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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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sich
während der Show einem sexy weiblichen Fan widmete. Manchmal küsste er die
Mädchen sogar, oder erlaubte ihnen, dass sie sich ihm um den Hals warfen und
eine Weile mit ihm tanzten, ehe die Ordnungshüter sie von ihm wegzerrten. Aber
es fühlte sich trotzdem wunderbar an, auch während des Konzerts seine Zuneigung
zu empfangen. Noch vor zwei Tagen wäre auch ich nur eine von vielen Fans
gewesen. Ich würde wahrscheinlich alles geben, um ihn nur einmal flüchtig
berühren zu dürfen, während er die Hände dem Publikum reichte. Ich würde vor
Glück kreischen, wenn er mir einmal tief in die Augen schauen würde, ich würde
bei ruhigen Balladen hilflos schluchzen, wie das blonde Mädchen neben mir, das
gerade mit zitternden Händen ein Foto von ihrem Idol zu machen versuchte. Ich
würde mich in nichts von allen anderen Frauen und Mädchen unterscheiden - ich
wäre überglücklich, aber ich würde wegen der Aussichtslosigkeit meiner Gefühle
für ihn auch leiden.
    Doch
heute war ich die Auserwählte, ich genoss die einmalige Gunst des Himmels, der
mir offen und weit seine Pforten öffnete! Ich setzte meinen Traum fort, da wo
er gewöhnlicherweise aufhörte.
    Wenn
andere Frauen nach Hause gehen und nur die Erinnerung an das Konzert mitnehmen
werden, wird mein Traum erst in die Erfüllung gehen ! Dieser berauschende Gedanke zog mir
fast den festen Boden unter den Füssen weg und ich versuchte mich wieder auf
die Musik zu konzentrieren. Noch begeisterter tanzte und sang ich und genoss
den Abend als eine prickelnde Ouvertüre, als ein feuriges Vorspiel zu unserem pas
de deux , das auf uns wartete, wenn die Bühnenlichter erloschen und die
Nacht nur uns gehören würde. Glücklich überließ ich mich dem Höhenflug meiner
Gefühle und spürte, wie Vorfreude mich überflutete und berauschte. Vor mir lag
noch eine weitere Nacht mit Robin und ich ahnte es, sie würde noch
unvergesslicher und schöner sein als die erste! Der Abend verging wie im Flug,
alle Anwesenden hatten die Zeit vergessen und als Robin den allerletzten Song
ansagte, wurden wir von der Realität brutal zurückgeholt. Es kam der
Augenblick, Abschied zu nehmen und in unsere Leben zurückzukehren. Aber nicht
für mich! Für mich fing der Abend gerade an!
    Wieder
kletterte ich in die Loge und verließ den Saal durch die schmale Tür. An den
Männern von dem Sicherheitsdienst vorbei eilte ich zur Garderobe und holte
meinen Mantel ohne warten zu müssen. Wie geplant war ich die Erste. In aller
Ruhe zog ich mich an und hängte mir den Backstagepass um den Hals. Jetzt,
nach dem Konzert werde ich ihn noch mehr brauchen als vorher! Ich drückte
ihn dankbar fest an meine Brust. Erwartungsvoll begab ich mich in den
Hinterbühnenbereich. In dem Gang hörte ich noch das Jubeln der Fans, aber die
Musik verstummte endgültig. Das Konzert war vorbei. All die Fans, die die
Backstagekarten ergatterten, stürmten das Künstlercafe, doch nur mein Pass
erlaubte mir den Zutritt zu Robins Garderobe!
    Aufgeregt
atmend öffnete ich die Tür zu dem Flur, wo sich die Garderoben befanden und ein
großer Mann mit schwarzem Kopftuch, der als Wachposten davor stand, versperrte
mir den Weg.
    "Komm
doch rein", sagte er freundlich, als er meinen wertwollen Pass erblickte
und er machte eine einladende Geste. Im Flur lungerten junge Menschen aus der
Crew und sprachen laut miteinander, aber jetzt herrschte eine entspannte,
zufriedene Atmosphäre, wie immer nach einem erfolgreichen Konzert. Die anderen
Fans mit den Backstagetickets versammelten sich scheinbar alle in der
Künstlercafeteria und mussten dort auf die Band warten, denn ich war die
einzige, die sich neben den Crew-Mitgliedern in dem Raum befand. Tony streckte
gerade seinen Kopf aus der Garderobe und mit einem Handtuch um den Hals
trocknete er sich das Gesicht ab. Er winkte mir zu, als er mich erblickte und
ich begab mich zu ihm. Sein langes, schwarzes Haar klebte an seinen verschwitzten
Schläfen und seine dunkelbraunen Augen strahlten regelrecht vor Zufriedenheit.
    Mit
einem Küsschen auf die Wange gratulierte ich ihm: "Ihr seid sensationell
gewesen, Tony, ich bin überwältigt!" Tony lächelte erschöpft, aber
erfreut:
    "Wir
haben unser bestes gegeben, es war eine der geilsten Shows in den letzten drei
Wochen."
    Jason
erschien plötzlich mit einer Flasche Bier in der Hand, genauso klatschnass vom
Schweiß, und gesellte sich zu uns. Auch ihm gratulierte ich begeistert und mit
der ehrlichen Bewunderung eines Fans: "Jason, du bist

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