Bittersueßes Hoffen
Brüste, an seine Brust gedrückt. Faith war die Frau, die er niemals vergessen hatte, eine verwirrende Mischung aus Sinnlichkeit und Unschuld. Sie wieder in den Armen zu halten und wieder ihre Hingabe zu spüren weckte sein Verlangen. Er stöhnte und barg das Gesicht an ihrem Hals.
Faith erschauerte, und Brian wusste, dass sie zu leugnen versuchte, was sie empfand. Aber es war zu spät. Er ließ die Hände in den Ausschnitt des Morgenmantels gleiten, umfasste ihre Brüste, streichelte mit den Daumen die Spitzen, und sie schrie auf.
"Brian. Brian, bitte..."
Die Worte versetzten ihn in die Vergangenheit zurück, erregten ihn maßlos -
und erinnerten ihn daran, was für eine begabte Intrigantin Faith war. Er löste sich von ihr. Faith taumelte, öffnete die Augen und sah ihn starr an. Wenn er es nicht besser gewusst hätte, dann hätte er das Entsetzen in ihrem Blick für echt gehalten. "Himmel", sagte er heiser. Er wandte sich von ihr ab und atmete tief durch. Dass sie ihn noch immer so beeinflussen konnte, widerte ihn an.
"Du Mistkerl! "
Ein Schlag traf seinen Rücken. Brian drehte sich um, nahm ihre Hände und zog sie fest an seine Brust, aber es gelang Faith noch, ihm mit einem Fingernagel die Lippe zu zerkratzen. Tränen schimmerten in Faith' Augen. Sie versuchte, sich loszureißen und ihr Knie hochzubringen. Er stieß sie weg, und sie fiel aufs Bett.
"Raus aus meinem Haus!"
Solch gerechter Zorn. Wenn er bei diesem erbärmlichen Schauspiel Zuschauer statt Mitwirkender gewesen wäre, hätte er Faith für die vom Schurken entehrte naive Jungfrau gehalten. Brian holte sein Taschentuch heraus und drückte es sich an den Mund.
"Bist du taub?" Faith stand auf. "Raus!“
"Du wiederholst dich", sagte Brian kalt.
"Und du bist noch immer hier!"
"Vielleicht hast du Sam Jergen nicht ganz verstanden." Brian stopfte das mit einigen Blutstropfen verschmierte Taschentuch in die Hosentasche. "Das Haus gehört mir. Du kannst einen Mann nicht von seinem eigenen Grundstück werfen."
„Es gehört mir. Ich wohne seit neun Jahren hier."
"Und? Meinst du etwa, das gibt dir irgendein Recht? Mein Bruder hat ein Testament verfasst. Er hat Cameron House mir vermacht. Ende der Geschichte."
"Dein Bruder war mein Ehemann. Ich habe Anrecht auf den Pflichtteil! "
"Mittwochmorgen um neun Uhr", sagte Brian kühl. "Entweder bist du ausgezogen, oder..."
"Oder was? Holst du den Sheriff, damit er mich hinaussetzt?" Faith nahm das Telefon vom Nachttisch. "Wie wäre es, wenn ich ihn hole, damit er dich hinaussetzt?"
"Niemand kann mich hinaussetzen. Das Haus gehört..."
"Dir. Vielleicht wird es dir gehören, wenn ich so weit bin auszuziehen. Bis dahin bin ich diejenige, die hier wohnt. Was dich zu einem Eindringling macht."
Faith zog die Augenbrauen hoch. "Letzte Chance, Brian. Gehst du von selbst, oder willst du auf den Sheriff warten? Er tut sicher gern seine Pflicht und verhaftet dich wegen unbefugten Betretens oder Einbruchs. Wie auch immer das genannt wird."
„Nur zu. Ruf den Sheriff. Bestimmt ist er ganz versessen da rauf, dir zu helfen."
Nein. Brian wusste es. Sie auch. Der Sheriff hielt ebenso wenig von ihr wie jeder andere in dieser elenden Stadt. Dennoch, Tatsachen waren Tatsachen. Er würde feststellen, dass Brian ins Haus eingebrochen war und so gefährlich und anrüchig aussah wie vor neun Jahren, als er Liberty verlassen hatte.
Faith biss sich auf die Lippe. Gefährlich, ja. Aber nicht anrüchig. Er sah fantastisch aus, aufregend, wie der Traummann aller Frauen.
Sogar ihrer.
Das war das Schlimmste. Dass sie manchmal immer noch nachts aufwachte vor Sehnsucht nach seiner Berührung, wenn sie von seinen Händen auf ihrer Haut geträumt hatte. Davon, wie er zärtlich die Finger über ihre Brüste und zwischen ihre Beine hatte gleiten lassen. Jede Erinnerung an die Nacht am See war ein Teil von ihr. Brians harter Körper. Seine Küsse. Sein Verlangen und das erregende Wissen, dass sie es geweckt hatte.
Faith wandte sich ab und ging ungeschickt mit dem Telefon um. Ihr Verstand funktionierte nicht richtig. Wie war noch die Nummer des Sheriffs? Sie fiel ihr nicht ein, und das war auch Brians Schuld. Er hatte sie erschreckt, verärgert und dazu gebracht, sich an Dinge zu erinnern, die sie jahrelang zu vergessen versucht hatte. Wie hatte er es nur geschafft, dass sie sich an ihn geschmiegt und gewünscht hatte, er würde die Sachen mit ihr machen, die er in jener Nacht mit ihr gemacht hatte? Verdammt, war es sechs-drei-eins?
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