Bittersueße Sehnsucht
dem Moment, als du gesagt hast, ich hätte tolle Augen.”
“Du hast tolle Augen”, erwiderte er beinah aggressiv.
Sie seufzte. “Warum tust du das?”
Als Cesar sie ansah, erschauerte sie heftig. Die Atmosphäre war plötzlich so spannungsgeladen, dass Dixie kaum atmen konnte. Unwillkürlich dachte sie an die leidenschaftliche Nacht mit Cesar und rutschte nervös hin und her, weil sie sofort wieder Schuldgefühle verspürte.
Als er ihr dann die Hand um die Taille legte und sie an sich zog, um sie verlangend zu küssen, schob sie ihm die Hände ins Haar und hielt seinen Kopf fest. Ganz langsam sanken sie auf den Sitz, bis er auf ihr lag.
Nach mehreren leidenschaftlichen Küssen hob Cesar schließlich den Kopf. “Der Wagen steht”, meinte er stirnrunzelnd.
“Und der Fahrer ist weg.”
Er setzte sich auf und zog sie hoch. Nur langsam kehrte sie in die Wirklichkeit zurück. Das Diadem war verrutscht, und er zog es ihr vorsichtig aus dem Haar, richtete ihre Frisur und steckte es dann wieder fest.
“Wir sollten lieber reingehen, cara mia.” Sein sinnliches Lächeln brachte sie prompt wieder aus dem Gleichgewicht.
Nachdem er ihr aus dem Wagen geholfen hatte, strich er ihr Kleid glatt, als hätten sie alle Zeit der Welt. Und ehe Dixie wusste, wie ihr geschah, hob er sie hoch. “Was …?” begann sie.
“Das ist Tradition, cara. Entspann dich”, beruhigte er sie amüsiert. “Falls du je Diät machen solltest, werde ich dich jeden Abend mit Schokoladenkuchen zwangsernähren.”
Diesen neckenden Tonfall hatte sie bei ihm noch nie gehört.
Was sie allerdings noch mehr umwarf, war die Erkenntnis, dass Cesar sich tatsächlich dazu hatte hinreißen lassen, sie auf dem Rücksitz eines Wagens leidenschaftlich zu küssen, während ihre wenigen Gäste auf sie warteten.
Benommen ließ Dixie sich von ihm ins Haus tragen, wie eine richtige Braut an ihrem richtigen Hochzeitstag. Jasper, der oben im Schatten stand, blickte ihnen sichtlich zufrieden entgegen.
Schließlich lächelte er und verkündete fröhlich: “Bruce ist mit deiner Post eingetroffen, Cesar. Außerdem hat er Besuch mitgebracht. Ich habe es ihnen noch nicht gesagt, weil ich die Leute gern überrasche.”
Und tatsächlich erregten sie einiges Aufsehen, als Cesar mit ihr auf dem Arm die vergleichsweise dunkle Eingangshalle betrat.
Sein Assistent Bruce Gregory trat vor und betrachtete Dixie verblüfft.
“Machen Sie den Mund zu, Bruce”, sagte Cesar leise. “Sie sehen aus wie einer von Dixies Fischen.”
Dann drängte sich jemand an Bruce vorbei. Es handelte sich um eine glamouröse, sehr attraktive Blondine in einem knappen Top mit Leopardenprint, das ihren gepiercten Nabel frei ließ, und einem dazu passenden Rock. Als sie das Brautpaar sah, verriet ihre Miene Ungläubigkeit.
“Petra?” rief Dixie erstaunt und entzückt zugleich. “Cesar, das ist meine Schwester Petra!”
Cesar blieb stehen und betrachtete die Blondine aus zusammengekniffenen Augen. “Hallo, Petra”, grüßte er gewandt.
“Schade, dass Sie die Trauung verpasst haben!”
“Petra … das ist Cesar … Cesar Valverde”, sagte Dixie, die sehr stolz darauf war, ihrer Schwester endlich einmal jemanden vorstellen zu können, den diese beachtenswert fand.
“Jeder weiß, wer Cesar Valverde ist”, bemerkte Petra Sinclair und warf Cesar einen belustigten Blick zu, den dieser jedoch mit unbewegter Miene erwiderte.
“Woher wusstest du, wo ich bin?” fragte Dixie, die vorübergehend geblendet war, weil der Fotograf vorgetreten war und eine weitere Aufnahme mit Blitz gemacht hatte.
“Du hast eine Nachsendeadresse hinterlassen, Liebes. Und als ich bei Cesar aufgetaucht bin und dort Brucie getroffen habe, habe ich ihn überredet, mich mitzunehmen.”
“Brucie” sandte ein schwaches und gleichzeitig zerknirschtes Lächeln in Richtung seines Arbeitgebers, der ihm daraufhin einen wütenden Blick zuwarf. “Herzlichen Glückwunsch, Cesar”, brachte Bruce hervor. “Und Ihnen alles Gute, Dixie. Ich muss gestehen … das kommt ziemlich überraschend.”
“Sie sagen es.” Petras Stimme klang ziemlich schrill. “Aber ich liebe Hochzeiten!”
Langsam setzte Cesar Dixie ab. “Entschuldige mich, cara”, sagte er leise. “Ich muss einen dringenden Anruf tätigen.”
Petra, die wesentlich größer war als sie, kam zu ihr und legte ihr den Arm um die Schultern. “Ich habe dich richtig vermisst”, gestand sie.
Überrascht über diese ungewohnte Zuneigungsbekundung,
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