Bittersueßes Hoffen
vor Wut. Er vermutlich auch. Sie hatte ihn dabei ertappt, wie er sie finster anblickte.
Welchen Grund hatte er, wütend zu sein?
Hatte er wirklich erwartet, sie würde sich darüber freuen, dass er sie von zu Hause wegbrachte? Nicht, dass Liberty und Cameron House ihr jemals wie ihr Zuhause vorgekommen waren, aber darum ging es nicht. Brian übernahm ihr Leben. Erst die Heirat, jetzt der Umzug in einen anderen Bundesstaat. Und die Drohung, ihr zu beweisen, dass ihr Ehevertrag nichts wert war. Das würde er nur mit Gewalt schaffen, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass er so etwas tun würde. Mit einer Frau schlafen, die ihn nicht wollte. Sie mit Küssen und Liebkosungen bändigen, bis sie stöhnte vor Verlangen ...
Faith konnte den leisen Laut nicht unterdrücken.
"Hast du etwas gesagt?" fragte Brian höflich.
"Nein." Sie schlug die Zeitschrift auf und blätterte die Seiten um, bis sie auf dem La Guardia Airport landeten.
Der schwarze Mercedes glitt an den Bordstein heran, als sie den Terminal verließen. Ein, junger Mann in Jeans und weißem Hemd stieg aus, begrüßte Brian freundlich und nahm ihm die beiden Koffer ab.
"Das ist John", sagte Brian. "Er wird dich überallhin bringen. John, das ist meine Frau."
John blinzelte nicht einmal. "Mrs. Cameron. Freut mich, Sie kennen zu lernen."
Faith nickte. Sollte sie lügen und sagen, sie freue sich, ihn kennen zu lernen?
Sie konnte sich nur eine einzige "Freude" vorstellen, nämlich dass Brian ihr mitteilte, er sei zur Vernunft gekommen und lasse sie frei. Er umfasste ihren Arm. Sie riss sich los, stieg in den Mercedes und blickte während der Fahrt nach Manhattan starr aus dem Fenster.
Schließlich bog John auf die Fifth Avenue ab. Auch wenn sie noch nie in New York gewesen war, erkannte Faith die eleganten Wohnhäuser und den Central Park sofort. Na und? Glaubte Brian etwa, sie mit seinem Reichtum beeindrucken zu können?
John hielt am Bordstein. Ein livrierter Portier öffnete die Autotür. "Mr.
Cameron. Schön, Sie wieder hierzu haben, Sir. "
"Danke, Otto. Es ist schön, wieder zu Hause zu sein." Brian stieg aus und hielt ihr die Hand hin.
Faith sah demonstrativ seine Hand an, bevor sie ohne die angebotene Hilfe ausstieg. Seine Augen funkelten gefährlich, und sie schauderte besorgt.
"Das ist meine Frau“, stellte er sie vor und umfasste ihren Ellbogen so fest, dass sie überhaupt nicht erst zu versuchen brauchte, sich loszureißen. "Sie ist eine ziemlich unabhängige Frau, ich bin jedoch sicher, dass sie Ihnen erlauben wird, ihr ein Taxi zu besorgen, wenn sie eins benötigt."
"Hallo, Mrs. Cameron", sagte Otto freundlich. "Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen zu helfen."
Faith lächelte höflich. Den Concierge in der Eingangshalle lächelte sie ebenso höflich an. Brian führte sie in den Fahrstuhl, schob neben einer Nummer auf der Schalttafel einen Schlüssel ein, und die Kabine glitt zügig nach oben.
Der Fahrstuhl hielt, die Türen öffneten sich, und Faith sah eine endlose Marmorfläche vor sich. Ein Mann in einem schwarzen Anzug eilte freundlich lächelnd herbei.
"Willkommen zu Hause, Sir."
"Danke, Dobbs." Brian zog Faith neben sich. "Das ist meine Frau. Bitte lassen Sie so bald wie möglich einen Schlüssel für sie machen."
"Natürlich, Sir.“
Sie waren in einer Eingangshalle in einem oberen Stockwerk. Aber wo waren die Türen zu den anderen Wohnungen?
"Wir sind im Penthouse", sagte Brian leise.
Hatte sie die Frage ausgesprochen, oder konnte er Gedanken lesen?
"Du brauchst einen Schlüssel für den Fahrstuhl."
"Soll ich Ihre Koffer nach oben tragen, Sir?"
"Danke, Dobbs, das kann warten. Erst einmal hätten meine Frau und ich gern Kaffee." Brian umfasste ihren Ellbogen fester. "Ich werde dich in unser Zimmer führen, Faith."
"Du kannst mich in mein Zimmer führen", sagte sie. "Ich habe nicht die Absicht ... "
"Ab nach oben mit dir." Brian hob sie hoch.
Überrumpelt legte sie ihm unwillkürlich die Arme um den Nacken, aber auf der geschwungenen Treppe kam sie zur Besinnung. "Lass mich hinunter!"
Brian ging in ein Zimmer, stieß mit der Schulter die Tür zu und setzte Faith unsanft ab. Er war blass vor Wut. "Mach das nie wieder!"
"Wie bitte?"
"Du wirst nicht noch einmal vor anderen Leuten so mit mir sprechen. Du bist meine Frau, und ich verlange, dass du dich danach benimmst."
"Warum?" Faith stemmte die Hände in die Seiten. "Wird dein Gefolge weniger von dir halten, wenn ich es nicht tue?"
„Ich werde deine Mätzchen
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