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Bittersüßes 7. Jahr

Bittersüßes 7. Jahr

Titel: Bittersüßes 7. Jahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Bienchen.«
    »Welcher Edelmut auf einmal!« Peter packte seine Koffer. Heinz v. Kletow sah ihm düster zu.
    »Hast du dein Geld bekommen?«
    »Auch.«
    »Dann fahre ich mit!«
    »Nach Düsseldorf?«
    »Nach Paris! Und Sabine nehme ich mit! Ich werde sie trösten und sie bei mir behalten, bis sie von dir Scheusal befreit ist!«
    »Du warst immer ein rührender Freund!« Peter drückte Heinz gerührt die Hand. Kletow riß sich los, sprang ins Meer, schwamm und packte dann ebenfalls seine Sachen.
    »Willst du Bienchen gleich holen?« fragte Peter. Er stand reisefertig im Sand, während sich Heinz noch mit einem alten Koffer mühte. »Erst müßtest du aber den Genueser ausräumen!«
    »Den Haien zum Fraß!« schrie Kletow. »Ich mache es anders als du. Ich jammere nicht, ich handle! Und Bienchen bekommst du nicht wieder, wenn sie einmal bei mir ist!«
    »Hole sie dir, Freund.«
    »Schamloser! Du hast sie nie geliebt!«
    »Ich fahre jedenfalls zurück nach Düsseldorf!« Peter nahm seine Koffer aus dem Sand und sah sich nach Kletow um. »Du holst also erst Sabine vom Hotel ab?! Bitte, fahrt nicht mit mir in einem Abteil. Es würde zu lustig werden.«
    »Ich will dich nie mehr sehen, du ehrloser Bursche! Wer eine Frau wie Sabine betrügt, ist ein Schuft! Jetzt weißt du's! Und deine Zigeunerin ist eine …«
    »Sprich es nicht aus!« schrie Peter und stellte die Koffer ab. »Ich müßte dich zum Abschied noch zusammenschlagen!«
    »Bitte! Wenn dir soviel daran gelegen ist!« Kletow hatte seinen Koffer geschlossen. »Was ich denke, kannst du nicht verwehren. Für mich ist Sabine wie ein Engel!«
    »Das ehrt dich und erfreut den Ehemann!«
    »Du bist's die längste Zeit gewesen!« Heinz nahm seinen Koffer unter den Arm. Er hatte keinen Henkel mehr. »Und nun gehen wir.«
    »Ich geh voraus. Du holst Bienchen ab. Vielleicht sehen wir uns zufällig im Gang des Zuges! Grüß Bienchen von mir.«
    »Gern!« Heinz zögerte und rieb sich die Nase.
    »Nur …«
    »Was nur?«
    »Das Fahrgeld mußt du schon auslegen!«
    »Ich?« Peter lachte schallend und gemein. »Leih es dir von Bienchen! So bekommt sie einen Vorgeschmack!«
    »Hund, gemeiner!«
    Sie gingen weiter und trennten sich auf der Promenade. Peter ließ sich zum Bahnhof fahren. Heinz v. Kletow ging zum Hotel Majestic.
    Eine Stunde später fuhr der Zug ab. Peter wartete, bis er aus Nizza hinausgefahren war, dann ging er alle Wagen ab und suchte Heinz.
    Er fand ihn, allein in einem Abteil zweiter Klasse sitzend, grollend und verbissen. Als er Peter breit lächelnd durch die Türscheibe sah, zog er mit einem Ruck die Gardine vor und blickte wütend aus dem Fenster.
    Erst in Paris trafen sie wieder aufeinander.
    »Schuft!« sagte Heinz, als sie auf dem Bahnsteig standen.
    »Wollte Bienchen nicht mit?«
    »Man sollte dich ohrfeigen! Habt ihr euch versöhnt?«
    »Aber nein! Wir haben uns gegenseitig betrogen.«
    »Einer von uns ist ein Idiot!«
    »Es wird nicht schwerfallen, dies festzustellen. Kommst du mit zum Gare du Nord?«
    »Natürlich. Ich werde die Stunde nie vergessen, in der du Paris verlassen hast! Hoffentlich für lange Zeit!«
    Im Gare du Nord stand der Zug nach Köln bereits abfahrbereit. Peter fand noch ein leeres Abteil 1. Klasse und ließ sich von Heinz die Koffer durchs Fenster angeben. Dann beugte er sich hinaus und ergriff die Hand des Freundes.
    »Im Grunde bist du ein guter Kerl, Heinz«, sagte er. »Und nun wein' nicht gleich, wenn ich es sage! Wenn es dir bis zum Hals steht und du nicht mehr aus und ein weißt, dann komm zu uns nach Düsseldorf. Du kannst jederzeit kommen. Auch in der Nacht. In irgendeiner Ecke ist immer Platz für einen nichtsnutzigen Menschen.«
    »Das soll ein Wort sein.« Heinz grinste breit. »Aber das ist nur möglich, wenn du das Fahrgeld schickst.«
    »Wie kann ein Mann wie du nur ständig pleite sein?« Die Zugschaffner eilten die Wagen entlang und schlossen die Türen. Heinz streckte Peter die Hand empor. Peter Sacher drückte sie und hielt sie fest. »Versprich mir eins!«
    »Wenn's zu halten ist.«
    »Paß auf Coucou auf! Sie ist ein gutes Mädchen. Sie liebt dich wirklich! Du hast sie gar nicht verdient.«
    »Ich bringe sie mit nach Düsseldorf.«
    »Einverstanden! Aber um Coucous willen, arbeite mal etwas Vernünftiges und verdiene selbst Geld!«
    »Wie sich unsere Gedanken gleichen.« Lachend griff Heinz v. Kletow in die Rocktasche und holte einen Zettel hervor. Es war ein Bankauszug der Nationalbank Paris, neuesten Datums,

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