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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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zu Clive.
    Clive konnte ein Lächeln kaum unterdrücken. »Das glaube ich auch, Sergeant. Hast du einen Blick auf deinen Angreifer erhäschen können?«
    Smythe blinzelte vor Anstrengung. »Tut mir leid, Sör. Ich kann mich nur daran erinnern, daß ich einen Fuß in diesen Raum setzte und - peng! -, wenn der Major versteht, was ich meine, Sör. All die üblichen Erscheinungen, von denen die Bewußtseinskrämer sprechen, Sör. Schwirrende Dunkelheit, funkelnde Sterne und so weiter, Sör. Als nächstes erinnere ich mich daran, daß Sie da waren. Ihre Majorschaft und Sidi Bombay.«
    Der Inder beugte sich über Clive und lächelte Sergeant Smythe zuversichtlich an.
    »Sidi Bombay!« rief Smythe aus. »Dir geht's gut, mein alter Freund!«
    »Aber natürlich, Horace.«
    »Sie hielten dich nicht zum Narren, Sidi Bombay? Die Chaffri warfen dir keinen Zauber übers Bewußtsein?«
    »Sie versuchten es«, sagte Sidi Bombay. »Ich ließ mich von ihren kindischen Possen nicht zum Narren halten, Horace.«
    Smythe grunzte. »Ich un' Major Folliot wurden 'n bißchen zum Narren gehalten. Ich würd' das nich' kindische Possen nennen, Sidi Bombay!«
    »Eines Tages werdet ihr Europäer die übrige Welt einholen, Horace. Ich bete nur darum, daß ihr sie nicht vorher zerstört!«
    Clive nahm seine Rolle als Anführer wieder ein. »Wir wollen eine derartige Debatte auf eine nächtliche Unterhaltung am Lagerfeuer vertagen, Männer. Jetzt müssen wir hier weg und mit unserem Geschäft fortfahren.«
    Die übrigen stimmten zu.
    »Dann los!«
    Sie verließen das Gasthaus, und Sidi Bombay trug den hölzernen Käfig mit dem offensichtlich geschlagenen Chaffri.
    Clive spähte zwischen den Stäben des Chaffri-Käfigs hindurch. »Sind sie wirklich nur so groß, Sidi Bombay? Kaum größer als eine Hauskatze!«
    »Das sind sie, Major Folliot.«
    »Aber ihre Raumschiffe - ihrer Größe nach zu urteilen waren gewöhnliche Männer darin. Leute wie wir. Und selbst als ich mich aus dem Bann löste, womit die Chaffri versucht hatten, mich zu zerstören ...«
    »Ich gratuliere Ihnen dafür, daß Sie sich aus diesem Bann lösen konnten, Clive Folliot«, grinste Sidi. »Würden Sie mir verraten, wie Sie das anstellten?«
    Clive errötete. »Vielleicht später, Sidi Bombay. Uns bleibt jetzt keine Zeit für Einzelheiten. Bitte beantworte meine Frage.«
    Sidi Bombay hielt den Chaffri hoch. Er rüttelte erfolglos an den Stangen. »Sie sind unterschiedlich, Clive Folliot. Sie sind unterschiedlich.« Er senkte den Käfig.
    Ein leuchtend grüner Blitz traf sie von hinten. Wortlos warfen sich die drei Männer zu Boden. Clive spähte hinaus. Der volle Morgen - was auf dem Planetoiden Novum Araltum als voller Morgen bezeichnet wurde - war angebrochen. In dem dämmrigen Licht nahm Clive die Gestalt wahr, die er als Muntor Eshverud kannte und die in etwa fünfzig Metern Entfernung geduckt kauerte. Aber Clive hatte Eshverud tot am Boden liegen sehen, mit fast vom Rumpf abgetrenntem Kopf! Wenn Eshveruds lebendige Gestalt andererseits jedoch eine Illusion gewesen war, ein Bann, der Clive übers Bewußtsein geworfen worden war, um die wirkliche, ungeheuerliche Erscheinung der Chaffri zu verbergen ... wenn das gleich von Beginn an der Fall gewesen war, so mochte der Anblick des toten Eshverud gleichfalls eine Täuschung gewesen sein. Aber wenn ... aber wenn ...
    Clive drückte die Lider fest zusammen und bemühte sich, den Kopf wieder klarzubekommen.
    Er öffnete erneut die Augen.
    Der Muntor hatte ein Gewehr an die Schulter gehoben. Im Morgenlicht von Novum Araltum identifizierte es Clive als eine Snider, einen modifizierten Hinterlader der Königlichen Armee, der auf dem alten Enfield-Vorderlader basierte. Aber statt normaler Kugeln feuerte die Snider des Muntor s offenbar die verheerenden Or-dolitstrahlen ab!
    Muntor Eshverud feuerte einen weiteren knisternden Strahl ab, der peitschend hinter den drei Erdenmännern einschlug. Dann war der Chaffri aufgesprungen und floh.
    Ein einzelnes Chaffri-Raumschiff stand auf dem Feld bereit, Eshverud sprang hinein und schlug die Metalltür hinter sich zu.
    Clive jagte ihm nach, und Sidi Bombay und Horace Hamilton Smythe folgten ihm dicht auf den Fersen. Aber ehe sie das Schiff erreicht hatten, hatte es vom Feld abgehoben und war in Novum Araltums asteroidengesprenkelten Himmel entflohen.
    »Major, Sör! Ich sehe dort unseren Wagen! Lassen Sie uns von hier abhauen!«
    Einen Augenblick lang stand Clive Folliot da und prüfte die Lage.

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