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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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Schultern
umarmte.
    Er
machte mich mit Andy und Bruce bekannt, die mich sehr warmherzig begrüßten und
ich äußerte ihnen meine Glückwünsche für das unvergessliche Konzert. Jason
erklärte den Beiden, ich sei eine Opernsängerin und trotzdem ein Fan der Band
und ich bekam von allen Seiten reichlich Komplimente für mein Aussehen. Fast
musste ich lachen, weil das veraltete Klischeebild einer reifen, fülligen und
nicht besonders attraktiven Opernsängerin sogar unter den Rockmusikern immer
noch tief verwurzelt war. Ehe die Bemerkungen der gut gelaunten Jungs aber zu
anzüglich werden konnten, verabschiedete ich mich lieber. Jason schaute mich
überrascht, fast schon unmutig an, als ich mich vorsichtig aus seiner etwas zu
vertrauten Umarmung befreite: "Was, du willst schon gehen? Ich dachte
Robin und Tony haben dich zur Party eingeladen?"
    "Ja,
das haben wir, aber Diana hat schon andere Pläne für heute Abend", rettete
mich Tony schnell.
    "Schade,
schade“, machte Jason ein enttäuschtes Gesicht. „Na dann, alles Gute für
dich", streckte er mir seine Hand entgegen und wenn ich ihm nicht schnell
die Wange angeboten hätte, hätte er mich frech auf den Mund geküsst.
    "Bye,
Jason, alles Gute auch für dich", verabschiedete ich mich von ihm und
winkte den anderen beiden Jungs zu, die sich auch enttäuscht über meinen
raschen Abgang äußerten. Tony ging auf meinen Wunsch noch einige Schritte mit
mir in die andere Richtung des langen Flurs, wo sich der Notausgang befand. Mir
war es lieber, das Theater nicht durch den Haupteingang zu verlassen und mich
durch die Menschenmenge durchwühlen müssen, die bestimmt auf Robin und die Band
wartete.
    "Ich
denke, Jason ist scharf auf dich", schmunzelte Tony als wir stehen
blieben.
    "Was?
Meinst du das ernst?", wunderte ich mich etwas über seine Feststellung.
Obwohl - er starrte mir die ganze Zeit unverfroren auf das Dekolleté, während
er mich umarmte. Aber, Hand aufs Herz, bei diesem Kleid durfte ich ihm das echt
nicht übel nehmen.
    "Ja,
meine ich. Er war sichtbar enttäuscht, als er hörte, dass du nicht bei der
Party bleibst", lächelte Tony. "Er hatte keine Ahnung, dass du schon
für Robin reserviert bist", erklärte er noch. Ist das die übliche Art,
wie sie über Groupies reden?, zuckte ich kurz zusammen bei seiner
eindeutigen Aussage, doch gleich war es mir egal. Ja, ich wollte ganz Robin
gehören, auch wenn nur für eine Nacht! Tony durfte mich ruhig für ein Groupie
halten, es machte mir nichts aus.
    "Tony,
hab vielen Dank für alles. Es hat mich sehr gefreut, dich kennen zu lernen und
ich werde dich nicht vergessen", umarmte ich ihn spontan wie einen alten
Freund, dass er sich zu mir bücken musste, so lang wie er war.
    "Pass
auf dich auf, Kleines. Lass dir nicht das Herz brechen, ja? Ich wünsche dir
viel Erfolg bei deiner Karriere. Und wenn du mal in unserer Nähe auftreten
wirst, sag es mir Bescheid, O.k.?"
    "Mach
ich gerne", versicherte ich ihm lächelnd.
    "Genieße
einfach die Nacht und denke nicht an morgen", legte er mir noch seinen
guten Rat ans Herz und verließ mich mit riesigen Schritten. Das werde ich
tun, so gut ich nur kann, versprach ich stumm und winkte ihm noch zu. Den
restlichen Weg zu der Tür ging ich alleine. Zwei sympathisch wirkende Typen mit
zerzaustem Haar standen davor und unterhielten sich gutgelaunt. Wenn ich die
beiden auf der Straße getroffen hätte, würde ich sie für Mitglieder einer noch
unbekannten Rockband und nicht für Roadies halten. Sie schenkten mir nur kurz
ihre Aufmerksamkeit, wahrscheinlich überrascht, dass ich das Theater schon
verlassen wollte, noch bevor der Empfang für die Fans überhaupt angefangen
hatte. Einer machte mir die schwere, eiserne Tür auf und gemeinsam wünschten
sie mir noch einen schönen Abend. Ich betrat die Seitenstraße, wo der Schnee
zum Glück weggeschaufelt worden war. Die erfrischende, nächtliche Luft, die
mich empfing, brachte mich wieder zurück in die reale Welt und ich hielt mir
den Mantel mit beiden Händen zusammen, als die Kälte gleich bis zu meinen
Knochen durchdrang. In meinen furchtbar unbequemen Stöckelschuhen lief ich
trotzdem nur mühsam und ich hoffte, schnell ein Taxi zu kriegen. Ich beeilte
mich zum Haupteingang, der sich um die Ecke befand und zu meiner Erleichterung
sah ich da einige Taxis, die vor dem Theater standen. Der Fahrer des letzten
Autos in der Reihe öffnete mir hilfsbereit die Tür, als ich völlig durchfroren
an seine Fensterscheibe anklopfte. Dankbar

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