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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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ich fürchte, daß ich mich geirrt habe, Sör.«
    Clive schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, daß es die Ransomes waren, Sergeant. Sie müssen dir allerdings auf genügend schlimme Vorfälle Antwort geben, sollten wir sie je vor die Schranken des Gerichts bringen können ... aber ich glaube nicht, daß sie Schuld an den schlimmen Dingen haben, die hier auf Novum Araltum vor sich gehen. Ich glaube, die Chaffri sind daran schuld.«
    »Aber ich hätte schwören können, Major, daß ich wieder daheim auf dem Hof war, in den Armen meiner lieben Mutter. Sie hatte ein schreckliches Leben, Major, ein schreckliches Leben.«
    »Ich verstehe schon, Horace.«
    »Und sie war hier, sie war so rein und liebevoll wie zu der Zeit, als ich ein Junge war.«
    »Siehst du denn nicht, was geschehen ist, Horace? Die Chaffri sind offenbar eine Rasse riesiger intelligenter Insekten. Eine Kreuzung zwischen Skarabäus und Gottesanbeterin.« Clive schauderte es. »Und sie besitzen die Fähigkeit, ins Gehirn eines Opfers zu greifen und alles das herauszuholen, wovon das Opfer am meisten beherrscht wird.«
    »Dann war's überhaupt nicht meine Ma'am, Major?«
    »Es war ein ungeheuerliches Insekt, das dich so kaltblütig und überlegt abgeschlachtet hätte wie eine Gottesanbeterin eine Blattlaus tötet! Und es hätte sich an deinen Lebenssäften gelabt.«
    »Pfui!«
    »In der Tat, Sergeant Smythe. Pfui. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können.«
    »Und Sie haben gleichfalls Ihre Ma'am gesehen, Major Folliot?«
    »Nein, Smythe. Ich sah ... jemand anderen. Eine Frau, die an mich glaubte und mir ihre besten, zärtlichsten und ehrbarsten Dienste bot. Und ich gab ihr - nun, lassen wir das. Es war nicht sie. Es war nur ein weiterer dieser mordlustigen Chaffri.«
    »Sie töteten ihn gleichfalls, oder, Sör?«
    »Ich bin ihm auf jeden Fall entkommen.«
    Smythe wandte sich ab und musterte den Horizont. Auf dieser winzigen Welt war er nicht weit entfernt, und der Wechsel von Tag und Nacht vollzog sich in kurzen Abständen.
    Clive folgte Smythes Beispiel. Allmählich glühte ihnen die erste Morgenröte entgegen. Er sah das Landungsfeld der Chaffri, die Kriegsschiffe und die komplizierten Apparate, womit man sie betankte und wartete. Wohin sollte sich Clive als nächstes wenden?
    Horace Smythe unterbrach die Gedanken des Adeligen. »Sör - Major Folliot, Sör! Was ist mit Sidi Bombay?«
    »Du liebe Güte! Die Chaffri müssen ihn noch in ihrer Gewalt haben! Rasch, Smythe, siehst du ein weiteres Gebäude - ein weiteres außer jenem, wo ich dich fand?«
    »Ich bin mir nicht sicher, Sör. Ich glaube, hinter dieser Baumgruppe da stand ein weiteres Gebäude. Ich befand mich im Haus meiner Kindheit, in unserer kleinen Hütte auf dem Hof. Nicht weit entfernt müßte sich ein Stall für die Tiere befinden, Sör.«
    »Bring mich dahin! Auf der Stelle!«
    Sie liefen rasch dorthin. Als sie stehenblieben, zeigte Smythe nach vorn. »Dort ist's, Sör! Ich schwöre, daß es genau der gleiche Stall ist, den wir damals in den Zwanzigern in Sussex hatten.«
    »Und für mich ähnelt es einem Landgasthof, wie er in den Sechzigern in Devonshire gestanden haben könnte. Aber es ist keines von beidem, Horace! Es ist eines der schrecklichen Nester der Chaffri, und der arme Sidi Bombay fällt just in diesem Augenblick einem Gott weiß was für schrecklichen Schicksal zum Opfer!«
    »Sehen Sie die beiden Türen, Sör?«
    Eine Überlegung durchführ Clive wie ein elektrischer Schlag. Wenn er und Sergeant Smythe das Gebäude auf verschiedene Weise sahen, konnten sie dann ihre Rettungsanstrengungen um Sidi Bombay koordinieren? Oder würden sie hilflos herumtappen, jeder im eigenen Trugbild gefangen und nicht imstande, in die wirkliche Umgebung einzudringen?
    »Ich sehe zwei Türen, Horace! Ein Haupteingang ins
    Gasthaus, und einen anderen, wahrscheinlich der Zugang zur Küche.«
    »Ich nehme den zu unserer Rechten, Sör. Sie nehmen den anderen. Wir werden den Weg zum armen Sidi finden - irgendwie.«
    »Du bist unverwüstlich, Sergeant Smythe!« Er schlug dem anderen Mann auf die Schulter und lief mit dem Schwert in der Hand auf den entfernter liegenden der beiden Eingänge zum Gebäude zu.
    Ehe Clive in das Gasthaus eindrang, traf ihn die Perfektion des Abbilds - oder der Täuschung -, das die Chaffri errichtet hatten, wie ein Schlag. Die Wände bestanden aus Baumstämmen, die Fensterscheiben waren rautenförmig. Er roch sogar den Duft des ländlichen Englands.
    Er schob die

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