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BitterSueß

BitterSueß

Titel: BitterSueß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Ippensen
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Blaugrau. Wenn jemand mich als grünäugig bezeichnete, dann sah er mich auch als Frau mit einem Rotschimmer im Haar, als bestimmten Typ also, und war entflammt. Und genau das fachte auch meine Glut an. Darüber hinaus fand ich Phelan von Minute zu Minute attraktiver.
    »… wenn was?«, fragte ich scheu.
    »Wenn du nackt unter mir liegst und ich dich ficke«, sagte er sanft mit seiner dunklen Stimmfärbung, und die Sanftheit seines Tons bildete einen reizvollen Kontrast zur Härte seiner Worte. Ungeschminkte Ankündigungen können sehr sexy sein, lernte ich in diesem Augenblick.
    Phelan packte mein Handgelenk und zog mich hinter sich her in sein Schlafzimmer. Auch hier nur diskrete orangeleuchtende Lichtschalen, wie langstielige Blütenkelche oder als Beleuchtungskörper an den Wänden befestigt. Dort gewahrte ich zum ersten Mal das altmodische breite Eisenbett, das mit metallenen Gitterstäben an Kopf- und Fußende aufwartete. Ich hatte gedacht, dass es so etwas gar nicht mehr gäbe.
    »Setz dich auf den Bettrand«, befahl mir Phelan, »warte auf mich, ich bin gleich wieder da.«
    Seine Worte, zugleich streng und freundlich, machten etwas mit mir … das hatte ich so noch nie gespürt. Ich schluckte wieder und fühlte, wie meine Feuchtigkeit, die schon seit meiner Ankunft meine Mitte benetzte, jetzt zu purer flüssiger Lust wurde. Mein Herz klopfte süß und schwer in meiner Brust.
    Du bist total – verrückt!, zeterte die Spielverderberstimme, und das war der Moment, da ich diese ätzende Stimme endlich mal mit einem mentalen Faustschlag ins Reich der Träume schickte. Verflucht, tat das gut. Denn WENN das hier verrückt war, so konnte ich nur jubelnd ausrufen: MEHR DAVON …!
    Phelan war im Bad verschwunden, doch nach weniger als fünf Minuten erschien er wieder, hatte sein dunkles Hemd samt Jeans eingetauscht gegen einen seidenen, mit japanisch wirkenden Schriftzeichen bestickten Hausmantel getäuscht.
    Es gehörte nicht viel Phantasie dazu sich vorzustellen, dass er darunter nackt war.
    Seine Art und Weise, wie er den Sex vorbereitete … diese Rituale – gefielen mir. Katzenhaft stieg er auf das Bett und kam auf allen Vieren zu mir, hinter mich. Instinktiv wollte ich mich zu ihm umdrehen, doch er schüttelte den Kopf. »Nein, bleib so, beweg dich nicht.«
    Und wieder gehorchte ich. Die leichte – Ungewissheit / Furcht / Spannung, die ich empfand, machte mich sehr geil. Ein seltsamer seufzender Laut entrang sich mir, und ich erbebte leicht.
    Er war nun dicht hinter mir, ohne mich zu berühren; ich spürte seine Aura, noch ehe sich seine Hände zart auf meine Schultern legten, langsam weiterwanderten nach vorn, über die Oberarme hin zu meinem Dekolleté, die perlmuttfarbene Bluse bedächtig aufknöpfend.
    »Wie schön, kein BH …«, brummte er anerkennend, während seine starken, warmen Hände mich Stück für Stück von meiner Bluse befreiten.
    »Streife bitte Rock und Slip ab, Janet. Oh, und die Strümpfe … hm, ach so, es ist eine Strumpfhose.«
    Für einen winzigen Moment kam ich aus der Stimmung und fragte sarkastisch: »Soll ich sie anlassen, weil es keine Strümpfe sind?«
    Er lachte. »Freches Ding! Nein, natürlich ziehst du sie auch aus …« Die letzten Worte schnurrte er, angeraut, ein menschlich gewordener Saruman.
    Dann holte er etwas aus der Tasche seines Seidenmantels; ich hörte es rascheln. Mit sehr bestimmten, ruhigen Bewegungen legte er mir dieses ETWAS an – es war eine Augenbinde aus einem samtigen Material.
    »Wie ist das für dich?«
    Ich war – blind, ein ganz neues Gefühl … darüber hinaus trug sich die Binde angenehm.
    »Okay«, sagte ich.
    »Wirklich? Du sagst das nicht nur, weil du glaubst, dass ich dein Einverständnis erwarte?«
    Ich schüttelte heftig den Kopf.
    »Dann gibst du mir die Erlaubnis, weiterzumachen? Wenn du nicht mehr möchtest, brauchst du nur PIZZA zu rufen, ja? Hast du verstanden?«
    Ich nickte mehrmals nachdrücklich. Nackt und mit verbundenen Augen saß ich auf dem Bett, versunken in einer köstlichen Mischung aus Scham und Wollust, und gehorsam sank ich rücklings nieder, als Phelan es mir befahl.
    Wieder ein seidenes Rascheln, und irgendeine neue Stimme in mir flüsterte mir zu, was er gleich mit mir machen würde. Diese Stimme war fast so dunkel wie die meines neuen Liebhabers. Ich mochte sie auf Anhieb.
    Im nächsten Moment ergriff Phelan meine linke Hand, zog meinen Arm lang und schlang dann das seidene Ding – vermutlich eine Krawatte, danach

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