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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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du so
weiter machst, muss ich mir keine Sorgen mehr machen." Er drückte mich
kurz an sich und überglücklich bedankte ich mich bei ihm. Das Leben machte
wieder Spaß, auch ohne Robin in meiner Nähe! Durch diesen kleinen Erfolg den
ich gerade gewann, fühlte ich mich mit Robin noch enger verbunden und ich
wusste, er wäre stolz auf mich. Aber noch wichtiger war, dass ich selber stolz
auf mich war!
    Am
nächsten Tag hatte ich probenfrei und so spielte ich am Abend noch im Hotel.
Ich wollte nicht länger Schulden bei Sergej haben, der damals am Samstag für
mich einsprang. Während der Woche war in der Bar nicht viel los und zusammen
mit Tom konnte ich einen entspannten Abend verbringen. Seit ich so intensiv
probte, sahen wir uns kaum und ich vermisste seine Gemeinschaft. Und außerdem
brauchte ich ein wenig Ausgleich zu dem anstrengenden Opernprojekt und ich
sehnte mich wieder danach, noch was anderes zu singen als die Mimi. Seit Robin
weg war, hatte ich nicht mehr in der Bar gesungen. Ich freute mich umso mehr
auf diesen Abend und versprach mir selber, nicht deprimiert zu werden, wenn die
Erinnerungen an die Freitagnacht in mir aufsteigen sollten. Robin liebt mich
und wir werden uns wieder sehen, nur das ist wichtig. Ich bin eine glückliche
junge Frau und habe keinen Grund zu trauern. Dieser Abend voller Magie
bescherte mir die schönsten Momente in meinem Leben und ich will nur mit
Freude darauf blicken und auf das, was noch folgen wird. So redete ich mir
Mut und Optimismus zu und trat selbstbewusst und gut gelaunt in das Hotel ein.
Entspannt spielte ich mehrere Klavierstücke und sang nur einige leichtere
Songs, um meine strapazierte Stimme zu schonen. Als letztes Lied wählte ich
Robins Ballade, die ich am Freitag für ihn gesungen hatte. Ich sang sie mit der
vollen Innbrunst meiner Verliebtheit und spürte, wie ich dabei vor Glück
strahlte. Es war keine Spur Traurigkeit dabei, ich lebte tief verankert in der
Hoffnung auf unser Wiedersehen und mit diesem Song bewies ich mir symbolisch meine
Bereitschaft zu warten und nur das zu akzeptieren, was ich von Robin in dieser
scheinbar so aussichtslosen Beziehung kriegen konnte. Als ich die Ballade am
vergangenen Freitag sang, wusste ich noch nicht, was auf mich zukommen würde.
Ich hatte nur meine unerfüllten Träume und eine leise Vorahnung, die mich durch
ihre aufregende Unglaublichkeit ängstigte und einschüchterte. Aber an diesem
Abend war für mich das Leben klar und vielversprechend, ich fühlte mich sicher
und beschützt und ich freute mich auf die Zukunft, die so vielversprechend und
verlockend mit mir liebäugelte. Tom empfing mich mit gespannt überraschtem
Blick, als ich vom Flügel aufstand und mich zu ihm gesellte: "Mensch, du
bist aber heute gut drauf! Ich hatte schon Angst, dass dich die Erinnerungen an
Robin wieder in die Krise stürzen würden", sprach er sichtbar erleichtert.
    "Ich
weiß, ich hatte auch ein wenig Bammel davor, aber ich sehe das Ganze
mittlerweile positiv, so wie du es mir empfohlen hast. Ja, ich bin immer noch
verliebt in Robin, aber ich habe die tollsten Erinnerungen an ihn und die lass
ich mir durch mein sentimentales Gemüt nicht verderben."
    Mein
lieber Tom, wenn du nur wüsstest, was für Erinnerungen ich an Robin habe! Und
nicht nur Erinnerungen, er ruft mich fast jeden morgen an und wir warten
sehnlichst auf unser Wiedersehen. Kein Wunder, dass ich so gut drauf bin !, erzählte ich Tom in Gedanken
von meinem süßen Geheimnis, das ich so gerne mit ihm geteilt hätte. Er goss uns
Sekt ein und gutgelaunt prosteten wir uns zu. "Auf die Zukunft!",
sagte ich bedeutungsvoll.
    "Auf
die Zukunft!", wiederholte Tom, ohne zu wissen, was konkret ich dabei
meinte und wir stießen an. Ich strahlte aber weiter und träumte mit offenen
Augen. Vor mir sah ich jeden Augenblick, den ich in jener Nacht mit Robin
verbracht hatte und triumphierte innerlich dabei.
    Längst
war ich kein Aschenputtel mehr. Robin nahm mich zwar nicht in seinen Palast
mit, aber er öffnete mir dafür die Tür in mein eigenes Reich, wo ich mich auch
ohne ihn an meiner Seite wie eine Königin fühlte. Schon kurz nach Mitternacht
kam ich nach Hause und fiel erschöpft, aber zufrieden ins Bett. Die
Schmuckschatulle aus Samt, die ich in Y. Gekauft hatte, lag auf meinem
Nachttisch neben dem Bett. Wie immer nahm ich sie in die Hände, wie ein festes
Ritual vor dem Einschlafen und öffnete sie. Sie ertönte sanft mit ihrer
wehmütigen Melodie, aber in dieser Nacht war es das

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