Bittersweet Moon
erotisierend auf
mich wirkte. Diese Erfahrung war noch neu für mich und umso mehr freute ich
mich, sie gerade mit Robin teilen zu können.
"Es
ist der Erfolg und die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung, Baby! Das macht
einen sexy! Genauso wie die Befriedigung, die man im Austausch mit dem Publikum
erlebt", erklärte Robin mit einfachsten Worten dieses Phänomen und warf
mir einen Blick zu, der sich wie ein Willkommen im Club anfühlte.
"Komm mit!", streckte er die Hand nach mir und ich folgte ihm in die
Küche, wo er aus dem Kühlschrank eine sündhaft teure Champagnerflasche holte:
"Hier habe ich was zum Anstoßen. Zum Glück ist die Flasche kalt genug
geworden, ich habe sie gleich rein getan, als du weg warst." Er öffnete im
Handumdrehen die Flasche und ich reichte ihm schnell zwei Gläser aus dem
Küchenregal, um den überschäumenden Champagner aufzufangen. "Auf deinen
Erfolg, Diana!" stieß Robin mit mir an. "Und auf unser
Wiedersehen", antwortete ich und trank das halbvolle Glas leer. Der edle
Wein schmeckte süß und lieblich, genau so wie ich es liebte. "Vielen Dank,
dass du noch daran dachtest, du verwöhnst mich sehr damit. Bald werde ich
keinen billigen Sekt mehr trinken können", küsste ich Robin, erfreut über
seine aufmerksame Geste und er füllte mir lächelnd noch mal das Glas. "Es
steht dir sehr gut, wie du strahlst und dich deines Erfolgs freust",
betrachtete mich Robin dabei. "Du kannst jetzt noch besser nachvollziehen,
wie ich mich auf der Bühne fühle. Dieses Gefühl ist ein wichtiger Grund, warum
ich meinen Beruf so liebe. Das, was man auf der Bühne erlebt, macht einen
süchtig. Es ist eine extreme Situation, wie beim Leistungssport, man erlebt den
Adrenalinkick der einen umhaut, so geil ist er, und man will es immer wieder
tun", beschrieb Robin seine Erfahrung, die ziemlich identisch mit meiner
eigenen war, obwohl die Art unserer Musik und die Interaktion mit dem Publikum
nicht ganz miteinander vergleichbar waren. Aber ich konnte es mir tatsächlich
gut vorstellen, was für einen Rausch er erlebte, wenn Tausende von Fans ihn
umjubelten und ihm ihre Zuneigung so offen und direkt zeigten, wie das bei
Rockkonzerten üblich ist.
"Und?
Musstest du auf der Bühne an Sex denken, oder hatte ich recht?", fragte
Robin mit spitzbübischem Glanz in seinen Augen.
"Du
hattest recht! Ich war konzentriert und ausgeglichen. Nur bei dem Kuss dachte
ich an dich, an den ersten Kuss, den du mir im Park gegeben hast. Ich musste
nicht mal meine Augen schließen. Als ich meinen Tenor küsste, sah ich nur
dich." Die letzten Worte flüsterte ich fast und die plötzliche Rührung
nahm mir die Stimme weg. Robin stellte sein Glas ab und umarmte mich.
"Gott! Damals kämpfte ich noch so sehr mit mir und meinem Gewissen! Ich
bin so froh, dass ich nicht stark genug war um dir zu entsagen", sprach
Robin leise und hielt mich lange fest.
Diese
Umarmung fühlte sich wie eine Heimkehr nach einer langen, anstrengenden Reise
an. Erst in diesem stillen, sehnsuchtsvollen Augenblick wurden wir uns beide
wirklich bewusst, dass wir uns endlich wieder begegneten und was wir
füreinander empfanden.Unsere wilde Vereinigung vor einigen Stunden berührte unsere
hungrigen Körper, jetzt aber fühlten wir wieder die tiefe Verbindung zwischen
uns, die in den letzten zwei Wochen nur noch stärker geworden war. Lange
genossen wir diesen beglückenden Augenblick, wortlos versunken in die heilende
Umarmung, die mich für die hinter uns liegende Trennung entschädigte und
belohnte. Robin unterbrach als erster unser Schweigen: "Gehen wir nicht
lieber in dein Schlafzimmer? Die Küche wird mir langsam ungemütlich."
"Wollen
wir nicht erst was essen? Ich habe einen Mordshunger, den ganzen Tag habe ich
nicht richtig essen können", schlug ich ungern vor, aber mein Magen
meldete sich schon die ganze Zeit mit eindeutigen Signalen.
"Gut,
dann essen wir etwas. Aber nicht zuviel, sonst können wir den Nachtisch nicht
richtig genießen", warnte mich Robin mit einem breiten Lächeln, das in mir
gleich Lust aufs Überspringen des Hauptmenüs erweckte. Das Gefühl, von Robin
begehrt zu sein, war einfach irre. Es gab immer noch genug Momente, an denen
ich nicht glauben konnte, dass gerade ich die Auserwählte war.
Ich
wollte nicht unnötig Zeit verlieren und so wärmte ich nur schnell mein
Mittagessen auf, das ich vorher vor Aufregung nicht hatte aufessen können. Es
war mir bekannt, dass Robin unter anderem gerne italienisch aß und deswegen
kochte
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