehört ganz eindeutig nicht Kim. Dann brüllt jemand in mein Ohr in einer Sprache, die ich nicht verstehe.
    »Hallo?«, probiere ich es noch einmal. »Hallo, können Sie bitte Kim ans Handy rufen? Sagen Sie ihr, es ist ein Notfall! Hier ist Karo, ihre Freundin!«
    Töpfeklappern, Stimmengewirr. Stille. Stille? Die Person am anderen Ende hat aufgelegt. Auch das noch. Dieser Sonntagist ganz eindeutig nicht mein Tag. Ich greife zu den
200 Wahrheiten über dich und die Liebe
. Vielleicht hilft ja ein bisschen Ablenkung. Außerdem läuft mir langsam die Zeit davon. Wenn da mit Stefan noch in diesen Sommerferien etwas laufen soll, muss ich mich echt ranhalten.
Sex, Sexpraktiken, Sexspielzeug
. Irgendwie erscheint mir das alles noch eine Nummer zu groß. Erst mal muss ich den Kerl doch überhaupt auf mich aufmerksam machen. Ich lese ein bisschen was über Stellungen, als mein Blick auf die Seite gegenüber fällt.
Striptease. Mit Musik unterlegter erotischer Tanz, bei dem nach und nach sämtliche Hüllen fallen
. Bingo! Das ist es.
Ziel der Aktion ist es, den Zuschauer sexuell zu erregen
. Na bitte. Das ist doch genau das, was ich jetzt brauche. Ich werde für Stefan einen Striptease tanzen, dass ihm Hören und Sehen vergeht. Dann kann er gar nicht mehr anders, als mit mir ins Bett zu wollen. Ich werde die erotischste, heißeste Braut sein, die sich je vor ihm ausgezogen hat. Die sich je vor ihm ausziehen wird. Denn dass das eine andere schon mal gemacht haben könnte, fällt im Moment ganz eindeutig in die Kategorie NAZ: nichtakzeptabler Zustand.
    Ich krame meinen iPod aus der Schublade. Hm … welche Musik passt zu einem heißen Strip?
Lady Gaga?
Nicht schlecht. Aber irgendwie auch nicht das Richtige.
Madonna?
Auch wenn ich die für ihr Alter echt heiß finde, ist sie eben doch – alt. Überhaupt scheint es mir unverfänglicher, wenn ich mich bei einem Striptease von einem männlichen Sänger begleiten lasse. Schließlich soll Stefan sich auf mich konzentrierenund nicht auf die Stimme irgendeiner Lady. Hier!
Justin Timberlake. The way I are
. Das ist es! Das hat genau den richtigen Beat und der Text passt auch.
Baby if you strip you can get a tip!
Na bitte, wer sagt’s denn. Ich stöpsel mir den Song auf die Ohren und stelle mich vor dem Spiegel in Positur. Zwo, drei, los geht’s. Gut, dass ich wieder mein Hemd von gestern trage, das kann ich schön langsam von oben nach unten aufknöpfen. Ich schwinge ein wenig mit den Hüften und summe den Text mit.
’Cause I like you just the way you are …
Lässig streife ich mir das Hemd über die rechte Schulter nach unten und versuche dabei, mit den Beinen halbwegs erotische Bewegungen zu machen. Verdammt, jetzt bin ich aus dem Takt gekommen. In welcher Reihenfolge strippt man eigentlich? Zieht man zuerst die Bluse aus oder entledigt man sich als Erstes der Jeans? Ich tanze im Takt weiter und befreie meine Arme dabei halbwegs lässig aus der Bluse. Blöd, dass ich im Spiegel nur die obere Hälfte von mir sehen kann. Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schüttele meine Locken. Ob das gut aussieht, kann ich aus dieser

Weitere Kostenlose Bücher