Bittersweet Moon
erste Mal, dass mich die
Musik nicht traurig machte. Ich betrachtete eine Weile die kleinen
Erinnerungsstücke, die sich in der Schatulle befanden - einige getrocknete
Rosenknospen, Robins Notizzettel mit seinen Abschiedsworten, der Backstagepass,
das Foto mit dem Autogramm und das Bild von Robin, das ich heimlich geschossen
hatte, als er in meinem Bett schlief. Es fehlte nur noch eine blonde
Haarsträhne und die Sammlung wäre komplett, lächelte ich innerlich. Fast
andächtig machte ich meine kleine Schatztruhe wieder zu und legte sie an ihren
Platz. Mit Erleichterung stellte ich fest, dass ich mich mit meiner Situation
endlich abgefunden hatte und nicht länger unter der Trennung litt. Ich hatte
die Gewissheit, dass ich Robin wiedersehen würde und ich lebte während der
langen Wartezeit mein eigenes Leben intensiver und bewusster als zuvor.
Die
Nacht schlief ich durch, ich wachte erst auf, als kurz vor sieben das Telefon
auf dem Boden neben dem Bett klingelte. Noch schlaftrunken suchte ich nach dem
Hörer und meldete mich müde, doch erwartungsvoll. Es konnte nur Robin sein, so
früh am Morgen! "Ja, Diana?"
"Guten
Morgen Baby, habe ich dich wieder geweckt?" fragte Robin unschuldig.
"Natürlich
hast du mich geweckt, wie immer", antwortete ich zufrieden und streckte
mich lang unter der Bettdecke.
"Es
tut mir leid, ich kann dich nur sehr schwer anrufen, wenn bei dir Abend
ist", entschuldigte er sich.
"Ist
schon in Ordnung, es ist schön, von dir geweckt zu werden. Es gibt nur eine
noch schönere Art, durch dich wach zu werden...", erklärte ich ihm und
vergaß sofort meine Müdigkeit.
"Wenn
ich es könnte, würde ich dich gerne so wecken, wie du es dir wünschst. Du wirst
es schon sehen, es dauert nicht mehr lange...", sprach Robin
verheißungsvoll.
"Ich
bin ganz geduldig geworden und beklage mich nicht mehr über die lange Zeit, die
uns voneinander noch trennt", versuchte ich auch so optimistisch wie Robin
zu klingen.
"Braves
Mädchen, das höre ich gerne. Wie geht es mit den Proben? Du hast nur noch
wenige Tage bis zu der Vorstellung, stimmt's?" erinnerte mich Robin daran,
wie die Zeit doch schneller verging, als ich dachte.
"Ja,
am Samstag ist es soweit. Ich freue mich sehr, bin aber auch schon ziemlich
aufgeregt, wenn ich daran denke. Zum Glück bin ich bestens vorbereitet und
fühle mich völlig sicher."
"Das
freut mich sehr. Du wirst großartig sein, davon bin ich überzeugt." Robins
Stimme klang so glaubwürdig, dass ich mich gleich noch zuversichtlicher fühlte.
"Danke.
Und wie kommt ihr mit der CD voran? Bist du immer noch zufrieden mit dem
kreativen Vorgang?"
"Auf
jeden Fall! Die Jungs finden meine neuen Stücke sehr gut und die passen auch zu
den anderen Songs, die wir schon vorher aufgenommen hatten. Tony machte
natürlich einige Bemerkungen, als wir alleine im Studio waren, er weiß ja, wie
du mich positiv beeinflusst hast. Die anderen Jungs vermuten es bestimmt auch,
aber sie trauen sich nichts zu sagen, sie kennen unsere Regeln. Nur Tony als
alter Freund erlaubt sich so manchen Scherz mit mir. Aber ich kann ihm völlig
vertrauen, er wird uns niemals verraten", lächelte Robin entspannt und
erfreut über seine Arbeit.
"Es
freut mich so sehr, das zu hören! Ich kann's kaum erwarten bis das Album fertig
ist und ich endlich die Songs hören kann", sprach ich auch begeistert und
geschmeichelt wie immer, wenn Robin mir zugestand, dass ich ihn bei dem
Komponieren inspirierte.
"Baby,
ich habe eine Überraschung für dich", sagte Robin plötzlich mit
geheimnisvoller Stimme und ich hielt den Atem an.
"Hoffentlich
eine Gute", sprach ich verunsichert und richtete mich erwartungsvoll auf.
"Ich
glaube schon, dass es dir gefallen wird", erahnte ich in Robins Stimme
sein schelmisches Lächeln, als er eine bewusste Pause einlegte.
"Sag
es endlich, lass mich nicht zappeln", flehte ich ihn an, als ich die
Spannung nicht mehr ertragen konnte.
"Ist
in Ordnung, ich erzähle ja schon“, erbarmte er sich endlich und ich drückte den
Hörer noch dichter an mein Ohr, um ja nichts zu überhören.
„Ich
sprach letzte Woche mit meiner Filmagentin über die Fernsehproduktion in
England und mein Treffen mit dem Produzenten. Sie ist ziemlich begeistert über
das Projekt und ist überzeugt wie du, dass ich die Rolle des Lords spielen
muss, und so habe ich mich entschieden, sie anzunehmen und den Vertrag zu
unterschreiben. Vielleicht wird die Rolle doch interessanter, als ich anfangs
dachte, ich habe das Drehbuch
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