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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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einen teleskopförmigen metallenen Auswuchs in Richtung auf das Ungeheuer und einen anderen in Richtung auf Clive. »Ja, Frankenstein -was meinst du? Was ist aus deinem Erbauer geworden? Und was weißt du vom Dungeon und den dort lebenden Möchtegern-Herren?«
    Das Ungeheuer gab keine Antwort. Vielleicht wollte es antworten, aber ein sirrender, zischender Laut unterbrach die Unterhaltung und lenkte die Aufmerksamkeit der drei nach oben.
    Da erblickte Clive erneut etwas, das er erstmals auf der Erde gesehen hatte, am Himmel über der Küste von Ostafrika. Da war er auf dem Weg von den Inseln von Sansibar zum Festland des rätselhaften Kontinents gewesen, auf der Suche nach seinem verschollenen älteren Zwillingsbruder. Damals hatte er noch nichts vom Dungeon gewußt, von der schwarzen Welt, die als Q'oorna bekannt war, von den Ebenen und Schichten der Realität, die verborgen hinter dem Schleier des Sudd lagen.
    Viele Male hatte er dieses Zeichen gesehen: am Himmel über der Erde und über Q'oorna, auf dem mitternachtsblauen Griff von Horace Hamilton Smythes silbernem Revolver, auf den Gebäuden kuppeiförmiger alter Städte auf Welten, deren Existenz er sich niemals erträumt hätte. Und jedesmal, wenn er jenes Zeichen gesehen hatte, war es das Vorzeichen schrecklicher Geschehnisse gewesen.
    Jetzt sah er's über der schwarzen arktischen See der Erde.
    Die kreisende hypnotisierende Sternenspirale.
    Und er vernahm, als käme es von der Sternenspirale, jenes eigenartige zischende Geräusch, das an das Silvesterfeuerwerk eines Kindes erinnerte. Oder, noch schrecklicher, an eine Zündkappe, die zischend und spuckend verbrannte, oder auch an eine Zündschnur, die vielleicht zu einer explosionsbereiten Tonne mit Schwarzpulver führte, die alles innerhalb ihrer Reichweite ins Jenseits blasen würde.
    Clive stand wie erstarrt und war sich nur schwach bewußt, daß seine nichtmenschlichen Begleiter das gleiche taten, nämlich hinaufstarrten und den Versuch unternahmen, die Quelle des zischenden Geräuschs zu orten.
    Die Sternenspirale umringte einen Flecken von Schwärze, der viel tiefer war als die Schwärze des gewöhnlichen Polarhimmels um die Spirale herum. Und aus der Mitte dieser Schwärze kam jetzt ein winziges und ganz schwaches Leuchten wie ein Stück brennender Kohle, ein Stück Kohle, das immer heller und größer wurde, bis es selbst ein fast kreisförmiges Licht war.
    Der Lichtfleck wuchs und wurde heller, bis Clive aufging, daß die Veränderung von Größe und Leuchtkraft eine Täuschung war. Der Fleck wuchs nicht -er schien nur zu wachsen!
    Er näherte sich!
    Er senkte sich auf ihr Boot herab!
    Er raste in einer Spirale nach unten, wie ein langer Zug, der sich von der Spitze eines kegelförmigen Bergs hinab ins Tal wand. Der Zug fuhr zischend und flak-kernd nach unten und kam immer näher.
    »Das hab ich schon mal gesehen! Ich hab's im Dungeon gesehen! Chang Guafe, ich kann mich nicht besinnen -warst du schon bei unserem Trupp, als wir diesem Zug begegneten?«
    »So etwas habe ich niemals gesehen«, kratzte der Cyborg.
    »Dieser Zug ähnelt keinem anderen, Chang Guafe -ein Zug, der zwischen den Welten reist, der Passagiere aus allen Orten von Zeit und Raum mitnimmt, der zwischen gewöhnlichen Welten und dem Dungeon reist!«
    »Ich habe Züge gesehen«, dröhnte das Ungeheuer.
    »Aber keine solchen!« wiederholte Clive in heller Aufregung. Wenn sie diesen Zug besteigen könnten, wüßten sie kaum, wohin er sie trüge -zu anderen Ebenen des Dungeon, ins alte Rom oder nach Griechenland oder Ägypten, zum fernen Katha, wohin Horace Hamilton Smythe einstmals gereist war -vielleicht zur Welt der Finnboggi oder sogar zu jenem Planeten, wo Chang Guafe das Licht der Welt erblickt hatte.
    »Hier!« rief Clive. Er packte ein Eisruder und winkte damit, und er wünschte sich eine Flagge oder ein leuchtendes Stück Stoff, oder noch besser eine Flamme, womit er die Aufmerksamkeit des Zugs und seiner Mannschaft erregen könnte.
    Aber das war nicht nötig. Der Zug fuhr weiterhin spiralförmig abwärts, abwärts und kreiste dabei ständig über den Köpfen der merkwürdig zusammengewürfelten Gefährten.
    Als sich die Unterseite der Wagen nur noch wenige Meter über der Oberfläche des schwarzen Ozeans befanden, kochte und dampfte das Wasser des arktischen Meers und sandte als Gruß an die Sterne Dampfwolken in die nächtliche Luft.
    Schließlich landete der Zug auf der Wasseroberfläche. Die Hitze beim Durchgang durch die

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