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BitterSueß

BitterSueß

Titel: BitterSueß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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veränderte sich, wurde ein wenig dunkler, und er genoss es ganz offenbar, mich einen kleinen Moment lang zappeln zu lassen.
    »Lassen Sie mich eben kurz überlegen, Janet … Sie wären sicherlich mehr als enttäuscht, wenn ich Sie hierbei abschlägig bescheiden müsste, wie?«
    »Ja«, murmelte ich, und das war der Augenblick, da ich ein leises Ziehen und ein sanftes Pochen in meiner – ohnehin chronisch hungrigen – Möse spürte. Andy Youngs STIMME … sie machte mich total an.
    »Und Sie haben allerdings recht … ich selbst habe keine Kopie. Schauen Sie doch mal im Büro meines liebsten Intimfeindes nach – wenn Sie Mut haben.«
    ACW. Blitzartig schoss dessen Bild an meinem geistigen Auge vorbei … und das genügte, um mich endgültig feucht werden zu lassen. Hitze strömte durch mich hindurch, peinvoll süß.
    »Danke«, sagte ich mit angerauter Stimme.
    »Ich hoffe, Sie bald wiederzusehen – wenn ich wieder auf dem Damm bin, schaue ich nach dem Rechten.«
    Damit verabschiedete sich mein Chef von mir – ich hoffte insgeheim auch auf ein Wiedersehen. Er hat lustige kluge Augen hinter den Gläsern einer modischen Brille, ist schlank und gut aussehend …
    … okay, an ACW reicht er für mich trotzdem nicht heran – von der erotischen Ausstrahlung her gesehen, meine ich. Als Chef ist Andy großartig – ACW hingegen, den wollte ich im Leben nicht als Projektleiter haben, never ever, nein, vielen herzlichen Dank.
    Mit diesem Gedanken ging ich ins Büro des eben Genannten, sowie ich mich vergewissert hatte, dass die Luft rein war. Trotzig sah ich mich überall um. Ja verdammt, ich hatte den Mut.
    (In Wirklichkeit schlug mein Herz wie ein Schmiedehammer in meiner Brust, und mir wurde leicht übel bei der Vorstellung, dass ACW mich dabei erwischen würde, wie ich seinen Schreibtisch und seine Ordnerschränke durchsuchte. Mein Mund war staubtrocken … gleichzeitig fand ich das Ganze wahnsinnig erregend).
    Keine Fakturierungen. Nichts, gar nichts.
    Allzulange konnte ich das nicht riskieren, hier zu sein.
    Aber leider wurde ich einfach nicht fündig – dabei schien es mir mehr als logisch, dass der Schlaukopf ACW, abgefeimter Tausendsassa des Projektes, sich durch den Besitz dieser wichtigen Unterlagen abgesichert hatte.
    Da – was war mit dem unscheinbaren Rollcontainer, der sich unter den wuchtigen Schreibtisch förmlich duckte? Hastig hockte ich mich davor und zerrte an den einzelnen Schubladen. Umsonst. Sie waren samt und sonders zu, auch die unterste … stop, Moment. Nein, die klemmte nur. Ich zog noch einmal mit aller Kraft und siehe da, sie ging auf.
    Und ein schmaler Schnellhefter stach mir sofort ins Auge … hey, ich hatte mehr Glück als Verstand: Die Unterlagen! Ich blätterte mit fliegenden Fingern in den Fakturierungsseiten. Da waren wir alle säuberlich aufgelistet, mit Namen und »Verkaufssumme«, alle Mitarbeiter von QUASI, ob Freelancer oder fest Angestellte.
    Ich auch.
    Obwohl ich es geahnt hatte, starrte mir die Zahl flammend scharf entgegen, und ich dachte sofort daran, wie man mich angelogen und ausgelacht hatte.
    Ich WURDE also fakturiert. Mit 60 (!) Euro die Stunde. Un-glaublich. Für ein paar Momente vergaß ich, wo ich war, und schmiss direkt die kleine Rechenmaschine in meinem Hirn an, um zu addieren, wieviel QUASI an mir verdient hatte seit einem Jahr. Himmelherrgottsakrament, das war doch nicht zu glauben!
    Ja.
    Leider vergaß ich, wie schon erwähnt, den Raum um mich herum.
    Ich hockte mit dem Rücken zur Tür und nahm »mein« Blatt mit zitternden Fingern aus dem Hefter, in der Absicht, es zu kopieren. Stupste fast gleichzeitig die Schublade wieder zu.
    »Was, bitteschön, machen Sie denn da, Frau S.?«
    Aus dem sanften Schnurren seiner Stimme hörte ich deutlich den dahinter lauernden stählernen Klang heraus. Katzenleise musste ACW sein Büro betreten und sich angeschlichen haben.
    Ich hatte gerade noch Hirn genug, mich laut zu räuspern und dabei das Papier in meiner Hand zu zerknüllen und in meinen Ausschnitt zu stopfen. Innerlich beglückwünschte ich mich dazu, dass ich nicht zusammengezuckt war. Zu mehr reichte es aber nicht.
    Während ich mich langsam aufrichtete und mir zweifellos das Blut in die Wangen schoss, stellte ich fest, dass mir überhaupt nichts zu erwidern einfiel. Null. Mein Kopf war leer.
    Ich drehte mich um, strich meinen Rock glatt und versuchte zu lächeln.
    Er grinste mich an.
    Ganz offensichtlich genoss er die Situation.
    Ich erschrak bis ins

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