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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Plantagenet Court; mit seinem kommandierenden Offizier, Brigadier Leicester von den Horse Guards Ihrer Majestät.
    Zumindest könnte er ihnen etwas Trost spenden, das Wissen nämlich, daß er bis jetzt wenigstens überlebt hatte und daß es ihm vielleicht eines Tages gelingen würde, nach England zurückzukehren. Und vielleicht -nur vielleicht -könnten sie eine Expedition in das Dungeon ausrüsten, um ihn und seinen Nachkömmling, Miß Annabelle Leigh, aus ihrer mißlichen Lage zu befreien.
    »Oh, du Maurier«, flüsterte er halblaut, »mein Freund, kannst du mich hören? Gibt es irgendwelche Hoffnung, irgendeine Verbindung, irgendeine Klammer zwischen uns außer in meiner Erinnerung an dich?«
    Er spürte, wie ihm heiße Tränen in die Augen traten, und er wischte sie mit einer Hand weg, die weiß vor Kälte, aufgesprungen und fast erfroren war.
    Sind Sie's, Folliot?
    Er wich erschrocken zurück und spähte in alle Richtungen, Chang Guafe bemühte sich unbewegt um das Boot, während das schwarzgekleidete Ungeheuer ihn mit rotgeränderten Augen anfunkelte. Auf den Sprecher gab es keinerlei Hinweis.
    DuMaurier?
    Ja, Clive Folliot, ich bin’s! Wo sind Sie? Wie haben Sie mich erreicht?
    Ich treibe im Polarmeer umher, begleitet von zwei Wesen, deren Existenz Sie kaum für möglich halten würden.
    Und Sie haben mich ohne physikalische oder mechanische Hilfe erreicht?
    Nur unter Anwendung des Bewußtseins, du Maurier.
    Clive verspürte im Bewußtsein die geisterhafte Andeutung eines Gelächters.
    Sie hatten die ganze Zeit über recht gehabt, du Maurier. Aber Sie schließlich nach so vielen Jahren zu erreichen, nach so vielen Anläufen ...
    Sie erreichen mich nicht zum erstenmal, Folliot. Sind Sie sich Ihrer früheren Erfolge nicht bewußt?
    Ich dachte, wir stünden uns nahe, du Maurier. Viele Male erschien es mir, als ob wir uns nahe seien. Ich verspürte Ihre Gegenwart, verspürte die Energie Ihres Bewußtseins, als sie das meine streifte. Jedesmal versuchte ich zu antworten. Hatte ich damit Erfolg? Spürten Sie die Berührung meines Bewußtseins in Ihrem Bewußtsein?
    Mehr als das, mein Freund, fuhr du Maurier fort. Sie zeichneten die vielen Ansichten und die seltsamen Wesen, denen sie während Ihres Abenteuers begegneten, und jene Bilder haben mich hier in London erreicht.
    Aber... Ich sandte Ihnen niemals Skizzen, du Maurier. Wie konnten meine Bilder Sie erreichen ?
    Als mentale Bilder, Folliot. Vielleicht weil ich selbst als Zeichner arbeite, war ich auf Ihre Bilder eingestellt. Ich habe von Ihnen keine Worte bekommen. Und so sehr ich auch versuchte, Botschaften zurückzusenden - ich hatte nicht die Andeutung eines Erfolgs damit.
    Nein. Nein, mein lieber Freund, ich wußte nie, ob ich Sie erreicht hatte oder nicht. Zeitweilig hatte ich das vage Gefühl, unerklärliche Andeutungen von Gemeinschaft. Aber ich wußte niemals etwas Genaues. Ich konnte nur hoffen. Nur der Glaube an Sie hat mich getragen, du Maurier.
    Glaube. Wie erstaunlich, Sie so reden zu hören, mein Freund. Der Glaube kann Berge versetzen, Folliot, oder etwa nicht?
    Clive hielt inne, um die Gedanken zu sammeln, und er war noch immer bestrebt, die Verbindung zwischen sich und du Maurier aufrechtzuerhalten.
    Du Mauriers lautlose Stimme fuhr fort: Welch eine Erleichterung für mich, nach all den Jahren, Folliot, dies zu wissen! Welch eine Erleichterung für einen sterbenden Mann! Sterbenden ? Das Wort traf Clive wie ein Donnerschlag.
    Friedlich sterbend, Folliot. Ich bin ein alter Mann, und ich liege auf dem Sterbebett. Ich frage mich, ob das dabei geholfen hat, unsere Verbindung zu errichten. Da sich mein Bewußt -sein darauf vorbereitet, sich für immer vom Fleisch zu lösen, ist es ihm möglich, durch die Dimensionen zu streifen und sich mit dem Ihren zu verbinden. Oder es ist vielleicht das Werk Dr. Mesmers, das diesen Erfolg herbeiführte. Ich muß Sie an meine Seite rufen, solange ich noch atme.
    Ich verstehe nicht, du Maurier. Sie sind kein alter Mann. Als ich London verließ - erinnern Sie sich an jene letzte Nacht in Ihrem Klub, du Maurier, nach der Premiere von Cox und Box - als Sie sich mit Miß Leighton und mir unterhiel -ten, an unsere Begegnung mit Carstairs vom Recorder and Dispatch?
    Sehr genau, Folliot. Ich erinnere mich in der Tat sehr genau an diese Nacht, sehr genau.
    Aber Sie waren ein Mann mittleren Alters, du Maurier.
    Ich war fünfzig.
    Und das ist ein paar Monate her. Warum nennen Sie sich alt?
    Monate her? Monate! Erneut klang

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