Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bittersueßes Hoffen

Bittersueßes Hoffen

Titel: Bittersueßes Hoffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
Frauen füreinander empfinden, hat nichts mit Liebe zu tun. In unserer Jugend habe ich das nicht verstanden. Ich habe dich so sehr begehrt, dass ich geglaubt habe, es müsse etwas Besonderes sein. Du hast mich die Wahrheit gelehrt, Faith.
    Liebe ist nur ein Wort. In Wirklichkeit geht es um Verlangen. Und ich fühle noch immer Verlangen nach dir."
    Er küsste sie fordernd und brutal, doch es kümmerte sie nicht. Wenn überhaupt, begrüßte sie die Grausamkeit, denn wenn er zärtlich gewesen wäre ...
    Vielleicht begriff er, dass sie nur gegen ihr Begehren ankämpfen konnte, solange er ihr wehtat, weil sein Kuss sanfter wurde. Plötzlich wurde sie zurückversetzt in einen Sommer vor langer Zeit, als ihr Brians Küsse alles bedeutet hatten. Sie sehnte sich so verzweifelt nach ihm, dass sie ihm seufzend die Arme um den Nacken legte.
    "Faith", flüsterte Brian, "öffne dich mir." Und sie tat es. Er spielte mit ihrer Zunge, schob ihr die Finger in die Jeans und suchte die Hitze, die ihn erwartete.
    "Ja", sagte sie, "ja..."
    "Mom?"
    Faith und Brian lösten sich voneinander. Sie drehte sich um und sah ihren Sohn im Pyjama an der Tür stehen, das Haar zerzaust, den alten Teddybär in der Hand.
    "Was machst du da?" fragte Peter.
    Faith hätte nicht einmal darauf antworten können, wenn sie sich die Frage selbst gestellt hätte.

8. KAPITEL
    "Deine Mutter hatte etwas im Auge", sagte Brian schließlich. Erbärmlich, dachte er. Aber ihm fiel nichts anderes ein. Und es funktionierte. Der Junge blickte ihn an, als würde er ihn jetzt erst bewusst wahrnehmen.
    "He, du bist zurückgekommen!" rief er glücklich.
    "Hast du schlecht geträumt, Schatz?" Faith streckte die Arme aus und versuchte, nicht daran zu denken, was vielleicht passiert wäre, wenn Peter sie beide nicht überrascht hätte.
    "Nein. Ich habe geglaubt, ich höre Stimmen." Er lachte. "Und das habe ich", sagte er und stürzte sich an ihr vorbei auf Brian, der ihn fing und herumschwenkte.
    „Wie geht's, Pete? Alles okay?"
    „Klar." Er zögerte. "Du hast versprochen, dass du dir den Film mit mir ansiehst."
    "Ich weiß." Brian ließ ihn herunter. "Tut mir Leid. Ich hätte anrufen und erklären sollen, dass ich auf Probleme gestoßen bin."
    Peter strahlte. "Das ist in Ordnung. Du konntest nichts dafür, richtig?"
    "Richtig."
    Falsch, wollte Faith protestieren und Peter sagen, er solle diesem Mann nicht vertrauen. Stattdessen lächelte sie und hielt ihrem Sohn die Hand hin. "Komm, ich bringe dich zurück ins Bett."
    Peter ignorierte sie. "Möchtest du Kekse? Mom lässt mich immer einige essen, wenn ich nicht schlafen kann."
    „Hört sich gut an."
    „Peter. Es ist furchtbar spät. Und Brian wollte gerade gehen. Er möchte keine..."
    "Ich liebe Kekse." Brian fuhr Peter durchs Haar. "Du hast wohl nicht zufällig Oreos?"
    „Die doppelten."
    Faith blickte dem Mann und dem Jungen nach. Schließlich folgte sie ihnen in die Küche. Peter nahm die Kekse aus dem Schrank. Brian hob ihn auf einen Hocker an der Frühstückstheke und setzte sich neben ihn. Ich könnte ebenso gut gehen, dachte Faith, während sie beobachtete, wie sich ihr Kind hingerissen die Lügen anhörte, die der Mann erzählte, den sie hasste.
    "Es tut mir Leid, dass ich mir das Video nicht mit dir angesehen habe, Pete. Ich bin in eine andere Angelegenheit verwickelt worden. Ich verspreche dir, es wird nicht wieder vorkommen."
    Peter nickte und sagte, er verstehe es. Aber das tut er nicht, dachte Faith verbittert. Wie sollte ein Achtjähriger verstehen, dass Brian log, wann immer es ihm passte? Nicht, dass es eine Rolle spielte. Brian könnte das Haus in die Luft jagen, und Peter würde eine Erklärung finden. Ihr kleiner Junge verehrte diesen Fremden als Helden. Nur dass er kein Fremder war. Er war der Mann, der ihn gezeugt hatte. "Peter!" sagte sie scharf. Beide sahen sie an, und sie wusste, dass sie vorsichtig sein musste, weil sie die ganze Sache sonst irgendwann verraten würde. "Schatz, ich möchte, dass du jetzt wieder ins Bett gehst."
    "Aber Mom ... " ,
    "Ist okay." Brian berührte mit der Fingerspitze Peters Nase. "Außerdem sehen wir uns von jetzt an öfter."
    "Nein", sagte Faith schnell.
    „Ja. Würde es dir gefallen, wenn wir mehr Zeit zusammen verbringen, Pete?"
    "Klar! Morgen?"
    „Tut mir Leid, morgen habe ich den ganzen Tag zu tun. Und am Abend treffe ich mich mit deiner Mutter."
    "Nein", sagte Faith wieder. Weder Brian noch Peter beachteten sie.
    "Nur du und Mom?"
    ,Ja. Erwachsenenkram, Champion.

Weitere Kostenlose Bücher