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Bitte Zweimal Wolke 7

Bitte Zweimal Wolke 7

Titel: Bitte Zweimal Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Wilke
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tun.
*smile*
    Nixe: Ich fürchte, da ist nichts zu retten.
    Habe ich gerade geseufzt? Hallo? Geht’s noch? Irgend so ein Typ faselt was von Kerzen und ich seufze? Ich sollte lieber kalt duschen gehen, anstatt mich in die Badewanne zu legen. Schnell logge ich mich aus und rufe stattdessen die Homepage der
Green Fighters
auf. Ich kann mich einfach nicht sattsehen an Stefans Foto. Wie er wohl im Tauchkurs sein wird? Ich bin total gespannt darauf. Eigentlich wollte ich Kim ja fragen, wie viele Leute daran teilnehmen. Vor lauter Drachenherzen und Engeln und so habe ich das jetzt komplett vergessen. Damian. Der Name ist echt schön. Ich mache eine Notiz in meinem Kopf hinten links: Unbedingt Kim fragen, was sie über diesen Damian17 weiß.
    Das warme Bad hat mir gutgetan. Ich kann es noch gar nicht fassen, dass ich echt eine halbe Stunde vollkommen ungestört in der Wanne liegen durfte. Wenn ich jetzt noch ein wenig auf meinem Bett Musik hören und von Stefan träumen kann, ist die Welt wieder in Ordnung. Ich greife nach dem iPod, als mein Blick auf die kleine blinkende LED-Leuchte meines Handys fällt. Blinken bedeutet entweder eine SMS oder ein Anruf in Abwesenheit. Mist. Drei Anrufe in Abwesenheit. Ich öffne das Protokoll. Anruf Nummer eins kam von meiner Mutter. Gut, dass ich das nicht gehört habe. Sie hätte mich nur wieder nach Anna ausgefragt und ich willnicht über Anna mit ihr sprechen. Ich weiß sowieso nicht, was ich zu diesem Thema sagen soll.
    Anruf Nummer zwei war von Kim. Sie hat eine Nachricht auf meiner Mailbox hinterlassen: »Hallo, Süße, na, bist du im Chat versumpft? Ich muss leider zurück ins Restaurant, heute ist hier die Hölle los. Wollte dir nur sagen, dass ich dich morgen früh so gegen 10:00 Uhr abhole. Zum Shoppen. Bis dann.«
    Alles klar. Dann werde ich wohl zusammen mit Kim das Problem Badeanzug angehen. Jetzt aber erst mal gucken, von wem der dritte Anruf war. Hm. Die Nummer kenne ich nicht. Und eine Nachricht hat der Anrufer auch nicht hinterlassen. Ob ich zurückrufen soll? Vermutlich war es nur irgend so ein Werbefuzzy. Und wenn es keine Werbung war, sondern irgendetwas Wichtiges? Ich nehme mein Handy und drücke die Anruftaste. Gespannt lausche ich dem Tuten. Einmal, zweimal, dreimal, viermal. Klack.
Hier ist die Mailbox von Stefan Reuter. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht
. Fast wäre mir vor Schreck das Telefon aus der Hand gefallen. Stefan. Stefan hat versucht, mich anzurufen? Woher hat er meine Nummer? Was wollte er? Und wieso hat er sein Handy jetzt abgeschaltet? Verdammt. Verdammt. Verdammt.
    Ich drücke die Wahlwiederholung. Warte.
Hier ist die Mailbox von Stefan Reuter
. Shit! Was mache ich jetzt? Festnetz! Habe ich irgendwo Stefans Festnetznummer? Ich fahre mein Notebook hoch und öffne die Seite der
Green Fighters
. Boah … das dauert. Da, endlich, Stefans Foto und seine Kontaktdaten.Mailadresse, Handynummer und – Bingo! – Festnetznummer. Hektisch tippe ich die Nummer ab. Bitte, bitte, bitte geh ran!
    »Hallo?« Eindeutig eine weibliche Stimme.
    »Äh, hallo, hier spricht Karolin Schreiber. Ich wollte Stefan sprechen, ist er da?«
    »Stefan? Nee, der ist unterwegs. Soll ich was ausrichten?«
    Mist.
    »Äh, nein danke. Stefan hatte mich angerufen, ich wollte nur fragen, um was es ging.«
    Kaugummikauen am anderen Ende. »Tja du, keine Ahnung. Jetzt ist er jedenfalls weg. Ist ins Kino, soweit ich weiß.«
    Ins Kino? Und vorher hatte er versucht, mich zu erreichen. Dreifacher Mist.
    »Weißt du zufällig, in welches Kino? Oder in welchen Film?« Es gibt bestimmt 50 Kinos in Hamburg, wenn nicht noch mehr.
    »Nee, keine Ahnung. Sorry.« Wieder Kaugummikauen. Und Schmatzen.
    »Okay. Danke jedenfalls.« Ich lege auf.
    Ich fasse zusammen: Meine Mutter interessiert sich für nichts anderes außer die neue Freundin meines Vaters. Mein Vater interessiert sich ebenfalls für nichts anderes als seine Neue. Mein Lateinnachhilfelehrer sieht nicht nur aus wie Harry Potter, sondern ist auch mindestens genauso langweilig. Ich werde weich, nur weil im Chat jemand mit virtuellenKerzen um sich schmeißt. Und der geilste Mann Hamburgs versucht, mich anzurufen und (vermutlich) ins Kino einzuladen, während ich in der Badewanne von ihm träume. Wie viel schlechter kann dieser Tag eigentlich noch werden?

Wenn ich geglaubt hatte, schlechter als der Sonntag aufgehört hat, könnte der Montag nicht anfangen, hatte ich mich gewaltig getäuscht. Der Start in die neue Woche war die totale

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