Bittersueße Sehnsucht
Dixie.”
“Ich dachte, du wärst wütend auf mich, weil ich die Situation ausgenutzt habe, als du nicht ganz nüchtern warst”, gestand sie verwirrt.
Er verspannte sich unwillkürlich. “Ich bin alles andere als sexistisch und ausgesprochen robust.”
Sie verspannte sich ebenfalls, als er ihre Hand nahm und ihr den Verlobungsring an den Finger steckte. “Den hast du in meinem Bad vergessen. Jasper erwartet sicher, dass du ihn trägst.”
Erst jetzt wurde ihr bewusst, warum er sie geküsst hatte und warum er nicht wütend auf sie war. Jasper zuliebe mussten sie weiterhin so tun, als wären sie verlobt. Als Cesar beim Heruntergehen scheinbar besitzergreifend ihre Hand umschloss, war Dixie daher nicht überrascht, denn es gehörte dazu.
“Ich wollte es dir vorher nicht sagen”, gestand sie, “aber ich habe das Gespräch zwischen Jasper und dir mit angehört…”
Er warf ihr einen fragenden Blick zu. “Wie viel hast du mitbekommen?”
Sie wurde verlegen. “Genug, um zu wissen, dass es nicht gut gelaufen ist. Du hast dich von Jasper in die Enge treiben lassen…”
“Ja, nicht?”
“Das weißt du genau. Dass du ihm erzählt hast, wir würden nächste Woche heiraten, hätte uns eine Menge Probleme bescheren können.”
Cesar wurde rot und öffnete den Mund, als wollte er eine scharfe Bemerkung machen, doch dann zuckte er nur die Schultern.
“Wir müssen ihm die Wahrheit sagen, wenn er sich von der Operation erholt hat”, fuhr sie fort und seufzte. “Ich glaube, er wird unsere Beweggründe verstehen.”
Er verstärkte seinen Griff. “Kurzer Themenwechsel”, meinte er sanft. “Als wir miteinander geschlafen haben …”
Plötzlich fühlte sie sich wieder wie ein gehetztes Tier. “Ich dachte, wir würden nicht mehr darüber reden!”
“Nur noch dieses eine Mal …” Er betrachtete sie forschend.
“Seltsamerweise hatte ich den Eindruck, es wäre mehr als nur Begierde.”
Dixie errötete beschämt. Sie war entschlossen, ihm zu beweisen, dass sie nicht so naiv war. “In der Hinsicht brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen, Cesar.”
“Ach nein?”
Traurig betrachtete sie ihrer beider verschränkte Hände. “Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass körperliche Anziehungskraft dasselbe ist wie Liebe. Scott ist immer noch der einzig Richtige für mich”, bekräftigte sie.
Cesar ließ ihre Hand sinken und lachte spöttisch auf. “Du warst mit mir zusammen, nicht mit ihm!”
“Ja, und ich schäme mich dessen”, brachte sie hervor.
“Das solltest du auch”, bestätigte er mit einem wütenden Unterton. “Wenn du in mich verliebt wärst, würde ich dich rund um die Uhr bewachen lassen.”
“Aber noch habe ich nicht einmal eine Beziehung mit Scott”, protestierte sie.
“Und das wirst du auch nie, wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe”, erklärte er eisig.
Da seine Worte sie verwirrten, nahm sie schließlich ihren ganzen Mut zusammen und blickte zu ihm auf. Er sah wütend aus, und seine Augen funkelten.
“Du hast mich benutzt”, sagte er heftig. “Und ich lasse mich nicht benutzen.”
“Inwiefern habe ich dich benutzt?” brachte sie hervor.
“Santo cielo … Als wäre es eine Probe für Scott! Und ich habe mir noch Sorgen gemacht, weil ich keine
Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatte!” Er warf ihr einen verächtlichen Blick zu.
“Vorsichtsmaßnahmen?”
“Natürlich nimmst du schon die Pille - für Scott”, erwiderte er noch spöttischer. “Das Letzte, was du riskieren wolltest, war eine Schwangerschaft, und dafür bin ich dir wirklich dankbar!
Aber wenn dieses Fiasko vorbei ist, möchte ich, dass du wieder aus meinem Leben verschwindest.”
Benommen blickte Dixie ihm nach, als er wegging.
Schließlich folgte sie ihm langsam. Sie nahm die Pille nicht.
Daran, dass sie schwanger werden könnte, hatte sie nicht einmal gedacht. Die Vorstellung war einfach entsetzlich.
Plötzlich drehte Cesar sich um und kam zu ihr. Dann nahm er wieder ihre Hand und atmete tief aus. Grimmig und unbeholfen sah er sie an. “Tut mir Leid … Ich hatte kein Recht, dich so anzugreifen.”
“Schon gut. Ich verstehe das”, erwiderte sie leise.
“Das glaube ich nicht”, entgegnete er ausdruckslos.
O doch, dachte sie unglücklich. In den letzten zwölf Stunden war alles durcheinander geraten. Ihre leidenschaftliche Begegnung hatte die Barriere zwischen ihnen eingerissen, und nun musste diese Barriere wieder errichtet werden. Doch es war kein Wunder, dass Cesar so nervös
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