Bittersuess
das nicht ein bisschen zu spät, um sie zu zähmen?“, ruft Juan uns zu, ich kann sehen, dass er und Marta sich die Bäuche vor Lachen halten.
Endlich erreiche ich Nicolas und mit einem Satz springe ich auf seinen Rücken. Er zuckt kurz zusammen, als er das nasse Etwas auf sich spürt, greift dann aber nach meinen Beinen und trägt mich huckepack zurück zum Haus.
„Hast du dich ein bisschen beruhigt, mi corazón?“, er dreht mir grinsend sein Gesicht zu.
„Von wegen“, er bekommt einen Biss in den Hals von mir verpasst.
Als wir im Wohnzimmer angekommen sind, schmeißt er die Türe hinter uns zu und trägt mich weiter ins Schlafzimmer. Mit einem Ruck lässt er mich aufs Bett fallen und setzt sich schnell auf mich.
„Ich bin ganz nass“, protestiere ich lachend. „Das Bett…“
„Stimmt, du musst unbedingt aus den Sachen raus“, grinst er mich an und zieht mir mit einer schnellen Bewegung mein T-Shirt über den Kopf. Geschickt löst er auch meinen BH und ich seufze auf, als er meinen Oberkörper mit Küssen bedeckt.
Ich spüre, wie eine Gänsehaut nach der anderen meinen Körper überzieht, obwohl mir jetzt spürbar heißer wird.
„Wie machst du das nur?“, flüstere ich heiser, dann landen auch meine nasse Jeans und mein Slip auf dem Boden.
Die beiden kleinen Hunde halten uns davon ab, den Rest des Tages im Bett zu verbringen. Sie stehen auf einmal schwänzchenwedelnd neben uns und schauen uns mit ihren Knopfaugen neugierig an.
„Sie hätten keine Sekunde früher kommen dürfen“, Nicolas zieht sich vorsichtig aus mir zurück.
Wir sind beide noch etwas außer Atem, mir kommt in den Sinn, dass dies definitiv mein schönster erster Weihnachtsfeiertag ist.
Lilly und Pepe machen das erste Mal Bekanntschaft mit Leinen, was Nicolas zwar total überflüssig findet, denn Klitschko, eine Dogo Argentino, überwacht hier alles und hat natürlich auch ein Auge auf die beiden Welpen. Klitschko ist Julios Hund und sieht zwar so gefährlich aus wie sein Namensvetter, rennt aber vor jedem Vogel weg, der ihm zu nahe kommt.
Aber ich bestehe auf die Leinenübung.
Und so gehen wir dann unter lautem Gegröhle von Juan und Julio mit den beiden Gassi.
„Was tust du nur mit mir, dass ich mich hier so zum Deppen mache?“, schimpft Nicolas als wir zum ungefähr zwanzigsten Mal die ineinander verhedderten Leinen entwirren.
„Ist dir eigentlich noch nichts aufgefallen?“, fragt er mich eine Woche später beim Frühstück.
Ich schaue ihn fragend an. „Nein, was denn?“, sicherheitshalber lasse ich meinen Blick in dem kleinen Wohnzimmer umherschweifen.
„Stella“, er tippt mir lachend auf die Nase. „Das betrifft nicht diesen Raum hier – sondern eher das Schlafzimmer.“
„Was soll mir da schon besonderes auffallen? Da liegt jede Nacht so ein Kerl in meinem Bett, der…“
„Stella “, er hält mir schnell den Mund zu. „Du bist seit einer Woche nicht mehr schreiend aufgewacht. Du zuckst war manchmal sehr heftig zusammen, aber es scheint nicht mehr so schlimm zu sein.“
Ich stutze. Doch, das stimmt wirklich. Ich kann mich zwar erinnern, dass meine Träume manchmal sehr wirr sind und teilweise auch beängstigend, aber sie sind lange nicht mehr so heftig, wie sie mal waren.
„Meinst du, der Traumfänger wirkt?“, frage ich ihn ungläubig.
„Ich weiß nicht, ob es daran liegt. Vielleicht kommst du auch einfach ein bisschen zur Ruhe“, er zuckt mit den Schultern, sieht aber sehr zufrieden aus. „Jedenfalls ist das wirklich ein gutes Zeichen.“
„Übrigens hat Marta gestern angefragt wegen unseres Hochzeitstermins“, ich schaue ihn neugierig an. „Hast du noch Lust?“
„Und ob, ich wollte dich aber nicht bedrängen“, sagt er ernst. „Lucia hat mich auch schon angestupst, es wäre natürlich schön, wenn wir das im Sommer machen würden. Also im argentinischen Sommer. Das muss aber nicht dieses Jahr sein, wenn dir das zu knapp ist.“
„Was denkst du?“, frage ich ihn. Der Sommer hier geht bis Ende März, das würde also bedeuten, dass wir bald planen müssten. Ich bekomme ein Kribbeln im Bauch und schaue den ungeheuer attraktiven Mann an, der mich genau mustert, als wolle er meine Gedanken erraten.
„Ich will dich, Stella. Für mich ist die Sache klar“, seine Stimme klingt ganz rau und er wirkt jetzt ein bisschen verlegen.
„Für mich auch“, mein Herz macht einen gewaltigen Hüpfer, als er sich zu mir hinüberbeugt und mich zärtlich küsst.
„Vielleicht Ende
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