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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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verbündet, die weder von menschlicher Gestalt waren noch von irdischer Herkunft. In welcher Gestalt manifestieren sich jene Bewohner des roten Planeten?«
    Smith schoß Smithson einen fragenden Blick zu. Letzterer nickte bestätigend, und der ehemalige Barkeeper drückte auf einen verborgenen Knopf in der Holzverschalung der Wand. Ein Teil des festen Walnußholzes schien durchsichtig zu werden, so durchsichtig wie klares Fensterglas. Terremonde starrte auf ein Wesen, das so ähnlich aussah wie eine tropische Qualle, die hoch in der dünnen Atmosphäre einer anderen Welt dahintrieb.
    »Wenn ich den Namen des Stationsleiters auszusprechen versuche«, fuhr Matthew McAteer Smith fort, »dann hört er sich etwa so an ...« Und er gab ein Geräusch von sich, das mit nichts Ähnlichkeit hatte, was Terremonde je im Leben vernommen hatte; eine Mischung zwischen einem Raspeln und Zischen und einem trockenen gequälten Rasseln. »Jedes Mitglied der Station ist mit dem Leiter verwandt, und ihre Namen weisen darauf hin - wenngleich Sie mich entschuldigen werden daß ich nicht den Versuch unternehme, sie für Sie wiederzugeben.«
    Terremonde gab einen zustimmenden Laut von sich.
    »Daraus erkennen Sie also die Wichtigkeit der Folliot-Familie für die Gesellschaft zur Förderung der Universellen Nachbarschaft.« Graf Splitovsky hatte gesprochen. »Und wir täten vielleicht gut daran«, fügte er hinzu, »wenn wir uns auf den Weg dahin zurückbegäben, wo unser Verbündeter auf uns wartet.«
    Terremonde blinzelte. »Ja. Ja, öh, das wollen wir tun.«
    »Fühlen Sie sich gut genug?« fragte Splitovsky.
    Terremonde deutete an, daß er sich gut genug fühlte. An der Seite des Russen ging er zur Tür. Oliver Oscar Smithson und Matthew McAteer Smith boten beiden die Hand. Dorothy Daphne Smithers tat desgleichen - mit Splitovsky. Sie behandelte Terremonde anders, hielt ihn in den Armen und bot ihm die üppigen Lippen an. Terremonde zögerte nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann senkte er das Gesicht dem ihren entgegen. Die Wärme ihrer Reaktion erregte ihn. Er zog sich zurück. Eine unausgesprochene Botschaft war zwischen den beiden hin- und hergegangen.
    Er atmete aus und ließ sie los. Er fragte sich, ob er sie jemals wiedersähe - und falls er's täte, was dann das Ergebnis wäre.
    Oliver Oscar Smithson legte die Hand auf den kunstvoll ausgearbeiteten Messingknauf der Tür. »Ehe ihr geht, meine Freunde ...«
    Terremonde und Splitovsky hielten inne.
    »... muß ich euch warnen. Das Gebäude steht auf einer Instabilität.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte Splitovsky.
    »Als ich das letztemal hier war...«, begann Terremonde, aber ein Blick von Smith sagte ihm, daß er nicht weiterreden brauchte.
    »Ich werde M'sieur Terremonde als Führer dienen«, sagte Splitovsky.
    »Sehr schön. Seid - vorsichtig, meine Freunde. Und gute Reise!« Smithson drehte den Türknauf, und Clive Folliot und Horace Hamilton Smythe traten durch das Portal der Hölle.
    Ich bin schon einmal hiergewesen! dachte Clive. Flammen leckten um ihn herum. Winzige Vulkane, die über einer Landschaft unähnlich einer Landschaft der Erde verstreut waren, stießen Rauchwolken aus. Der Gestank des Schwefels stach ihm in der Nase, und die saure Atmosphäre trieb ihm heiße Tränen in die Augen. Es gab keinen sichtbaren Himmel. Statt dessen flackerten über ihren Köpfen die Flammen, und sich dahinwälzende Wolken schwarzen Rauchs brachen sich an zerklüfteten Spitzen - eine höllische Umkehrung der monströsen Landschaft. Sie sah zornig und furchterregend nieder und drohte herabzufallen und alles dort unten zu zerstören.
    Irgendwoher aus der Ferne drang ein Kreischen herüber. In Wahrheit und bildlich gesehen war's der verzweifelte Schrei der Verdammten.
    Clive Folliot spürte, wie ihn eine Hand am Ärmel ergriff. Er wandte sich um und sah Horace Hamilton Smythe ins Gesicht.
    »Sagen Sie, daß es nich so is, Major! So sicher, wie Ma'am mich gewarnt hat, so sicher ist das hier Satans ureigenstes Gebiet, und wir sin verloren. Wir werden für das Mahl des Teufels gekocht!«
    Das kosmopolitische Gehabe des Herzogs Splitovsky war abgefallen, und wenngleich der Mann noch immer formelle Kleidung eines zaristischen Diplomaten trug, benahm er sich erneut so wie in seiner wahren Identität.
    Gleichermaßen war M. Terremonde wieder Clive Folliot geworden, jüngerer Sohn eines Landadeligen, Major in den Diensten Ihrer Majestät der Königin.
    »Das ist die Hölle, stimmt schon,

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