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Bitteres Geheimnis

Bitteres Geheimnis

Titel: Bitteres Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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gibt's denn?«
    Ted überlegte, wie er es formulieren sollte. Aber es gab nur eine Möglichkeit. »Meine Tochter ist schwanger.«
    Nats Gesicht blieb völlig ausdruckslos. Es war, als hätte er nicht gehört. Dann sagte er: »Was?«
    »Ich sagte, meine Tochter ist schwanger.«
    »Welche?«
    Ted zog die Brauen zusammen. Welche? »Mary. Mary ist schwanger.«
    »Aber das ist doch « Nat schlug sich mit beiden Händen auf die Knie und lehnte sich zurück. »Das kann ich nicht glauben.«
    Ted starrte auf seine Hände hinunter. »Ich weiß. Ich kann es auch nicht glauben. Es ist ...« Er schüttelte den Kopf.
    »Ted.« Nats Stimme war gedämpft. »Seit wann wissen Sie es?«
    »Seit gestern nachmittag.«
    »Und es steht außer Zweifel? Ein anderer Arzt würde vielleicht-«
    »Nein. Lucille war mit Mary bei zwei Ärzten. Sie stellten beide das gleiche fest.«
    Eine lange Zeit verging, ehe Nat endlich fragte: »Was sagt Mary denn dazu?«
    Plötzliche Wut wallte in Ted auf; die Wut über die eigene Ohnmacht. Er sprang auf und ging mit langen Schritten zum offenen Kamin. Einen Ellbogen auf den Sims gestützt, starrte er in die dunkle Öffnung.
    »Sie leugnet es«, sagte er leise. »Das macht es noch schlimmer, Nat. Mary behauptet steif und fest, sie könne gar nicht schwanger sein.«
    Nat nickte ernst und teilnahmsvoll. »Ich könnte mir denken, daß das meistens die erste Reaktion ist in so einem Fall. Das arme Kind, sie muß schreckliche Angst haben.«
    Irgendwo im Haus tickte leise eine Uhr. Aus der Küche kam das Brummen des Kühlschranks. Im Garten zwitscherten ein paar Vögel. Endlich brach Nat das Schweigen.
    »Ich weiß, warum Sie hergekommen sind, Ted«, sagte er leise. »Sie glauben, es war Mike.«
    Er holte tief Atem. »Ja.«
    »Okay. Reden wir darüber.« Ted hob den Kopf und sah den Mann im Sessel an. Ihre Blicke trafen sich flüchtig, dann wandten sie beide die Gesichter ab.
    »Nat, bitte glauben Sie mir eines«, sagte Ted. »ich beschuldige ihn nicht. Mary hat nie etwas darüber gesagt. Sie bestreitet, schwanger zu sein. Wenn sie es tut, um jemanden zu schützen, dann möchte ich wissen, um wen es sich handelt. Ich möchte es ans Licht bringen, damit sie nicht länger zu lügen braucht. Und Mike - nun ja, es erschien uns am wahrscheinlichsten.«
    Nat Holland hatte das Gefühl, als hätte sich soeben eine schwere Last auf seine Schultern gesenkt. Wie ein müder, alter Mann stand er auf. »Gut, Ted, wir werden mit Mike sprechen. Und dann?«
    Ja, und dann? Ted hatte keine Ahnung. Was taten Väter in einer solchen Situation? Was tut man mit einer Tochter, die noch nicht einmal die Schule abgeschlossen hat und ein Kind erwartet? Was sagt man ihr? Wie verhält man sich zu ihr? Was ist mit den Nachbarn? Mit der Kirchengemeinde? Wie soll es mit der Schule weitergehen? Wie versteckt man sie? Und was geschieht, wenn das Kind da ist?
    Wieder hörte er die Worte, die Lucille am vergangenen Abend gesprochen hatte. Nein! Er ging vom Kamin weg und kehrte zur Couch zurück, schlug mit der Faust auf die Lehne.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll, Nat. Ich weiß es einfach nicht.«
    »Uns wird schon etwas einfallen, Ted. Beruhigen Sie sich. Wir kümmern uns um Mary.«
    Ja, dachte Ted trostlos, aber wer kümmert sich um uns?
    Als sie die Hintertür knallen hörten, drehten sich beide um und blickten wie gebannt in Richtung zur Küche. Schranktüren wurden geöffnet und wieder zugeschlagen, der Kühlschrank wurde aufgezogen und wieder geschlossen, ein Glas klirrte, eine Tüte knisterte. Dann erschien Mike an der Wohnzimmertür, in der einen Hand ein Glas Milch, in der anderen einen Teller mit Ingwerkeksen.
    »Hallo!« rief er erstaunt und blieb stehen. »So eine Überraschung. Hallo, Mr. McFarland. Wieso bist du um diese Zeit zu Hause, Dad?«
    »Mike, wir möchten mit dir sprechen. Kannst du dich einen Moment zu uns setzen?«
    »Aber klar.« Doch als er näherkam und ihre Gesichter sah, blieb er erneut stehen. »Was ist denn los?« fragte er beinahe erschrocken. »Ist was passiert?«
    »Setz dich, Mike.«
    Er sah von seinem Vater zu Ted McFarland und wieder zurück zu seinem Vater. »Okay ...«
    Als alle drei sich gesetzt hatten, Mike aufs Sofa neben Ted, räusperte sich Nat und sagte: »Mike, Mr. McFarland ist wegen einer sehr ernsten Sache hier. Und wir denken, daß sie dich betrifft.«
    »Okay, Dad.«
    »Mary McFarland ist schwanger.«
    Wieder das Schweigen der Ungläubigkeit. Mit großen Augen, die so grau waren wie die seines

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