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Bittersuess

Bittersuess

Titel: Bittersuess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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bunten Farben sehr und das jetzige Wohnzimmer von Nicolas und mir kann noch jede Menge Pep vertragen. Auch wenn wir ein anderes Haus bauen wollen, soll es in dem jetzigen ja gemütlich sein.

    Nicolas erklärt mir, dass es eigentlich üblich ist, nach Mitternacht ein Feuerwerk zu machen, aber mit Rücksicht auf die Pferde und Rinder verzichten die Molinas darauf. Dafür zünden wir kleine Ballons aus Papier an, die unten eine Öffnung haben und mit etwas Brennbarem gefüllt sind. Sie steigen leise in die Luft und hinterlassen ein wunderschönes Bild.
    „Komm mal mit“, sagt Nicolas dann zu mir und zieht mich hinter sich her in eine Scheune.
    Er führt mich an eine Box und öffnet vorsichtig die Türe. Ich schaue ihn fragend an, er schiebt mich aber nur lächelnd hinein.
    Im Stroh steht eine Kiste und neugierig schaue ich nach. Dort drin sind zwei kleine Hundewelpen, die gerade aus ihrem Schlaf erwachen.
    „Frohe Weihnachten“, sagt Nicolas leise und nimmt die beiden hoch , vorsichtig drückt er sie mir in die Arme.
    „Aber…“, ich sehe ihn staunend an. „Wir schenken uns doch nichts …“
    Nicolas lacht und rollt mit den Augen. „Gut, damit du beruhigt bist: Die beiden hier sind zwei kleine Waisen. Ihre Mutter ist von einem Pferd getreten worden und gestorben. Der Farmer wollte sie töten lassen.“
    „Was?“, ich schaue Nicolas entsetzt an und drücke die kleinen Fellbündel fest an mich.
    „So was passiert hier leider ständig, Stella“, sagt er bedauernd und streichelt zärtlich meine Wange. „Ich kann dem Mann noch zugute halten, dass er sie durch mich einschläfern lassen wollte. Andere wählen nicht so sanfte Methoden. Aber so was kann ich natürlich nicht machen – und ich dachte, du würdest dich darüber freuen.“
    „Natürlich tue ich das“, ich betrachte die beiden Welpen auf meinem Arm. „Sie sind so süß…“
    „Es sind Mischlinge, ich denke, da dürften Border-Collies mit drin sein“, erklärt Nicolas mir. „Der Rest wird sich zeigen, wenn sie groß sind.“
    „Wir nehmen sie aber mit ins Haus“, ich schaue ihn bestimmend an.
    Er grinst nur. „Natürlich, mein Engel“.
    Wir packen die beiden wieder vorsichtig in ihr Kistchen und nehmen sie mit.
    Ich bin total verzückt von ihnen, sie kuscheln sich sofort wieder aneinander und schlafen.
    „Lucia hat etwas Fleisch für sie püriert und kaltgestellt“, Nicolas zeigt mir die kleinen fertigen Portionen im Kühlschrank. „Gott sei Dank brauchen sie keine Milch mehr.“
    Ich schaue Nicolas erstaunt an und er zieht mich augenrollend an sich. „Frag lieber nicht, was sie gezetert hat, wegen de s schönen Fleisches.“
    Ich muss kichern, denn ich kann es mir lebhaft vorstellen.

    Wir setzen uns mit einer Flasche Wein hinaus auf die Terrasse, es ist eine schöne Sommernacht, die Weihnachtsnacht.
    Ich schaue hinauf zu den Sternen und muss an meine Eltern denken. Letztes Jahr war ich noch dabei und ich hätte mir sicherlich nicht träumen lassen, dass ich mal so Weihnachten feiern würde. Und dass ich so einen Mann kennen lernen würde. Und noch dazu auf diese sehr außergewöhnliche Weise.
Ich werde jetzt doch wehmütig. Weihnachten ist eben etwas Besonderes und dagegen kann ich mich auch nicht wehren.
Ob ich sie doch anrufen soll? Und Frohe Weihnachten wünschen? Mehr als wieder auflegen können sie ja nicht…
Ich atme tief durch und fasse mir ein Herz.
„Ich würde gerne meine Eltern anrufen“, sage ich zu Nicolas.
„Das ist eine gute Idee. Ich gehe solange ein bisschen hinüber zu den Fohlen. Ich wollte eh noch mal nach ihnen sehen.“
„Ist gut“, sage ich heiser, dann nehme ich mein Handy.

Meine Hand zittert ein wenig, als ich warte, bis die Verbindung aufgebaut ist.
Meine Mutter geht ans Telefon, ich bin erleichtert, dass sie abnimmt, ich hatte schon überlegt meine Nummer zu unterdrücken.
„Hallo Mama, hier ist Stella…“
„Hallo Stella“, ihre Stimme klingt zum Glück nicht unfreundlich.
„Ich… ich wollte euch nur Frohe Weihnachten wünschen“, ich verhaspele mich beim Reden, so hastig spreche ich.
„Das ist wirklich nett. Wir wünschen dir auch Frohe Weihnachten.“
Ich kann hören, dass sie mit den Tränen kämpft und das tut mir leid.
„Habt ihr gestern schön gefeiert?", frage ich schnell nach, ich will nicht, dass sie auflegt.
„Ja“, antwortet sie.
„Leg auf“, höre ich die eisige Stimme meines Vaters im Hintergrund und sofort motzt Jonas ihn an.
„Stella, ich wünsche dir ein

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